'*16*'

1.1K 75 79
                                    

POV Peter

"Bruce liegt krank im Bett. Ich übernehme." Mein Kopf schnellte herum, als die Tür von Steve aufgeschlagen wurde und sein mürrisches Gesicht erschien. 

Verwirrt erhob sich Tony von der Couch, auf die wir beide uns gerade nieder gelassen hatten. Zum Glück hatten wir uns einen Moment zuvor von einander gelöst, da Mr. Stark noch etwas bezüglich meiner Wohnsituation besprechen wollte, sonst hätte uns Cap mitten beim rummachen erwischt. 

"Wie, Bruce ist krank? Er sah doch heute morgen noch gesund aus!" Rogers zuckte nur genervt mit den Schultern. "Ich würde jetzt auch lieber an meinem Kram arbeiten, als unserem Schützling Unterricht zu geben. Aber ich kanns eben nicht ändern." 

Scheiße. Training mit Captain America? Er hasst mich! Hilfesuchend sah ich den Milliardär an, doch in seinem Gesicht spiegelte sich nur meine eigene Angst wieder. "Okay. Dann, ähm, legen wir doch am Besten gleich los, oder?" Unsicher grinste ich meinen heutigen Trainer an, der nur grunzte, sich umdrehte und aus dem Raum verschwand. 

Seufzend schickte ich mich an, ihm zu folgen, als Tony mich am Arm zurück hielt. "Tut mir leid. Ich hätte übernommen, allerdings werde ich in einer halben Stunde in Queens erwartet. Sei vorsichtig und versuche ihn nicht zu verärgern, ja?" Stumm nickte ich. "Du kannst ja nichts dafür." Besorgt musterte er mich, dann ließ er mich los und lächelte mich schmallippig an. "Bis später, Kleiner." 

Kurz atmete ich tief durch, dann lief ich Steve nach und betete, dass er mir nicht den Hals umdrehte. 

 Vorsichtig betrat ich die riesige Halle, doch noch bevor ich mich orientieren konnte, flog Cap's schwerer Schild in einem Affentempo auf mich zu und es gelang mir nur knapp aus der Flugbahn zu gelangen, um nicht einen Kopf kürzer zu sein. "Der Überraschungsmoment. Oftmals der letzte Ausweg aus einer tödlichen Situation." Mit weit aufgerissenen Augen sah ich mich nach dem Werfer um und machte ihn am anderen Ende des Raumes aus. 

Ich werde sterben. Ich werde sowas von sterben. 

Während ich mich aufrappelte, fing er schon an mir zu erklären, was wir heute machen würden. "Die letzten Stunden hast du, wie ich gehört habe, nur deine Muskeln und deine Geschicklichkeit trainiert. Nun, das wird dir da draußen nicht viel weiter helfen. Deswegen fangen wir mit ein paar Übungskämpfen an. Sobald du bereit bist, werde ich dich angreifen und dein einziges Ziel wird es sein, nicht umgebracht zu werden." Warte, was? Umgebracht? 

Es nützte ja nichts. Ich musste hier durch. Also raffte ich mich auf, kreiste ein paar Mal mit den Schultern und murmelte dann leise ein Ja. Ja, ich war bereit. 

"Sehr gut." Er nahm ein paar Schritte Abstand, stellte sich breitbeinig hin und kniff berechnend die Augen zusammen. Und gerade als auch ich mich in Position gebracht hatte, rannte er schon auf mich zu, drückte sich mit beiden Füßen vom Boden ab und hätte mich mit seiner Waffe beinahe in zwei geteilt, wenn ich mich nicht rechtzeitig zur Seite abgerollt hätte. 

Er meinte es ernst. Zu langsam, und es wäre mein Ende. 

In dem kurzen Moment, den er brauchte, um sich neu zu formieren, atmete ich tief durch und ordnete meine durcheinander wirbelnden Gedanken. Dann fokussierte ich mich darauf, meinen Spider-Sinn zu finden und als mir dies gelang, tauchte es die Welt wie immer in ein völlig neues Licht. 

Von draußen nahm ich das Quietschen von Autoreifen wahr, den Klang eines Helikopters, das aufgebrachte Geschrei einer Frau und ganz fern bildete ich mir ein, eine Diskussion zwischen Tony und Jarvis zu verstehen. 

Innerhalb dieses Raumes erschienen die Wände plötzlich viel rauer, das Licht viel greller und mögliche Angriffsflächen stachen mir ins Auge. Wie zum Beispiel die Tür, an der man sich mit einem Sprung hoch ziehen konnte und die dortige Höhe für einen stärkeren Aufprall sorgen würde.

