Kapitel 4

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Ein paar Drinks und einige Runden Wahrheit oder Pflicht später, entscheiden wir uns dazu schlafen zu gehen. Schließlich wollten wir morgen so viel Zeit haben, wie es nur möglich ist. Und das ohne die Kopfschmerzen, die mit dem Alkohol kommen. ,,Wie habt ihr eigentlich die Zimmer aufgeteilt?" fragt Ray mich und ich komme den Mädels mit meiner Antwort zuvor. ,,Mädchen und Jungs schlafen getrennt. Wir wissen ja nicht was ihr betrunken vor habt.", natürlich stimmt das nicht, aber ich will sehen wie die Jungs reagieren. Vor allem Ray und Johnny. ,,Mädchen und Jungs getrennt..? Was sind wir? 12??" ,,Körperlich Nein, Geistig Definitiv." Johnny grummelt leise vor sich hin und ich spüre Rays Blick auf mir. Es passt ihm anscheinend überhaupt nicht. ,,Ach kommt schon Jungs.. Wir verarschen euch doch nur! Ray und Jenny haben ein Zimmer, Becky und Matthew, Noah hat ein eigenes und Johnny und ich teilen uns eins!" klärt Lisa die armen dann doch noch auf und sofort entspannt Ray sich etwas. Möchte er wirklich so sehr mit mir in einem Bett schlafen? Fast schon süß von ihm- ,,Hast du zugehört Jenny?" ,,Huh was ist los?" ,,Wir haben gefragt, ob ihr Mädels morgen Frühstück Dienst macht und wir dann am Sonntag.". Verlegen nicke ich und greife nach Rays Hand. Ich sollte aufhören so oft in meinen Gedanken zu versinken. ,,Komm ich zeig dir unser Zimmer!" werfe ich Ray lächelnd zu und sofort nickt er, ebenfalls lächelnd. ,,Gute Nacht allerseits!" rufe ich abschließend in die Runde und ziehe Ray an der Hand zu den Treppen. Oben angekommen betreten wir zusammen das zweite Zimmer auf der linken Seite und schließen die Tür hinter uns.

Ich gehe an meinen Koffer und suche das Oberteil raus, dass ich mir extra zum schlafen mitgenommen hatte. Kurz darauf halte ich auch schon das schwarze lange Shirt in der Hand und betrachte den Druck auf diesem. Die Worte 'Harry Potter' zieren in weiß die Brust des Shirts und lassen mich leicht schmunzeln. Wie sehr ich die Buchreihe doch liebe. ,,Ich gehe ins Bad um mich-". Ich drehe mich um und erblicke einen, nur noch in Boxershorts bekleideten, Ray. ,,Was wolltest du sagen Prinzessin..?". Ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht steigt und lege eine Hand verlegen auf meine pulsierende Wange. ,,Ich.. Gehe mich im Badezimmer umziehen." presse ich Nervös raus und laufe schnurstracks auf die Zimmertür zu. Er weiß genau, wie Nervös er mich macht, wenn er Oberkörper frei rumläuft. Nicht, dass ich es gerade zum ersten mal sehen würde, aber er bringt mich jedes mal aufs neue um den Verstand. Ich schließe die Tür hinter mir und lehne mich kurz von außen an diese, um tief durchzuatmen. Zusammenreißen Jenny. Das wirst du noch öfter zu Gesicht bekommen! Schnell fasse ich mich wieder und begebe mich in das anliegende Badezimmer. Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen habe, schließe ich ab und betätige den Lichtschalter. Wäre das Badezimmer nicht so lieblos eingerichtet, wäre die Größe des Raumes wirklich ein Traum. Ich lege mein Oberteil auf dem Klodeckel ab und gucke mich noch einmal im Raum um. ,,I'm gonna make a change. For once in my life" murmle ich leise vor mich hin und beginne gleichzeitig mir mein Top auszuziehen. Kurz darauf werde ich den kurzen Rock los und öffne meinen BH. ,,It's gonna feel real good. Gonna make a difference. Gonna make it right." setze ich mein murmeln von gerade fort und ziehe mir mein Schlafshirt über den Kopf. Die meisten würden wahrscheinlich behaupten, dass ich nur die neusten Lieder aus den Charts höre und mir kein anderer Sänger außer Justin Bieber bekannt ist, aber damit würden sie der Wahrheit so fern sein, wie es nur möglich ist. Klar höre ich auch die Charts und das was größtenteils im Radio läuft, doch meine große Liebe liegt bei Michael Jackson. Generell bin ich ein großer Fan von den 80ern und den 90ern. Da hatte die Musik noch mehr Bedeutung als heutzutage. Bevor ich mich jedoch, ein weiteres mal, in meinen Gedanken verlieren konnte, schüttle ich den Gedanken lieber ab und stelle mich vor das etwas niedrige Waschbecken, um mein Gesicht zu waschen und das restliche Make-Up zu entfernen. Nachdem ich fertig bin, mit waschen und Zähne putzen, beobachte ich mein Spiegelbild und seufze leise. Manchmal frage ich mich, wer die Person ist, die ich im Spiegel betrachte. Viel von mir selbst ist nicht mehr übrig. Aber wo hat es damals angefangen? Wann habe ich mich so sehr verändert, dass ich mich selbst manchmal nicht mehr wiedererkenne..

FacelessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt