'*12*'

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POV Peter

Fertig mit den Nerven lies ich mich auf mein Bett fallen und seufzte tief. Die Schule hatte mich heute irgendwie total geschlaucht und ich fühlte mich, als würde mein Kopf gleich platzen. Zuerst Ned und Mj, die die ganze Zeit rum gemacht hatten, als wären sie dem Tod geweiht. Dann meine Lehrer, die der Meinung zu sein schienen, mich besonders oft aufrufen zu müssen. Und dann Flash, der meine geistliche Abwesenheit als Aufforderung aufgefasst hatte, lautstark in den Pausen über mich zu lästern.

Eigentlich hatte ich nichts dagegen, wenn Med sich küssten, aber aus irgendeinem seltsamen Grund musste ich dabei an Mr. Stark denken. Nicht, dass ich das nicht eh schon den ganzen Tag tat, aber es wies eben noch einmal darauf hin, dass ich wirklich gestört im Kopf sein musste, um einen so viel älteren Mann zu mögen. 

Ich glaube nicht, dass er sich bewusst war, was er da gestern mit mir angestellt hatte, und es wäre auch besser, wenn er es auch nie heraus finden würde, aber der Gedanke an diese unangenehme Situation wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Einerseits spürte ich immer noch seinen warmen Atem an meinem Hals, sodass die Röte sofort in mein Gesicht zurück kehrte, andererseits war es mir peinlich, wie ich auf seine Nähe reagiert hatte, und würde vor Scham am liebsten im Erdboden versinken. 

Gepeinigt stöhnte ich in mein Kissen und dachte kurz darüber nach, das Training für heute einfach ab zu blasen, aber das wäre wohl zu offensichtlich. Außerdem würde mich ja nicht Ironman höchstpersönlich unterrichten, sondern einer der anderen Avengers. 

In solchen Momenten wünschte ich mir Tante May zurück, die mich in den Arm nahm, mir sagte, dass alles in Ordnung war, und die mit mir eine Lösung für das Problem fand. Aber das konnte sie nicht. Weil sie tot war. Meinetwegen. 

Nach ein paar Minuten, in denen ich mich ein wenig sortiert hatte, raffte ich mich schwermütig auf und machte mich daran, meine Hausaufgaben zu erledigen, sodass ich sie bis nachher fertig hatte. 

Um ehrlich zu sein, war meine Motivation etwas für die Schule zu tun, nicht unbedingt groß. Dementsprechend schmierte und moggelte ich mich auch eher durch die verschiedenen Fächer, statt etwas daraus mitzunehmen und zu lernen. Aber manchmal ging es eben nicht anders. 

Als ich dann endlich mein Englischbuch zu schlug, war es knapp fünfzehn Uhr und so schlüpfte ich in meinen Anzug, um mich auf den Weg dorthin zu machen, wo ich gerade wirklich am wenigsten sein wollte. Nicht nur, weil ich Angst vor meinen Gefühlen gegenüber Mr. Stark hatte, sondern auch, weil ich ziemlich müde war, dadurch dass ich die ganze Nacht dabei war zu grübeln.

Schon jetzt war ich erschöpft durch das Schwingen, als ich an dem riesigen Gebäude ankam, und brauchte ein paar Sekunden, bis ich wieder zu Atem kam. Dann trat ich mit etwas wackeligen Beinen durch den Eingang und hoffte, dass ich dem Milliardär nicht begegnen würde. 

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POV Tony

"Sir. Peter Parker ist soeben eingetroffen." Gefrustet raufte ich mir die Haare. "Und was soll ich jetzt mit dieser Information, Jarvis?" Die KI gab darauf keine Antwort, da sowohl er als auch ich wussten, dass ich es selbst angeordert hatte, mir Bescheid zu geben, wenn die Spinne mein Zuhause betrat. Zum x-ten Mal an diesem Tag griff ich nach meinem geliebten Scotch und trank in der Hoffnung auf Beruhigung gierig aus dem Glas. 

"Wenn Sie dieses endlose Trinken fortführen, könnte das bleibende Schäden hinterlassen." Tief sog ich die Luft ein. Es brauchte nicht mehr viel, und ich würde vor Anspannung explodieren. Mein Kopf brachte mich um den Verstand. Ständig tauchten Bilder von dem Jungen mit geröteten Wangen darin auf. Zuerst hatte ich versucht, diese Gedanken einfach mit Alkohol zu überblenden, aber ein Computer, der mich immer wieder darauf hinwies, dass das nicht gesund war, half recht wenig.  

