Die zwei Polizisten führten mich durch die Gänge des Rathauses. Schließlich blieben wir vor einer schweren Eichentür stehen. Einer meiner Bewacher klopfte an und ein stumpfes "herein" ertönte. Der linke Polizist öffnete die Tür und stieß mich in den Raum. Hätte der rechte Polizist mich nicht am Arm festgehalten, wäre ich hingefallen. Ich schaute mich um. Der Raum war nicht sehr groß, doch sehr nobel eingerichtet. Vor mir war ein edel verzierter Schreibtisch, hinter dem ein alter Mann in einem schwarzen Anzug saß. Er erinnerte mich an eine Krähe und war noch in seine Unterlagen vertieft, als ich eintrat. Er richtete sich auf und fragte: "Sind Sie Evelyn Miller?"
Ich nickte und schaute ihn gespannt an.
"Gut. Dann zuallererst alles gute zu Ihren siebzehnten Geburtstag." Er schüttelte mir die Hand und fuhr dann fort: "Mein Name ist Eduard Mason; Ich bin der Vorsitzende für die Tests an den Erstgeborenen im dritten Abschnitt."
"Was für Tests?" Fragte ich unsicher und erinnerte mich dunkel an die Worte meiner Mutter: "... die Regierung will nur ein paar Test an euch machen..."
Da schien etwas wahres dran zu sein...
Mason leckte sich die Lippen und sagte gelassen: "Die Regierung hat etwas wichtiges herausgefunden und möchte das nun testen."
"Was haben sie so wichtiges herausgefunden, dass ihr dafür Familien auseinanderreißen müsst?", fuhr ich ihn an.
"Alles zu seiner Zeit... Als erstes wirst du zum vierten Abschnitt gebracht werden. Dort-"
"Es gibt einen vierten Abschnitt? Warum habe ich nie etwas davon gewusst?"
"Weil die Regierung dort ihre wichtigsten Forschungen versteckt und nicht will, dass irgendwelche kleine Rebellen dort einbrechen."
"Und warum bringt ihr mich dann dort hin?"
"Ich dachte das wäre klar. Du bist nun Eigentum der Regierung und diese hat beschlossen an dir zu forschen."
Ich schaute ihn schockiert an. Ich war ein freier Mensch! Oder etwa nicht?
Mason fuhr ungerührt fort: "Ich hoffe, dass du es schaffst mich jetzt nicht zu unterbrechen. Wo bin ich stehen geblieben? Ach ja... Wir werden dich nun zum Bahnhof bringen, damit du von dort aus zum Flughafen kommst. Dann fliegen wir dich zum vierten Abschnitt und von dort wirst du weitere Anweisungen erhalten."
Obwohl er lächelte, lächelten seine Augen nicht mit. Ich spürte, dass dieser Mann hinter seiner Palisade aus Freundlichkeit etwas böses versteckte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis dies zum Vorschein kam.
Die zwei Polizisten, die neben der Tür gestanden hatten. Führten mich nach draußen.
DU LIEST GERADE
Game of Death
Science FictionAlle Erstgeborenen in deiner Heimat werden an ihrem 17. Geburtstag entführt und kehren nie wieder zurück. Du weißt, dass auch du bald verschwindest. Was tust du? Evelyn ist die Erstgeborene in ihrer Familie und hat in zwei Tagen ihren siebzehnten G...