Dieser Sch***-Tag. Dieses Ar****och... Was soll denn das? Ich meine, das kann doch nicht wahr sein. Ist es erlaubt, so viel Pech zu haben? Schnaubend packe ich meine Sachen zusammen, wobei mir meine dunkelroten Haare immer wieder nervig ins Gesicht fallen. Seufzend richte ich mich auf. Es bringt ja sowieso nichts, denke ich mir, während ich mein Haar zu einem Etwas auf dem Kopf zusammenwurschtel.
In diesem Moment geht die Türe auf. Ein lautes Rufen geht durch das Zimmer: "YEAAAH, die Super-Umzugshelfergruppe ist daaaa!" Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie können die einen immer wieder aufmuntern. 15 junge Männer und Frauen stürzen, nein, quetschen sich in meine Mini-Wohnung hinein."Ihr seid zu spät", murmele ich, und versuche, eine grimmige und genervte Miene aufzusetzen, was mir jedoch gründlich misslingt. "Ich liebe dich doch auch", sagt einer der Anwesenden, geht auf mich zu und legt einen Arm um meine Hüfte. "So, Lils, was hast du schon gemacht?". Nicht viel, fürchte ich... Er wartet gar nicht erst auf eine Antwort, seiht sich um. "Mensch Lilly, gib dir doch mal Mühe. Schau mal, wie es hier aussieht.". Ich werfe dem Sprecher des zweiten Satzes nur einen genervten Blick zu, er ist mittelgroß, nicht ganz schlank, nicht dick, hab warme braune Augen und wuschelige schulterlange Haare. Und ist einer meiner besten Freunde. "Los los los, wir haben nicht ewig Zeit!", ruft ein anderer aus der Gruppe.
Diese Truppe, die mir jetzt bei dem Umzug half, war meine alte Klasse. Zusammen hatten wir das G8 überstanden, alle zusammen eine Ehrenrunde eingelegt (wir hatten aus Protest einfach mal ein Jahr lang nichts gelernt und einen Notenschnitt von 5,3 geschafft), und waren auch sonst durch dick und dünn gegangen.
Lange kann ich nicht in meinen Gedanken verharren, eine Stehlampe, welcher ich knapp ausweichen muss, holt mich brutal in die Gegenwart zurück. "WAS ZUR HÖLLE IST FALSCH MIT DIR?!?!", brülle ich einen anderen Ex-Mitschüler lachend an. Ich sehe nach, wo die Stehlampe angekommen ist. Puh, eine Feundin hat sie aufgefangen. Ein Glück...
Als wir dann (endlich) alles beisammen haben, steigen wir in die vielen Autos mit den ganz verschiedenen Musikrichtungen, und fahren los. Ich bin im Heavy-Metal.Auto gelandet. War ja klar. Uns überholt langsam ein kleiner Käfer mit offenem Fenster, dessen Besatzung lauthals ein Stück von... Beethoven (?) mitsummt. Fremdschäm-Alarm!
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Man lebt nur einmal...ApeCrime
FanfictionRote Haare umrahmen ein normales, ebenmäßiges Gesicht, aus dem mandelförmige knallgrüne Augen herausleuchten. Lilly ist 21 Jahre alt, lebt in München und ist in ihrem Leben bis jetzt eigentlich ziemlich erfolgreich. Als sie umzieht, verändert sich i...