"Weißt du was? Halt einfach deine Klappe, okay?" Steves 'Aussprache' kam mir in den Sinn, allerdings war Jarvis jetzt wirklich endlich mal still. 

Kurz kreiste ich mit den Schultern, um meinen Nacken zu lockern, dann flüsterte ich mir selbst Mut machende Worte zu. "Okay Tony. Alles halb so wild. Du hast schon Schlimmeres überstanden." 

Ironisch, dass ausgerechnet ich, der Tony Stark, Schiss vor einer Begegnung mit einem kleinen Teenager hatte. Ich hatte Alien Apokalypsen überlebt, ich hatte gegen meine besten Freunde gekämpft und ich wurde fast von den Waffen meines eigenen Vaters in die Luft gejagt. Es war geradezu peinlich, dass ich an einer so einfachen Aufgabe scheiterte, mit jemanden zu reden. 

Schließlich motivierte ich mich doch dazu, in die Lobby des Towers zu gelangen und bereitete mich seelisch auf Peters unschuldiges Gesicht vor, das mir noch einmal vor Augen halten würde, wie daneben ich mich benommen hatte. 

Als ich unten ankam, wurde mir allerdings klar, dass ich wohl nicht der Einzige gewesen bin, der sich den Kopf über diese seltsame Situation zerbrochen hatte, denn Parker wich sofort meinem Blick aus und starrte peinlich berührt auf seine Füße. Das Gesicht hochrot erleuchtet und das nervöse Fingerspielen deuteten darauf hin, dass er mindestens genauso gerne wie ich aus diesem Raum und damit aus meiner Nähe verschwinden wollte.

Das würde definitiv ein langer Tag werden.

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POV Peter

Meine Gedanken kreisten immer wieder darum, dass ich ihm auf keinen Fall in die Augen sehen durfte. Es reichte, dass ich am Rande wahr nahm, wie er entspannt und unbekümmert auf mich zu schritt und sich dadurch seine Muskeln ganz besonders durch seinen perfekt geschnittenen Anzug hervor hoben. Es war zum verzweifeln. Alles an diesem Mann war unglaublich sexy, und auch wenn ich es nicht wollte, war es mir unmöglich, nicht hinzusehen.

"Guten Morgen, Peter." Seine dunkle Stimme durchdrang meinen gesamten Körper, und ich war kurz davor, einfach wegzurennen bevor ich etwas Dummes tat, aber dann riss ich mich am Riemen und schaute unsicher zu ihm auf. "Mr. Stark." Leicht nickte ich ihm zu, um meine Nervosität zu überspielen. 

"Du fängst am Besten gleich an. Natasha wartet unten schon auf dich. Ich hab noch etwas Papierkram zu tun. Du kommst zurecht?" Der kühle Unterton in seinen Worten war nicht zu überhören, und sofort kam ich mir dumm vor, nicht abgesagt zu haben. 

Ich war hier heute nicht willkommen. Zumindest nicht von Tonys Seite aus. Was auch kein Wunder war. Ein kleiner, seltsamer Teenager, der dem berühmten Ironman die Zeit für wichtigere Dinge raubte. 

"Ich denke, ja. Vielen D-dank." Mein Gegenüber seufzte und schien noch etwas sagen zu wollen, lies es dann aber bleiben und lächelte mich nur steif an. "Sehr gut. Viel Spaß." 

Gerade als er außer Hörweite war, flüsterte ich ironisch vor mich hin. "Den werd' ich auf jeden Fall haben." 

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Guyyys, im so sorry :( <3 Zwei Wochen hab ich gebraucht. Ach man. Es tut mir ja leid :|

Da ich einer meiner lieben Leserinnen versprochen hatte, das Kapitel noch am Freitag raus zu bringen, hab ich mich heute für die letzten 200 Wörter mal hingesetzt und das bisschen Motivation aus mir rausgekratzt, was ich finden konnte. Ja, es ist halb 12, ABER es ist Freitag...

Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat :D Und ich bin auch sehr froh, dass ihr IMMER noch hier seid, trotz der langen Wartezeiten. 

Nächstes Kapitel wird wieder interessanter. Ich versprechs. 

Luv u <3



Lost In Poverty | StarkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt