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Konnichiwa:3
Hier das neue Kapitel, wenn auch ein bisschen verspätet, wegen unnötiger Verletzungen meinerseits :') (Beim Brötchen schneiden in 3 meiner 5 Tippfinger geschnitten, und somit absolut nicht im Stande gewesen gestern irgendwas zu Stande zu bringen. Wie blöd kann man eigentlich sein?)
Naja auf jeden fall viel Spaß:)
Und lasst doch bitte Reviews sowie Verbesserungsvorschläge, Kritik etc. da:3
LG Eli :))

                     ♥

Der Tag neigte sich dem Ende zu, als Levi und ich das riesige alte Gemäuer wieder vor uns ausmachen konnten. Die Lichter brannten schon im gesamten Gebäude, und keiner hielt sich mehr draußen auf. Momentan musste es höchstwahrscheinlich Abendessen geben. Mit viel Glück würden wir noch etwas abbekommen.

Das Pferd wurde immer langsamer und kam schließlich vor dem Stall zum Stillstand. Kurz darauf stieg Levi von dem Tier, und landete mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Ich wollte es ihm gleich tun, wurde jedoch sofort von ihm gestoppt.

'Warte. Bei deinem Geschick würdest du dir bestimmt noch ein Bein brechen. Ich helfe dir.' Seine Stimme klang wieder mürrisch, und ähnelte nicht im Geringsten der Tonlage von vor wenigen Stunden. Empört schnaubte ich auf, und wollte ohne auf seine Aussage zu achten, von dem Tier springen. Jedoch rutschte ich weg, konnte mich nirgends festhalten, und wäre wahrscheinlich mit dem Hintern auf dem Boden gelandet wäre da nicht der Korporal gewesen. Dieser fing mich nämlich gerade im richtigen Moment auf. Mit einer Hand stütze er meinen Rücken, und die andere war in meine Kniekehlen verankert. Mit großen Augen starrte ich ihn an. Schwarze Irden trafen auf Graue.

'Ich habe es  dir doch gesagt.' Murmelte Levi versucht gleichgültig. Jedoch entging mir sein triumphierender Blick keineswegs.

'Ich werde das nächste Mal auf Sie hören.' Murmelte ich verlegen.

'Levi.' Grummelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. 'Nenn mich Levi.'

Stumm nickte ich, und musste innerlich daran denken, dass ich ihn eigentlich schon immer Levi genannt hatte, und es für mich absolut nichts Neues war. Jedoch schob ich den Gedanken schnell beiseite und wurde mir der momentanen Situation bewusst. Verlegen räusperte ich mich.

Levis Gedanken schienen sich für wenige Sekunden zu überschlagen, bevor er endlich begriff und mich vorsichtig auf dem Boden absetzte. Es fühlte sich gut an, nach so vielen Stunden,endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Die kleine Pause, die wir auf der Waldlichtung eingelegt hatten, konnte man schließlich nicht zum 'Beine vertreten' dazu zählen. Sowieso war ich der festen Überzeugung dass wir diesen kleinen Stopp nur eingelegt hatten, damit die Pferde sich kurz ausruhen konnten. Der Korporal beteuerte schließlich auch immer wieder, dass das Ganze eine Übung wäre. Heichou bleibt eben Heichou.                                 

                            ♥

Gähnend kickte ich meine braunen Stiefel in irgendeine Ecke des Zimmers, lief eine Runde um meinen Füßen klar zu machen, dass sie nun nicht mehr eingeklemmt zwischen Sohle und Leder waren, und pfefferte mich kurz darauf mit reichlich Schwung auf die harte Matratze meines Bettes.

Ich lebte noch. Ich hatte tatsächlich diesen eigenartigen Tag ohne bleibende Schäden überstanden. Okay, mein Po tat ziemlich weh, und wie eben schon erwähnt, fühlten sich meine Füße wie gelähmt an, aber ich konnte mit absoluter Sicherheit sagen, dass dieser Tag nicht im geringsten verschwendet war. Manche würden bestimmt getrost auf einen Tag mit dem kratzbürstigen Korporal verzichten, bei seiner eigentlichen Art konnte man das ja noch verstehen, jedoch fand ich dass er heute ziemlich pflegeleicht war. Vielleicht täuschte ich mich dabei auch, schließlich hatten wir keinen festen Boden unter den Füßen und somit bestand auch keine Chance mir irgendwelche Strafen aufzuzwingen die ich sofort erledigen sollte, oder anderen Kram den er sonst noch so verlangte. Mit der höchsten Wahrscheinlichkeit würden alle diese versäumten Dinge morgen auf mich niederprasseln wie der schlimmste Platzregen den es seit 800 Jahren jemals gab. Doch hatte ich nicht im geringsten Lust mir ausgerechnet jetzt darüber Gedanken zu machen. Einfach da sein, wie es Sasha so schön sagte. Morgen würde ich einfach da sein, und alles auf mich zukommen lassen. Ich würde endlich einmal mit Eren reden, und ihn zur Rede stellen. Und ich würde Levi die Stirn bieten, falls er mir mal wieder blöd kam. Ich würde alle verwirrenden Dinge aus dem Weg räumen, um Platz für die wirklich wichtigen Dinge zu schaffen.

