Kapitel 11

566 10 0
                                    

Chase

Lillian sah sich immer noch panisch um. Wo war er? Hatte sie David wirklich gesehen? Er konnte hier nicht rein kommen, ich hatte doch überall Männer postiert. An jedem verfickten Eingang!

Ich sah mich ebenfalls um, überall tauchten immer wieder Gesichter auf und verschwanden wieder. Inzwischen war es spät und es war eine Menschenmenge geworden. Aber nirgends sah jemand auch nur annähernd aus wie David.

„Hast du ihn wirklich gesehen?" Fragte ich sie. Easton hatte schon angefangen mit unseren Männern zu telefonieren und versuchte herauszufinden, wo eine Lücke war, sodass er reinkommen konnte.

„Ja, oder? Ich meine, er sah anders aus aber ich denke er war es!" Antwortete Lil mir.

„Wo hast du ihn gesehen?" Es brachte nichts, ihr nicht zu glauben. Falls er dumm genug war uns wirklich aufzusuchen, mussten wir sofort reagieren. Er darf nicht entkommen.

„FUCK, wieso war da keiner. Waren die Scheiß Anweisungen zu schwer für eure Mikrogehirne?" Easton legte auf. „Die Vollidioten haben einen Seiteneingang nicht beachtet, er könnte es wirklich sein." Er suchte die komplette Gegend ab. Aber genau wie wir fand er nichts. Kein David weit und breit. Er war schlau genug und hatte sich sofort aus dem Staub gemacht.

Ich tat es ihm gleich und sah mich nochmals um, mich blendete nur eine kurze Sekunde ein Licht, dass von einem Fenster in einem Hochhaus kam, das an den Rummel angrenzte. Ich bewegte mich nicht. Das Licht war weg. Dann kam es wieder.

„RUNTER!" Ich ließ mich zu Boden sinken und riss Lillian mit mir. Sie schrie aus Schreck auf. Easton reagierte wie immer in Sekunden und war ebenfalls schon auf den Knien.

Dann hörte ich den Aufprall. Ein kleines Geräusch, dass in dem Gemurmel der Menge unterging. Ein Mann neben uns fiel auf den Boden. Er war erschossen worden. Aus seinem Hals strömte Blut. Lieber er als wir.

Kurz später merkten es die anderen Menschen in der Nähe und bekamen Panik. Der Schütze, dessen spiegelnde Linse mich geblendet und damit gewarnt hatte, hatte definitiv nicht auf den unschuldigen Mann gezählt. Ich war das eigentliche Ziel.

Die Menschen fingen an durcheinander zu strömen. Panik entstand. Dann kamen die Schüsse, mehrere Salven kamen von verschiedenen Richtungen. Um wieder einen Überblick zu bekommen stand ich auf, die anderen taten es mir gleich. Ich wurde geschubst und griff nach meiner Waffe.

Irgendwo musste jemand zu sehen sein, aber ich konnte niemanden ausmachen. Ich sah Easton an, er nickte und stürmte voran. Er musste zumindest einen der Schützen erwischen, damit wir von ihm erfuhren, was hinter alldem hier steckte.

Ich drehte mich um, um Lillian mit mir zu nehmen, aber sie war verschwunden.

Lillian

Die Menschen rissen mich fast um. Keiner nahm mehr Rücksicht und dachte nur ans eigene Überleben. Ich wurde durch die Menschen von Chase und Easton weggetragen, wollte gerade noch nach Chase Hand greifen, aber es war zu spät. Ich war schon zu weit weg.

Damit ich nicht auf den Boden fiel und zu Tode getrampelt werde, ließ ich mich weiter mittragen. Es waren zu viele! Ich konnte mich nicht aus ihnen befreien. Wieder einmal bekam ich Panik. Ich brauchte ein Waffe. Irgendetwas um hier weg zu kommen und mich zu verteidigen.

Ich quetschte mich an den Rand, vielleicht konnte ich irgendwo am Rand stehen bleiben und mich verstecken, bis die beiden kamen und mich beschützten. Verdammt, was dachte ich denn? Ich konnte gut auf mich selbst aufpassen. Ich brauchte niemanden, nur etwas um mich zu verteidigen.

Ich quetschte mich noch zwischen einem Pärchen durch und war an der Seite angekommen. Direkt vor mir war der Eingang zu einem Funhaus. Perfekt um mich erstmal zu verstecken. Mit Sicherheit gab es dort eine Nische, in der man mich nicht sofort entdeckte. Mit Glück fand ich sogar etwas, dass mir als Waffe diente. Es war nicht einmal mehr der Ticketkontrolleur da. Verständlich, so ein Job war es nicht Wert das eigene Leben zu riskieren.

Verborgen in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt