3. Verhandeln

98 3 0
                                    

( 2 Jahre später, Harper's Sichtweise )
,,Harper kommst du mal bitte raus.", meinte Frau Roberts und bat mich vor die Tür und ich folgte ihr Gehorsam.
Ich schaute sie erwartungsvoll an. ,,Hör mal, du musst deine Aufgaben schon erledigen und nicht nur malen, Ok?", meinte sie. Nervös schaute ich auf den Boden und nickte nur eifrig.
Im Klassenzimmer setzte ich mich wieder auf meine Platz, packte mein Bild ein und starrte auf mein leeres Arbeitsblatt. Ich fing an mit 'Harper', '2c' und blickte auf die Aufgaben, doch alles ergab für mich nur Salat, darum zog ich wieder mein Gemälde heraus und kritzelte weiter drauf rum.
Doch nach paar Minuten packte mich Frau Roberts am Arm und zog mich ins Büro von der Direktorin. Die Direktorin rief Mummy an. Ich durfte mich auf einen Stuhl setzten und ich hatte so Angst. ,,Meine Mummy kann eh nicht.", murmelte ich dann. ,,Warum kann denn deine Mutter jetzt nicht?", fragte die Direktor mit strenge Miene, da sie mich anscheinend doch gehört hatte. ,,Meine Mummy ist immer unterwegs und redet mit Leuten und so.", antwortete ich ihr. Ich hatte so Angst vor der Direktorin, dass ich meine Fingernägel knabberte. ,,Ok, da geht wirklich niemand hin. Ok, versprichst du mir was Harper?", fragte die Direktorin. Ich nickte wieder. ,,Konzentrierst du dich bitte auf deine Aufgaben.", fuhr sie fort.

(Theas Sichtweise)
Ich holte Harper von der Schule ab und schockierender Weise erzählte sie mir wieder, dass sie bei Frau Thomas war. Schon zum Tritten mal in dieser Woche.
Danach sind wir zur Therapie. ,,Mommy." ,,Ja?" ,,Warum müssen wir immer dort hin?", fragte sie mich. Ich war zuerst Sprachlos, doch dann meinte ich irgendwas wie:,,Das ist Mommys Freundin uns mit der kann ich über alles reden." ,,Kann ich mit ihr auch reden.", erkundigte sie sich. Ich war zuerst etwas verwirrt, aber ich bestätigte ihr:,, Ja klar."

,,Hallo.", begrüßte Harper, Dr Raynor heute mal ausnahmsweise. ,,Oh Hallo Harper. Wie gehts dir?", fragte Dr Raynor ganz überrascht. ,, Gut, Aber ich vermiss Daddy ganz doll und Frau Thomas macht mir Angst." Bevor sie darauf einging, setzten wir uns ins Zimmer.
,,Warum macht dir Frau Thomas den Angst.", erkundigte sie sich dann. ,,Sie ist die Direktorin, die Harper regelmäßig besucht.", schob ich ein. ,,Oh, Gut zu wissen", meinte Dr Raynor uns zog ihre Augenbrauen nach oben, ,, und warum?" Sie wandte sich an Harper. ,,Weil ich nicht malen darf.", erklärte Harper ihr. ,,Und du malst gerne?" ,,Ja." Harper fummelte währenddessen am Haar ihrer Puppe herum. ,,Und was malst du so?" ,,Einhörner, Regenbögen und Daddy." Dr Raynor sah bisschen entsetzt aus, doch entwarnte mich dann:,, Das ist normal für Kinder in diesem Alter. Sie können Trauer noch nicht so richtig verstehen und lenken es dann auf andere Sachen. Es wäre gut wenn Sie das der Schulleitung erklären, um auf mehr Verständnis zu treffen." Ich nickte nur uns strich Harper durchs blonde Haar. ,,Und wie gehst Ihnen?". ,,Ja geht so, aber das mit den Leuten und der Austausch hilft nicht wirklich und stiehlt mir wertvolle Zeit mit Harper.", entgegnete ich ihr. ,,Dann probieren Sie es weiter.", riet sie mir. ,,Ich mach das schon f*cking 2 Jahre!", schrie ich laut. Harper kuckte mich ganz verdutzt an. ,,Geh mal bitte kurz raus, Harper.", bat ich sie. Sie nickte, packte ihre Puppe uns verließ das Zimmer.
Dann fuhr ich laut fort.:,, Bucky hat es auch nichts gebracht, mit dieser Liste!" ,,Doch hat es ihm." ,,Nein verdammt, er hat es mir erzählt!" ,,Kein Grund laut zu werde." Ich atmete einmal tief ein. ,,Ich hab meinen Mann verloren, genauso wie viele andere uns Sie glauben im Ernst es hilft mir, wenn ich mir das Gejammer von allen anderen anhören muss?!" ,,Das ist Austausch." Ich wurde wieder lauter:,, Aha Austausch... Ich sage Ihnen jetzt mal was. Da draußen," ich zeigte auf die Tür, ,, sitzt meine 7 Jährige Tochter. Sieben! Und sie frägt und weint JEDEN Tag um ihren Vater, ihren besten Freund. Also ich brauch keinen 'Austausch'...," ich machte eine dramatische Pause, "... Ich brauch einen sche*ß Vater für meine Tochter!" Langsam fing ich auch an zu heulen. Ich schniefte und fuhr dann fort:,, Und ich sage Ihnen jetzt mal was... ich streiche jetzt diese Therapie, ich fand diese Idee von Anfang an nicht gut. Also auf nimmer Wiedersehen." So verließ ich das Zimmer, packte Harper an der Hand und zerrte sie zum Auto.

Born to be KingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt