3. Fight

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Nachdem der Elb gegangen war zählte ich bis 60 und stand dann auf. Es war echt schwer auf 2 Beinen gerade zu stehen, ich fiel beim ersten Versuch, einen Schritt zu machen, einfach wieder zurück auf den Boden. Ich versuchte es noch ein Mal, es funktionierte genauso schlecht, wie bei dem Versuch, vorher. Das war mir genug, selbst wenn der Elb mich sehen würde, dass war's mir wert, ich würde mit diesen Beinen wahrscheinlich nicht mal 5 Meilen weit kommen.

Ich schloss die Augen und dachte fest an meine Warge-Gestalt. Keine Sekunde später spürte ich, wie sich meine Knochen verdrehten und meine Klamotten von Schnee-weißem Fell ersetzt wurden. Die ganze Prozedur hatte wahrscheinlich nicht mal 2 Sekunden gebraucht, auch wenn es mir jedes Mal länger als ein paar Sekunden vorkam. Es tat gut, wieder eine Warge zu sein. Ich kann echt nicht verstehen warum niemand, außer den Orks, uns mag. Wir sind wahrscheinlich die treusten Wesen, wenn man uns erstmal beigebracht hat für wen wir zu kämpfen haben, werden wir das auch tun und unseren Meister mit unserem Leben beschützen. Egal ob Ork, Elb, Zwerg, Hobbit, Zauberer oder Adler, sowas soll es ja auch mal gegeben haben...

Aber ich musste wirklich los laufen, ich hatte nicht so das Gefühl, dass der Elb einer Warge ganz fröhlich gesinnt war. Ich rannte erstmal ein wenig weiter am Fluss entlang. Nach einiger Zeit stapfte ich zu einer eisfreien Stelle und trank ein wenig. Es tat gut, das kalte Wasser in meinem Mund zu spüren und meine Zunge zu kühlen. Das Essen war echt heiß gewesen.

Ich lief jedoch schnell weiter. Zum Glück brauchte ich vorerst nichts zu essen, aber morgen würde das schon kritischer werden... Doch ich lief erst mal weiter. Nach einiger Zeit kam ich langsam zu einer eher bergigeren Landschaft. Ich hatte zwar keine Ahnung wo ich war, aber ich beschloss mich hier mal ein wenig um zu sehen. 

Irgendwann, die Sonne stand schon sehr tief, fand ich einen Kaninchen Bau. Es war Zeit zu jagen. Ich schnüffelte, es waren drei Kaninchen zuhause. Eines würde mir reichen, also wartete ich, und während dieser Wartezeit schaute ich mir den Bau genau an. Es war kein guter Bau, für mich jedoch vorteilhaft, er hatte nur zwei Aus- und Eingänge, und diese relativ nah bei einander. Das würde ein leichtes Spiel für mich werden. Zur Sicherheit legte ich mich trotzdem so hin, dass der Wind meinen Geruch nicht in Richtung Kaninchenbau wehen würde.

Nach ungefähr zwei Stunden kam endlich eines der Kaninchen aus ihrem Bau. Sofort sprang ich auf es und brach ihm, mit einem gezieltem Biss, das Genick, auch wenn es durch mein Gewicht schon tot war. Das ging so schnell, dass es nicht mal mehr einen Laut von sich geben konnte, bevor das Kaninchen starb. Mit dem Kaninchen im Mund stapfte ich nun einen Berg hoch, in der Hoffnung eine Höhle zu finden, wo ich das Kaninchen verzehren und mich schlafengehen können würde.

Nicht lange Zeit später war ich gerade auf einem ziemlich dünnen Weg, an einem steilen Berg unterwegs, als plötzlich einfach so ein Zwerg vor mir stand. Ich konnte ein Knurren nicht unterdrücken, während ich daran denken musste, wer meinen alten Meister umgebracht hatte. Ein Zwerg. Die Wut kochte wieder in mir hoch. Er würde bezahlen, bezahlen, für den Tod meines Meisters.

Während ich mich in Kampfstellung brachte, drehte der Zwerg sich langsam um. Ich wusste dass der Kampf unfair werden würde. Er hatte keine Waffe bei sich, nichts. Doch es war mir egal. Gerade, als der Gesichtsausdruck des Zwerges von Überraschung in Entsetzen und Angst wandelte, sprang ich auf ihn. Normalerweise verwendete ich die Taktik nicht, da in Kämpfen meist ein Reiter auf mir saß und die Arbeit machte. Aber jetzt konnte ich den Zwerg damit umso mehr überraschen. Trotzdem gelang es ihm, sich auf Seite zu schmeißen und ich landete lediglich wieder auf meinen Pfoten.

Der Zwerg rappelte sich auf und schaute mir tief in die Augen. Wie erstarrt blickte ich zurück, in seine saphierblauen Augen. Ich wollte mich bewegen doch ich konnte nicht. Ich spürte wie meine Wut verflog, und durch Verwirrung ersetzt wurde. Was war mit mir los? Ich konnte nichts anderes mehr sehen, nur noch seine Augen, wie sie mich fixierten.

Umso überraschender kam es, dass der Zwerg auf einmal den Augenkontakt brach und laut „Nein! Stop!" schrie. Ich fuhr herum, doch es war zu spät. Das letzte was ich spürte war ein starker Schmerz auf meinem Kopf, von einem Stein verursacht. Danach sank ich langsam zu Boden, und sah nur noch grau - schwarz, während die Dunkelheit mich weiter umhüllte.

Die weiße Warge. Eine Der kleine Hobbit FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt