Renn!!

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Ja ich hatte mich wieder verirrt, ein leises Echo der Schulglocke, so kommt es mit vor hallt durch for Gänge, das mit dem Unterricht kann ich also heute definitiv vergessen.

Mittlerweile schlendere ich nur noch wie ein entspannter Tourist durch das Schloss um nicht allzu verloren zu wirken. Auf eventuelle Talkshow Teilnehmer die mich natürlich zur Unterhaltung beobachten!

Endlich kommt ein Schild in Sicht "ACHTUNG EINSTURZGEFAHR weiter gehen auf eigene Gefahr" voller Entsetzen drehe ich mich weg. Ganz soo schnell will ich mein Leben jetzt doch nicht beenden. Doch als ich mich umdrehe entdecke ich entgeistert das eine Tür lautlos und heimtükisch hinter mir zu gefallen ist. Voller Entsetzen Starre ich den vorhin noch so sperrangelweit aufstehenden Durchgang an.

Ich springe hin, so als ob ich jetzt noch die Tür aufhalten könnte und rüttele wie die wilde an der Tür klinke.

Nichts da, sie will sich nicht öffnen.

Sowas kann auch nur dir passieren: eingeschlossen in einem Einsturzgefährdetem Gang, wie viele Schüler glaubst du sind in diesem Schloss schon umgekommen? Oder werden wir die ersten sein die das vollbringen?

Nicht. Hilfreich.

Ich knirsche mit dem Zähnen und rüttele noch mal an der Tür.

Studienergebnisse 20 Minuten später zeigen auch das hauen, heulen, maulen, meckern, kitzeln und Sesam öffne dich, so wie viele andere Dinge nicht funktionieren.

Außer Atem lehne ich mich an die rote Tür und bin kurz davor loszuheulen.

Das kann doch nicht sein! Wieso muss immer mir so ein Mist passieren?

Mögliche Lösung wäre das du dich einfach verboten blöd anstellst... aber nicht unbedingt... ist bestimmt das Schicksal, oder so

Entnervt rappele ich mich auf. Wenigstens gibts hier Licht! Probiere ich meinen Optimismus aufrecht zuerhalten. Aus irgendeinem Grund erhellen wirklich lauter Energiesparlampen den Einsturzgefährdeten Tunnel und ich kann ganz gut erkennen wo lang ich stolpern werde.

Zum Glück sieht alles noch ganz stabil aus demnach laufe ich bemüht ruhig und leise auf dem lehmigen Boden. Das klappt für ungefähr 200 Meter auch ganz gut dann beginne ich das Schild nachvollziehen zu können. Feine Risse breiten sich wie Spinnenweben auf dem ausgetrockneten Lehm aus und bei den vorher noch so stabil aussehenden gemauerten Wänden bröckelnd die Fugen heraus und auch einige Steine scheinen zu fehlen. In den Löchern befindet sich nur wieder der bröckelnde Lehm.

Hier nach bin ich ganz sicher Klaustrophobisch! Der enge Gang scheint mich einfangen zu wollen.

Noch vorsichtiger als zuvor setze ich einen Fuß vor den andern. Hinzu zu dem Geräusch meiner vorsichtigen Schritte kommt noch meine panische und stoßweise gehende Atmung.

Auf einmal höre ich es: ein leises knacken von direkt über mir. Ohne einen Blick nach oben zu   Werfen und wertvolle Zeit zu verschwenden sprinte ich los.

Renn!!

Scheiß auf Vorsicht! Meine dumpfen Schritte tönen unendlich laut in meinen gespitzten Ohren. Grade als ich wieder aufhören will zu laufen weil nichts passiert, knackt es noch einmal diesmal lauter. Etwas fällt leise herunter. Ich beginne wieder zu rennen, probiere die immer häufiger ertönenden leisen knack Geräusche zu ignorieren. In Gedanken sporne ich mich dazu an schneller zu rennen.

Du schaffst das Lu! Du schaffst das!!

Dann auf einmal bricht die Hölle aus um mich herum. Staub wirbelt auf und umhüllt mich, Schläge wieder Donnergrollen erklingen hinter mir, ein Zischen und dann rieselt Sand auf mich herunter. Ich beginne noch schneller zu rennen auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hätte das in dem Bereich meines möglichen liegt. Die spärliche Beleuchtung die vorhin noch von irgendwo vor mir, den Weg gewiesen hat fällt nun auch aus.

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