All das passierte binnen Sekunden, und doch schien es mir jetzt um einiges einfacher, mich gegen Steve zu behaupten.

Hinter mir wurde das zuvor leise Atmen von ihm zu einem Keuchen und ich spürte, wie er sich auf seinem Schild mit einer ruckartigen Bewegung hochstemmte um mich mit seinem ausgestrecktem Bein von den Füßen zu holen. Diesmal war ich allerdings schneller und packte ihn am Gelenk, sodass er sich nicht mehr senkrecht wegziehen konnte, sondern selbst auf dem Rücken landete. 

Dennoch schaffte es Rogers meinen Griff mit einer Drehung zu lockern und trat mir gegen die Brust, weshalb ich ihn schlussendlich los lassen musste. Sein rechter Arm schnellte nun in Richtung meines Gesichtes, aber ich hatte mit diesem Zug gerechnet, also riss ich meine Hand in die Höhe und hielt seine Faust fest, damit meine Nase verschont blieb. 

Schwungvoll zog ich ihn nach vorn in mein Richtung, fing seinen taumelnden Körper ab und nutzte die Situation, um ihm nach einer geplanten 180 Grad Wendung in die Knie zu drücken. Mit einer Hand an seinen Armen, die andere um seinen Hals gelegt und mein Schienbein in seinem Rücken, dachte ich, ich hätte ihn lahm gelegt. Doch dann rammte er seinen Kopf in meinen Bauch, sodass ich überrascht einen Schritt nach hinten trat und ihm genug Spielraum lies, mit der umschlungenen Faust meinen Schritt zu erwischen. Schmerz gepeinigt wich ich von ihm weg und krümmte mich zusammen. 

Scheiße! Das war unfair! 

"Manchmal muss man zu fiesen Methoden greifen, damit man selbst nicht drauf geht. Merk dir das, Spiderboy." Mit zusammen gekniffenen Augen sah ich zu Rogers hoch, der derweil aufgestanden war und mich aus ein paar Metern Abstand siegessicher angrinste. Wütend richtete ich mich auf und ignorierte meinen pochenden Unterleib. Er wollte ohne Rücksicht kämpfen? Okay. Konnte er haben. 

Ein kurz schweifender Blick durch den Raum zeigte mir meine Möglichkeiten auf. Entweder griff ich ihn von oben an, wenn ich mich auf meine Spinnenfähigkeiten verließ und die rauen Wände nutzte. Oder ich versuchte es mit einem Frontalangriff, bei dem ich mich auch gut selber in die Scheiße reiten konnte. 

Ich entschied mich für den Frontalangriff, weil er damit vermutlich am wenigstens rechnete. Schnell sprintete ich los, bevor er begreifen konnte was ich vorhatte und sich dementsprechend vorbereitete. Und es schien zu funktionieren, denn zwei Schritte bevor ich ihn erreichte, sah man die Verwirrung aus seinem Gesicht weichen und Erkenntnis machte sich breit. Aber es war zu spät. 

Meinem Schwung zum Dank schaffte ich es, mich an seiner linken Schulter hoch zu hieven und mich von hinten um seinen Rücken zu hangeln, sodass er das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte, während ich nach vorne sprang und mich auf dem Absatz umdrehte. Aus dieser Position war es mir nun möglich, seinen Körper am Boden fest zu nageln und meine Hand an seinen Kehlkopf zu legen. 

Leicht drückte ich zu, um ihm zu symbolisieren, dass ich gewonnen hatte. Diesmal schien er keinen Ausweg zu sehen, denn er nickte nur ergeben und seine Muskeln erschlafften unter meinem Griff. 

Zufrieden mit mir selbst lies ich ihn los und entfernte mich von ihm. Das lief doch besser als erwartet oder? Und dabei war ich noch am Leben! 

Mein Gegenüber sah das aber offensichtlich etwas anders, denn nachdem er sich aufgerappelt hatte, stieß er nur angepisst die Luft aus und rauschte aus dem Raum. Beim Laufen murmelte er noch gepresst in meine Richtung: 

"Die Stunde ist beendet." Dann verschwand er aus meinem Blickfeld. 

---

Joa... so nach 3 Monaten melde ich mich dann auch mal wieder... 

Ich möchte nicht drüber reden xD 

To be honest, ich war einfach krass schreibfaul und wusste nicht, was ich in dieses Chapter alles reinpacken sollte. 

Wenn ihr nicht mehr wissen solltet, worum es ging, dann könnt ihr euch gerne nochmal das vorherige Kapitel durchlesen ^^ 


Ich hoffe, ihr hattet wenigstens ein bisschen Spaß :)




Lost In Poverty | StarkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt