Kapitel 5 ||Angst?||

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Michael:

„Endlich Zuhause", seufzte ich und ließ mich erschöpft aus die Couch fallen. Dort rollte ich mich zusammen und nahm mir meine graukarierte Decke auseinander, die auf der Lehne lag, nur um mich darin einzuwickeln und sofort in einen erneuten Albtraum zu sinken...

„Mutter, bitte! Es tut mir leid!", weinte ich und rollte mich auf dem Fußboden zu einer Kugel zusammen. „Nenn mich nicht ‚Mutter' du Trottel!", blaffte meine Stiefmutter und schlug mit ihrem Nudelholz wieder auf mich ein. Ich wimmerte leise unter den Schmerzen, die sie mir zufügte.
Ja, Stiefmutter. Nachdem meine echte verstorben war, hatte sich mein Vater schließlich in eine neue Frau verliebt. Da mein Dad immer noch ein wenig trauerte, beachtete er mich kaum, doch meine neue Mutter hasste mich. „Nur die Kinder die ICH bekomme sind meine und nicht irgendein Kind vor einer toten Schlampe", hatte sie gesagt und mich geschlagen, nachdem ich ihr gesagt hatte: „Meine Ma ist keine Schlampe, du bist die einzige die ich hier sehe!" Seitdem tat sie alles um mich zu quälen. Oft kein essen, verprügelt werden wegen Kleinigkeiten und mich bei Dad schlecht reden, doch meine kleinen Geschwister liebte sie. Es seien ihre kleinen Engel und niemand käme ungestraft davon, würde jemand ihnen ein Haar krümmen. Sie waren nicht mal ihre Kinder! Und doch hier waren wir:
Ein knapper Tag nach Ryans Tod.
„Du hast ihn umgebracht!", schrie sie. „Es tut mir leid! Es tut mir leid! Bitte, hör auf!", flehte ich und meine Tränen wurden dicker. Und dann? Dann war es schwarz. Ein dunkles Nichts. Kein Schmerz, keine Geräusche, kein garnichts. Und dann, als ich aufwachte, lag ich in meinem Bett. Ich hatte keine Schmerzen mehr und die Wunden waren versorgt. Verwirrt setzte ich mich auf und sah mich im Raum um. Was ist passiert?, fragte ich mich und stand vorsichtig auf, um in die Küche zu laufen, wo mein Vater am Tisch saß und über etwas nachzudenken schien. „Dad?", fragte ich zögerlich. Erschrocken schaute er auf und Tränen sammelten sich in seinen Augen. „Dad?!", rief ich besorgt aus und kam näher. „W-warum weinst du?! Was-" Ich wurde stürmische umarmt und Dad vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Zögerlich erwiderte ich die Geste und Stich ihm beruhigend über den Rücken. „Gott sei Dank, du bist wach!", flüsterte er immer wieder vor sich hin. Verwirrt runzelte ich die Stirn, sagte aber nichts. Ich frage mich, was passiert ist.

Plötzlich war ich in Circus Baby Pizza World. Ich rannte die langen Gänge entlang, vorbei an lachenden Kindern und Erwachsenen die ihnen ein Geburtstagsgeschenk überreichten. All das interessierte mich nicht. Elizabeth hingegen schon. Ich hatte mich nur kurz umgedreht und als ich mich ihr wieder zuwandte war sie verschwunden! „Elizabeth!", rief ich panisch und kam in den Raum, wo Circus Baby ihre Bühne hatte. Der Raum war leer, bis auf Baby und.... Elizabeth... Sie wollte gerade nach der Eiscreme, die Circus Baby ihr hin hielt, greifen. „Elizabeth! Geh weg von Circus Baby, sofort!" Sie drehte sich zu mir herum und sah mich wütend an. „Es ist doch nur eine Maschine! Und ich will Eis!" Sie drehte sich wieder um und nahm die Eiscreme entgegen. Dann ging alles viel zu schnell, um rechtzeitig zu reagieren. Die Klaue von Circus Baby rammte sich durch Elizabeths Magen, sodass sie das Eis vielen ließ. „Elizabeth!", schrie ich und rannte auf sie zu, doch bevor ich auch nur in die Nähe von ihr kommen konnte, riss Baby Eliza von den Füßen und verstaute ihre Klaue wieder mit Elizabeth daran, welche vor Schmerzen schrie und wimmerte. Ein ekliges Geräusch von Knochen, die brachen und von spitzenden Blut, ließ Tränen in meine Augen steigen.

„Nein! Nein! Elizabeth! Nein!"

„Elizabeth!", schrie ich und saß nun Kerzengerade auf der Couch. Mein pochendes Herz beruhigte sich nur langsam und ich musste mehrmals tief ein und aus Atmen, um mich zu beruhigen. „Noch ein Albtraum", murmelte ich leise und zog meine Beine eng an meinen Körper, um sie zu umarmen. Ich ließ meinen Kopf auf meine Knie sinken und fing leise an zu weinen. „Es tut mir leid, dass ich nicht schnell genug war", schluchzte ich.
Ich weinte. Schon wieder. Erbärmlich. Ich war erbärmlich. Ich sollte aufhören zu weinen. Ich durfte nicht, besonders nicht in der Öffentlichkeit, wo mich alle sehen konnten. Ich zeigte Schwäche - schon wieder. Ich musste - nein - ich durfte keine Schwäche zeigen, denn das machte mich nur noch mehr angreifbar.
Ich wischte die Tränen weg und stand mit wackligen Beinen auf. Ich brauchte einen starken, schwarzen Tee und eine Leinwand auf der ich meiner Fantasie freien Lauf, lassen konnte. Ja, das würde mich auf andere Gedanken bringen.

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Hey, Fellas!
Tut mir leid für die kurzen Kapitel in letzter Zeit! Bitte hab etwas Verständnis, das ich nicht lange Kapitel schreiben kann...
- Milka

I'll soon be there - Michael Afton Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt