Verborgen in der Dunkelheit

Kapitel 10

Chase

Ich schnippte die Asche von meiner Zigarette. Inzwischen war es Vormittag und es war im Schatten jetzt schon beinahe unaushaltbar heiß. Zusammen mit Easton stand ich auf dem Balkon, der dank weiterer Stockwerke darüber Gottseidank Schatten spendete.

„Meinst du wirklich, dass ist eine gute Idee?" fragte East. „Klar ich wär voll dabei. Lillian ist der Hammer und ihr würde es mega Spaß machen."

Ich hatte einen Vorschlag gemacht, mit Lil einen Tag frei zu nehmen. Da es schien als würde sie noch eine Weile bei uns sein, brauchte sie dringend eigene Kleidung und Easton würde die Ablenkung gut tun.

„Wir sind mitten in der Stadt unter haufenweise Leuten, wenn sie uns da abknallen müssen sie wirklich verrückt sein. Das kann man nicht vertuschen. Es wäre schon vor dem ersten Schuss bei irgendeinem Vollidioten live auf Social Media." antwortete ich.

Er hielt seine Hand zu mir und ich reichte ihm die Schachtel Kippen. Vor einer Ewigkeit wollte ich mal aufhören zu rauchen, aber ich würde nicht lang genug Leben, bis mich der Krebs zerfraß. Eher wurde ich erschossen. Oder Easton killte mich, wenn er mal wieder zugedröhnt versuchte Auto zu fahren.

Hinter den Vorhängen links von mir sah ich einen Schatten. Lillian war also endlich aufgewacht. Es dauerte nicht lange, bis sich die Tür öffnete. Wurde auch Zeit, es war immerhin schon beinahe Mittagszeit.

„Ist wohl nicht so euer Ding auszuschlafen, ne?" sie lehnte sich an dem Türrahmen und hatte sich wieder das Kleid von Gestern übergeworfen. Es stand ihr perfekt. In einer Hand hielt sie ein Wasser aus dem Kühlschrank. Durch die Hitze hatten sich schon Tropfen an der Seite der Flasche gesammelt und fielen auf den Boden.

„Guten Morgen Schönheit." säuselte Easton. „Wir haben eine Überraschung für dich!"

„Ach ja?" sagte sie und gähnte.

„Hol dir Schuhe, wir essen unterwegs." meinte ich und schob sie wieder in das Zimmer.

Meine Zigarette war gerade ausgegangen, ich warf sie über das Geländer, lehnte mich daran an und nahm mir direkt eine neue.

„Sie kann wirklich gut ficken." East hatte sich neben mich gestellt und lehnte sich ebenfalls an. Es war ein Wunder, wie viel das alte rostige Geländer aushielt.

„Ja, wir hatten noch nie eine wie sie. Sie lässt sich fallen, aber ist trotzdem noch schüchtern." Es war wirklich verdammt geil gewesen, wie sie uns zum Sex aufgefordert hat. Ihre Hände hatten dabei gezittert. Sie war definitiv nicht dominant, es hatte sie sichtlich viel Überwindung gekostet.

„Ihr seid unmöglich!" Lil war unbemerkt wieder hinter uns aufgetaucht. Ihre Wangen waren gerötet und sie hatte die Arme verschränkt.

„Na dann. Los geht's." sagte ich, ignorierte sie wieder einmal elegant und ging los zur Treppe. Die anderen beiden folgten mir.

Unser Auto hatte ich inzwischen zu einem unauffälligeren silbernen Coupe tauschen lassen. Ich hatte überall in Florida mir unterstellte Männer, sie würden uns auch heute aus einiger Entfernung sichern.

Lillian war nicht einmal verwirrt und stieg mit uns ein. Wir würden nur ein kleines Stück in die Innenstadt von Gainesville fahren.

„Wo fahren wir denn hin?" fragte sie.

„Du bekommst Kleidung, ich will dich nicht immer in Zeug von Nutten sehen, dass sie liegen gelassen hatten."

Sie sah an sich herab. „Gehen die dann einfach nackt wieder oder was?" sie klang erst angeekelt, dann lachte sie. „Hab ich dadurch Krankheiten bekommen oder gönnen sich die Werten Herren Gesunde Edelhuren?"