Ich lief in meine Kammer.
Ich kann das nicht mehr.
Alles ist besser, als ein weiteres Mal vom Grandmaster und einem seiner „Freunde" berührt und gedemütigt zu werden.
Ich laufe durch die Gänge. Die Wände waren bunt, rot, blau, orange, grün - aber in mir herrschte nur Dunkelheit.
Seitdem ich auf Sakaar lebte, verlor ich jedes Fünkchen Lebensfreude.
Ich hatte keine großartigen Freundschaften schließen können, da ich in meiner Freizeit wenig Freiheiten hatte.
Nur auf Festlichkeiten, wo ich dem Grandmaster und seinen Gästen wie eine Trophäe zur Schau gestellt wurde, konnte ich mit den anderen Bediensteten und Sklavinnen sprechen.
Ansonsten war mir jeglicher Kontakt zu Anderen verwehrt.
Dafür sorgten auch die Wachen, die den lieben langen Tag die Flure rauf und runter spazierten.Viele meiner Vorgängerinnen versuchten zu fliehen, doch keiner gelang es.
Entweder sie wurden geschnappt oder geschmolzen. In der Regel beides.In meiner Kammer angekommen, ließ ich mich auf mein kleines Bett fallen.
Ich musste dem ein Ende setzen. Aber wie?
Ich lief in meinem kleinen Zimmer hin und her. Dachte darüber nach, wie ich am besten aus dieser Nummer rauskam.
Aus dem Fenster springen? - Nein. Da sind Gitter vor.
Einfach abhauen, in der Hoffnung sie würden mich schnappen und schmelzen? - Nein. Das habe ich schon oft versucht, der Grandmaster will mich nicht töten.
Mich an der Decke aufhängen? - Womit?
Es gab keinen Ausweg. Das musste ich mir eingestehen.
Frustriert ließ ich mich auf den Boden gleiten, die Tränen kamen ohne Vorwarnung.
Ich musste an meine Eltern denken, wie stolz sie waren, als ich damals als kleines Kind meinen ersten Fisch gefangen habe.
Wir hatten nie viel Geld, aber sie versuchten mir jeden Wunsch zu erfüllen. Ich war ein glückliches Kind.
Ich vermisste sie so sehr.
Aus den Tränen wurden mehr Tränen und aus den mehr Tränen wurde ein ganzer Wasserfall.
Sie liefen meine Wangen hinab, über meinen Hals auf meine Brust.
Ich begann heftig zu schluchzen und schlug mir die Hände vors Gesicht.
Wäre ich damals gestorben.
Aber vielleicht bin ich das auch. Denn ein Leben ist das nicht.Als ich mich beruhigt hatte, stand ich auf und lief zum Spiegel.
Meine Augen leuchteten rot und waren stark aufgequollen. So konnte ich kaum den Grandmaster gegenübertreten. Er würde mich peinigen für mein AussehenEs klopfte an der Tür.
„Hey 2405. Der Grandmaster verlangt sofort nach dir." rief eine unfreundliche Stimme in mein Zimmer.
„Ja ich - ich komme sofort." schnell versuchte ich meine geröteten Augen hinter ein bisschen Make-Up zu verstecken und verließ mit der Wache mein Zimmer.Mein Kopf war leer. Diesen Weg musste ich schon tausende Male gehen. Ich kannte ihn auswendig.
Den langen Flur entlang, dann den rechten Gang.
Den Aufzug in die oberste Etage nehmen, noch ein paar mal links und rechts und schon standen wir vor der goldenen Flügeltür.
Ich ließ ein Seufzen von mir.„Stell dich nicht so an, du Hure. Du kannst froh sein, dass der Grandmaster dir Obdach gewährt. Hätten wir dich damals nicht aufgesammelt, wärst du tot." fauchte mich die Wache an und umgriff kräftig meinen Oberarm.
Das gibt blaue Flecken.
„Ja du Penner. Hättet ihr mich doch einfach sterben lassen. Alles ist besser, als das hier!" Ich befreite mich aus seinem Griff und er schubste mich unsanft durch die Tür.„Aaaah wunderbar 2405, du bist ja schon da! Mein Gast müsste jeden Moment hier antreffen. Es wird eine Überraschung für ihn, also verrate nichts. Ich werde mich erstmal zurückziehen, denk aber nicht, dass du unbeobachtet bist. Wenn ihr beiden euch dann angenähert habt, stoße ich dazu." erklärt mir der Grandmaster und verschwindet durch die Tür, vor der sich nun zwei Wachen postiert hatten, damit ich ja nicht auf dumme Gedanken kam.
Widerwillen setzte ich mich auf den Rand des riesigen Bettes. Ekelig, wenn man bedenkt was hier schon alles abgegangen ist.
Mein leerer Blick wanderte zum Fenster. Von hier aus hatte man immer den besten Blick auf die Stadt aus Müll. Aber trotzdem war sie irgendwie schön. So bunt, so lebendig. Aber auch gefährlich.
Der Grandmaster mochte einem Laien harmlos vorkommen. In der Tat war er ein Psychopath und unberechenbar.Ich wusste nicht, wie lange ich dort saß und einfach nichts tat, bis mich eine tiefe Stimme aus meiner Leere riss.
„Hallo?" mein ganzer Körper vibrierte und ich drehte mich zum Ursprung der Stimme um.
„Hallo Fräulein. Ich wollte nicht stören, aber ich bin auf der Suche nach dem Grandmaster. Könnten sie mir helfen? Bin ich hier richtig?" fragt mich der Mann.
Er sah gar nicht so schlecht aus. Schätzungsweise Anfang dreißig, aber das spielte hier auf Sakaar sowieso keine Rolle. Hier verlief die Zeit anders.
Er hatte rabenschwarzes Haar, welches er nach hinten kämmte und ihm lockig auf die Schulter fiel.
Das Licht des Zimmers ließ es sogar ein bisschen bläulich schimmern.
Er war groß und schlank, allerdings konnte man unter seiner Lederkleidung an den richtigen Stellen Muskeln erkennen.
Sein Gesicht war bleich, aber wunderschön. Wie aus feinstem Porzellan.
Aber am schönsten waren seine Augen. Sie schimmerten grün und blau und waren eiskalt.
Doch strahlten die so viel Wärme aus, auf einer Art und Weise, die ich nicht beschreiben konnte.
Dieser Mann war wunderschön.
Nichtsdestotrotz wird er mich genauso behandeln wie seine Vorgänger.
Wie ein Stück Fleisch.
„Der Grandmaster wird gleich kommen." antwortete ich ihm emotionslos, während er immernoch am anderen Ende des Raumes stand.
„Mein Name ist 2405. Wie ist deiner?" fragte ich ihn, als ich mit leichten Schritten auf ihn zukam.
„2405? Was ist das denn für ein Name?" fragte er mich mit hochgezogener Augenbraue
„Mein richtiger Name spielt keine Rolle. Also, wie heißt du?" jetzt stand ich genau vor ihm.
Er musterte mich von unten bis oben. Sein Blick blieb bei meinen verquollenen Augen hängen.
Mitleidig schaute er mich an.„Ich bin Loki. Von Asgard."
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Saviour (Loki x Female Reader)
أدب الهواةGefangen auf Sakaar, benutzt der Grandmaster (Y/N) für sein privates Vergnügen, als Sex Sklavin. Kann der Unbekannte Neue, dieser Asgardianer, sie retten? TW: Angst, Erwähnung von Suizid, Tod, Gewalt und Vergewaltigung, Sex