Eiskönig und Rosenkönigin

15. Loras und Sansa

Loras pov.

Loras wusste nicht was er hier eigentlich tat. Sansa hatte sich erst total versteift doch dann ihre Arme um seinen Nacken gelegt und den Kuss erwidert. Hunderte Gedanken schossen Loras durch den Kopf. Sansa war nicht sein Typ, und doch lagen sie sich hier Gegenseitig in den Armen und küssten sich, innig und leidenschaftlich. Loras hatte bisher nur wenige Personen geküsst, und nur für eine Person hatte er wirklich etwas empfunden. Renly Baratheon. Ja es stimmte, Loras teilte das Bett lieber mit Männern aber seiner Meinung nach ging dies niemanden etwas an. Doch Sansa war nicht Renly. Zwar war sie keines falls hässlich, nein, Loras fand Sansa gehörte zu den schönsten Frauen in ganz Westeros. Aber er könnte sie niemals so lieben wie sie es verdient hätte, er könnte mit ihr vielleicht nicht glücklich werden. Aber er könnte es schaffen sie glücklich zu machen. Seine Großmutter bestand so oder so darauf das er Sansa heiratete, und auch Magaery fand immer wieder Wege ihn und sie zusammen zu bringen.

Loras zwang sich dazu alle Gedanken zu verdrängen. Als Erbe von Rosengarten musste er so oder so irgendwann heiraten und Erben zeugen, mit einer Frau. Seine Großmutter handelte gerade eine Verlobung aus, bald müsste er Sansa öfter küssen. Und wenn er ganz ehrlich war, war das gar nichts so schlimm. Instinktiv legte er also seine Arme um Sansa' Taille und zog sie näher an sich was Sansa leicht aufseufzen ließ und dafür sorgte das sie den Kuss vertiefte. Stumm ließ Loras es zu, legte seine Hand in ihren Nacken und sorgte so dafür das Sansa nicht weg konnte.

Wie lang sie so eng umschlungen hier standen wusste Loras nicht. Keuchend lösten sie sich irgendwann voneinander und Loras versuchte seinen Atem zu beruhigen. Sansa lag noch immer in seinen Armen, hatte die Augen geschlossen und lächelte Seelig während auch sie versuchte ihren Atem zu beruhigen, ihre Lippen waren leicht geschwollen und ihre Wangen hatten einen feinen rosa Ton angenommen. Loras schielte leicht an Sansa vorbei. Lord Baelish hatte sie die ganze Zeit beobachtet. Seine Hände waren nun zu Fäusten geballt und seine Augen sprühten Funken während er Loras in Grund und Boden starrte.

Ein kleines Grinsen konnte Loras sich einfach nicht verkneifen.

,,Das...-" Fing Sansa irgendwann an und Loras blickte sofort wieder zu ihr. Peinlich berührt löste er sich von ihr, trat einen Schritt zurück und fuhr sich durch die hellen Locken. ,,Es Sansa... Das hätte ich nicht tun dürfen. Verzeih mir-" Murmelte Loras und senkte den Blick. Gerade fand er seine braunen Stiefel und den Schnee viel interessanter.

,,Nein, es... Es ist in Ordnung." Murmelte Sansa. An ihrer Stimme erkannte Loras das sie ebenso verlegen wie er war. Zögernd hob er den Kopf und sah in Sansa' Himmel blaue Augen. Die roten Strähnen umrandeten ihr Gesicht perfekt und ihre leicht gerötteten Wangen ließen Sansa ganz süß aussehen.

,,Okay..." Murmelte Loras und zwang sich zu einem kleinen Lächeln das Sansa unsicher erwiderte. Der Moment erinnerte ihn sehr an das Leben damals in Königsmund. Sansa und er hatten fast jeden Tag zusammen verbracht da sie sonst niemanden hatten. Beide die Geschwister zweier Verräter die in Königsmund gefangen gehalten wurden. Erst nach Wochen hatte Loras schließlich Renly kennen gelernt und sich ziemlich schnell mit ihm angefreundet bevor sie beide sich näher kamen.

,,Lady Sansa-" Erklang eine Stimme hinter ihnen und Loras schnaubte genervt. Lord Baelish. Wütend sah er den Lord an der ihn genauso kalt anstarrte. Sansa seufzte ebenfalls leise und drehte sich Schwungvoll um. Loras überlegte gar nicht lang und legte schützend seinen Arm um Sansa' Taille. Sansa wäre bald seine Verlobte, und auch wenn er nichts als Freundschaft ihr gegenüber empfand störte es ihn das Lord Baelish der rothaarigen, in seinen Armen, nachlief. Er hatte Robb geschworen sie zu beschützen. Nur kurz bevor dieser aufgebrochen war hatte er Loras einen Besuch abgestattet, ihn gebeten auf Sansa aufzupassen und ihm von den Brief von Loras' Großmutter erzählt. Robb hatte Loras gefragt ob dieser Sansa heiraten wollte, Loras hatte gezögert schließlich jedoch zugestimmt. Was sollte er auch sonst sagen? Seine Großmutter würde ihm den Kopf abreißen würde er sich diese Chance entgehen lassen. Und wenigstens musste er so keine völlig Fremde heiraten.

,,Können wir reden? Ihr wart vorhin so beschäftigt ich dachte wir könnten nun-" Fing Lord Baelish an doch Loras unterbrach ihn: ,,Ihr seht sicher das Lady Sansa keine Zeit hat." Zischte er warnend in der Hoffnung das Lord Baelish einfach gehen würde. Falsch gedacht. ,,Ich denke Lady Sansa kann das selbst entscheiden." Entgegnete er kalt. Sansa seufzte genervt.

,,Stimmt das kann ich, und wie Ihr seht Lord Baelish bin ich beschäftigt. Wenn es etwas wichtiges gibt was Ihr mit mir besprechen wollt, meldet Euch bei Maester Wolkan der wird Euch dann schon Vorsprechen lassen. Sollte es unwichtig sein, wird Maester Wolkan persönlich mit Euch über Euer Problem sprechen." Zischte Sansa. Lord Baelish sah wütend zu Loras und biss die Zähne fest zusammen bevor er den Kopf leicht neigte und eilig davon lief.

,,Belästigt er dich?" Fragte Loras und sah dem Lord weiterhin nach. ,,Was wenn es so wäre?" Entgegnete Sansa und musste sich offensichtlich das Schmunzeln verkneifen, wirklich gelingen tat ihr dies nicht und auch Loras musste sich daher das Grinsen nun verkneifen während er nachdachte was er nun sagen sollte.

,,Dann werde ich mit ihm ein ernstes Wörtchen reden." Sagte er scherzend und Sansa fing an zu lachen. ,,Oh bei den Göttern. Die goldene Rose gegen die Spottdrossel." Grinste sie. Loras zuckte grinsend mit den Schultern.

,,Wird bestimmt lustig." Doch dann wurde er wieder ernst. ,,Nein wirklich Sansa. Wenn er dir zu aufdringlich wird, sag mir bescheid. Dann sorge ich dafür das er es nicht mehr tut." Sagte Loras und sah Sansa todernst an. Auch Sansa wurde wieder ernst bevor sie verstehend nickte. ,,Danke Loras, wirklich. Aber noch komme ich mit ihm allein klar. Sollte er zu aufdringlich werden, werde ich mich an dich wenden. Ich verspreche es." Einverstanden nickte Loras und murmelte ein leises: ,,Gut."