Zumindest nahm ich mir das vor, bevor meine Umgebung immer unschärfer wurde, meine Augenlider immer schwerer , und ich nur noch leise und verzehrt das rufen einer Eule wahrnahm, bis es schließlich vollkommen verstummte, und ich irgendwo zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit taumelte.

'Ich muss wohl wirklich kaputt sein.' Flüsterte ich noch, bevor ich endgültig in eine andere Welt abdriftete.


                                    ♥

[style type="italic"]Ich hörte die Stimme meines Vaters schon von weitem rufen. Gläser zerbrachen, Schläge wurden verteilt, und der alte Küchentisch wurde unsanft bei Seite geschoben. Ich konnte mir die Situation wie immer bildlich vorstellen. Zu oft war ich dabei gewesen wenn mein Bruder und mein Vater mal wieder eine ihrer alltäglichen 'Meinungsverschiedenheiten' hatten. Es war jeden Tag das gleiche. Das Gleiche Thema, die gleichen Worte die darüber verloren wurden, und der gleiche Ablauf.

'Nein! Du wirst sicherlich nicht den Aufklärungstrupps beitreten!' Hatte mein Vater immer so oft gesagt. Und jedes mal widersprach ihm mein Bruder.

'Wenn du das tust, bist du nicht mehr mein Sohn!' War sein Standardspruch. Meinem Bruder war dieser Satz, wie so vieles, einfach egal.

'Du würdest es doch sowieso nicht überleben!' Höhnte mein Vater schließlich, gegen Ende hin immer verzweifelter. Mein Bruder verschwand daraufhin durch die Tür. Verschwand aus unserem Leben. Ich kannte ihn. Er wollte uns etwas beweisen. Denen die nie an ihn geglaubt hatten.

Doch er verlor diesen Kampf. Genau wie meine Mutter, die ebenso kurz nach meiner Geburt das zeitliche segnete. Und seit diesem Tag wusste ich, dass wir alle unterschiedlich, aber dennoch gleich unwichtig sind, und der Tot Jeden zu jeder Zeit erwischen kann, aus den verschiedensten Gründen. Und es ist mehr als nur egal wie alt du bist, oder was du geleistet hast, ob du es nun verdient, oder nicht verdient hast. Es passiert einfach.[/style]

Verwirrt öffnete ich am nächsten Morgen meine Augen, und blinzelte erst einmal , um klar sehen zu können, dar mir die durchsichtige Flüssigkeit in meinen Irden die Sicht auf die Holzbalken über mir versperrte. Sonnenstrahlen fielen stumm auf Gesicht und Arme und hinterließen ein Kribbeln auf meiner Haut, dass nur verschlimmert wurde, als die Wärme hinter dem nächst besten Baum verschwand.  Atemlos bewunderte ich für mehrere Minuten die Decke und ließ die Tränen emotionslos über meine Wangen rinnen. Alles war gut. Ich hatte damit abgeschlossen. Zumindest redete ich mir das immer ein, wenn irgendwelche Träume versuchten mich nach unten zu ziehen. 'Naja, keine richtigen Träume, eher eine einfache Stimme die den gleichen Text immer und immer wieder theatralisch runter rattert, und versucht mein Leben furchtbar tragisch darzustellen.' Genervt von mir selbst fuhr ich mir mit dem Ärmel meines Shirts über mein Gesicht, wischte das Wasser aus meinen Augenwinkeln, und richtete mich ruckartig auf. 'Andere haben es schlimmer.' Redete ich weiter auf mich ein. 'Heul nicht so rum, Elena.'

'Was dich beschäftigt, beschäftigt dich eben.' Mischte sich eine andere Stimme in meinen inneren Konflikt ein, von der ich keine Ahnung hatte, dass sie überhaupt in meinem Kopf existierte.

Es war Sashas aufbrausende Stimme von vor 2 Tagen, die sich wahrscheinlich tiefer in meinem Hirn verankert hatte als gedacht.

Seufzend lies ich meinen Kopf zurück in das Kissen fallen, nur um wenige Sekunden später wieder wie von der Terantel gestochen aufzuspringen, weil ich keine Ahnung hatte wie spät es war, und mich die Ahnung beschlich, dass das Training nicht mehr lange auf sich warten würde.

'Das klären wir später.' Ermahnte ich mich selber, und hüpfte mit nur einem Bein in der Hose, aus der Tür hinaus.


                              ♥

Drei sind Einer zu viel.(Attack on Titan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt