Am nächsten Morgen wurde ich von meiner Schwester aus den Schlaf gerissen. Liss brummte: "Endlich bist du auch mal wach..."
Ich schmunzelte und setzte mich aufrecht hin. Dann gab Liss mir ein dunkelblaues Kleid und sagte: "Hier, für dich."
Ich lächelte, als Liss mir beim Anziehen half. Am Schluss band sie noch eine cremefarbene Schleife um meine Taile. Dann trat sie ein paar Schritte zurück um ihr Werk zu bewundern. Ich lächelte, als ich ihren kritischen Blick begegnete. Auch sie grinste und band mein braunes Haar zu einem Pferdeschwanz. Zu guter Letzt führte sie mich zu den einzigen Spiegel in unseren Haus. Liss lächelte und sagte: "Du sieht wunderschön aus..."
Auch ich lächelte und sagte: "Das habe ich einzig und allein dir zu verdanken. Danke Liss." Dann nahm ich sie in den Arm und flüsterte: "Pass bitte auf dich auf und kümmere dich um Mom und Dad."
Liss schluckte und schaute mich an, eine kleine Träne lief ihr über die Wange.
"Ich verspreche dir, dass ich zurückkommen werde. Hab keine Angst.", sagte ich zuversichtlich und streichelte sie sanft. Bis jetzt hatte ich gar nicht bemerkt, dass meine Eltern wach gewesen waren. Doch das änderte sich schnell als mein Vater mich auch in den Arm nahm. Liss löste sich sanft von mir und mein Vater sagte: "Du musst jetzt zum Rathaus gehen. Die Polizisten warten sicher schon." Ich nickte und wollte gerade gehen, als ich meine Mutter sah. Ich stürzte zu ihr und nahm sie in den Arm. "Bitte verzeih mir..."
Sie nickte nur und erwiderte meine Umarmung. Dann ließ sie mich los damit ich aus den Haus gehen konnte. Ich zog meine Jacke an und ging dann raus, um zum Rathaus zu gehen, wo die Polizisten auf mich warten würden. Ich ging schweigend den Weg entlang. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schultern und ich drehte mich um. Es war Jake. Er lächelte schüchtern und sagte: "Dachtest du wirklich ich würde dich ohne mich zu verabschieden gehen lassen?"
Ich schüttelte lachend den Kopf und umarmte ihn. Als ich mich löste sagte er: "Du siehst wunderschön aus."
"Danke. Liss hat das für mich gemacht."
"Darf ich dich zum Rathaus begleiten?"
Ich nickte und lief schweigend weiter. Nach einer Weile des Schweigens fragte er: "Wirst du wieder kommen?"
"Ich weiß es nicht, aber ich habe es Liss versprochen."
Er nickte nur und blieb stehen, als wir angekommen waren. Mein Magen krampfte sich unangenehm zusammen.Dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und lief auf das Rathaus und die Polizisten zu. Sofort kamen zwei schwer bewaffnete Polizisten auf mich zu und fragten: "Evelyn Miller?"
Ich nickte: "Ja, das bin ich."
"Gut." Mit diesen Worten nahmen sie mich in ihre Mitte und führten mich zum Rathaus.
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Game of Death
Ficção CientíficaAlle Erstgeborenen in deiner Heimat werden an ihrem 17. Geburtstag entführt und kehren nie wieder zurück. Du weißt, dass auch du bald verschwindest. Was tust du? Evelyn ist die Erstgeborene in ihrer Familie und hat in zwei Tagen ihren siebzehnten G...