Auf dem Bild seht ihr Melis. Der Hauptcharakter dieser Geschichte. :)
Viel Spaß beim lesen!Melis' Sicht:
Ich wurde von meinem Handy geweckt. Ich hatte keinen Wecker gestellt. Heute wollte ich doch endlich ausschlafen? Ich schaute auf mein Display. Eslem ruft an...
Eslem war meine beste Freundin. Ich liebte sie sehr. Aber manchmal konnte sie echt anstrengend und nervig sein. Ich beschloss trotzdem ranzugehen.
Melis:"Guten Morgen.."
Eslem:" Morgen? Es ist 11:00 Uhr, es ist schon Mittag! Schläfst du immernoch?"
Melis:"Ja ich rede im Schlaf mit dir."
Eslem:"Jaja sehr witzig. Heb mal deinen fetten Arsch aus dem Bett und zieh dich an. Ich hol dich in einer Stunde ab."
Bevor ich überhaupt fragen konnte wo wir hin wollen und was wir vorhaben legte sie auch schon auf. Ich wollte eigentlich weiterschlafen, aber war auch gespannt was mich wohl erwartet. Eslem war immer für eine Überraschung gut.
Ich stand auf und schaute mich in meinem Zimmer um. Überall lagen Bücher und Zettel verstreut. Ich hatte die ganze Nacht an einem Buch geschrieben und gelesen. Ich bin nämlich Schriftstellerin. Ich bin zwar nicht besonders berühmt, aber meine Werke verkaufen sich gut genug, um zu leben. Außerdem habe ich einen kleinen Buchladen, mit dem ich mir auch ein wenig dazu verdiene. Das war schon immer mein Lebenswunsch gewesen. Ich wollte immer Selbstständig sein. Nach eigener Lust und Laune schreiben. Manchmal machten mir die schlaflosen Nächte zu schaffen und ich hatte auch mal die eine oder andere Schreibblockade gehabt, aber ich lebte meinen Traum und das war eben der Preis dafür. Ich entschied mich später aufzuräumen. Ich musste erstmal duschen und mich anziehen. Als ich fertig geduscht und meine Haare getrocknet hatte ging ich in mein Ankleidezimmer. Es war zwar nicht besonders groß, aber es war trotzdem toll extra ein Zimmer für Kleidung zu haben. Ich blickte aus dem großen Fenster. Die Sonne schien. Ich entschied mich für eine helle, enge Jeans, die bis zu den Fußknöcheln ging und ein weißes, schlichtes T-shirt, dass ich sorgfältig in meine Hose reinsteckte. Um meine Haare zu glätten blieb bei weitem nicht genug Zeit. Ich ließ sie einfach lockig. Meine Freunde fanden meine Haare zwar wunderschön, aber ich hätte viel lieber einfache glatte Haare. Meine Locken konnten manchmal echt widerspenstig sein.
Ich schaute auf die Uhr, 11:45 Uhr. Eslem würde wie immer auf die Minute genau kommen. Ich entschied mich bei meiner Mutter anzurufen. Ich wohnte schon lange nicht mehr zu Hause, weil ich auf meinen eigenen Beinen stehen wollte. Ich rief meine Mutter aber regelmäßig an. Mit meinem Vater traf ich mich auch manchmal. Er wohnte seit ein paar Jahren mit seiner neuen Frau in einer anderen Stadt. Meine Eltern hatten sich schon getrennt, als Enes und ich kleine Kinder waren. Das Sorgerecht erhielt meine Mutter. Als ich 16 wurde hatte ich die Möglichkeit zu meinem Vater zu ziehen, aber ich dachte nicht einmal daran. Mein Bruder und ich hatten von Anfang an beschlossen immer bei meiner Mutter zu bleiben. Mit 20 zog ich aus. Ich bin mittlerweile 22 Jahre alt. Mein Bruder ist zwei Jahre junger als ich. Die fröhliche Stimme meiner Mutter, die am anderen Ende der Leitung erklang unterbrach meine Gedanken an die Vergangenheit.
Seçil:"Hallo Schatz, wie geht es dir?"
Wir redeten kurz über belanglose Dinge. Kurz darauf klingelte es an der Tür. Ich erklärte meiner Mutter, dass das vermutlich Eslem war und sie mich heute nicht in Ruhe lassen würde. Sie lachte nur, ich verabschiedete mich, legte auf und öffnete die Tür.
Eslem:"Hallo."
Melis:"Komm doch rein."
Eslem:" Nein. Nein. Keine Zeit. Wir haben zu tun. Los steig ins Auto."
Melis:"Wo gehen wir hin?"
Eslem:"Hallo? In drei Wochen ist meine Verlobung? Wir müssen shoppen?"
Melis:"Oh das hatte ich ganz vergessen."
Eslem:"Ja kein Wunder. Du lebst auch völlig abgekapselt und versunken in deine Bücher in deiner Traumwelt."
Melis:"Lass mich. Ich bin glücklich mit dem was ich habe."
Wir diskutierten noch ein wenig woraufhin Eslem aber auch schon aufgab. Diese Gespräche hatten wir fast jeden Tag. Sogar als ich bei meiner Mutter lebte sperrte ich mich an Wochenenden in meinem Zimmer ein und schrieb wie eine Verrückte. Keiner hatte mich je verstanden. Aber ich liebte es. Vielleicht war ich wirklich wahnsinnig, aber ich war wunschlos glücklich an solchen Momenten, an denen ich schrieb oder förmlich in meinen Büchern versank. Ich entschied mich nach der Shopping- Tour mit Eslem mal in meinem Buchladen vorbeizuschauen.
Als wir im Geschäft ankamen wartete Eslems Freund Murat schon auf uns. Sie probierte stundenlang irgendwelche Kleider aus doch keins gefiel ihr wirklich. Irgendwann kam sie mit einem wunderschönen Kleid aus der Kabine. Murats Mund blieb offen. Meiner ebenfalls. Sie sah wunderschön aus. Das Kleid war richtig hell rosa und hatte ein paar Details mit Spitze. Es machte mich richtig glücklich meine Freundin so zu sehen. Sie strahlte. Murat und Eslem und ich waren schon seit Jahren miteinander befreundet. Wir kannten uns seit dem Kindergarten. Vor zwei Jahren wurde aus den beiden mehr und sie kamen zusammen. Ich freute mich richtig. Ich gönne meinen Freunden alles Glück der Welt.
Später fuhr Murat zur Arbeit. Eslem wollte mich noch dazu überreden in andere Läden zu gehen und nach einem Kleid für mich zu schauen. Ich war sehr erschöpft und sagte, dass ich zur Not einfach etwas von zu Hause anziehen würde. Sie wollte mich dann nach Hause fahren, doch ich sagte, dass sie mich am Buchladen absetzten soll.
Als ich ankam stand vor der Tür ein Mann, der schätzungsweise in meinem Alter war. Er hatte wunderschöne grüne Augen. Ich erklärte ihm, dass der Laden heute geschlossen hat und er morgen kommen kann. Er nickte nur und ging dann.
Ich dachte nicht länger über ihn nach. Als ich meinen Laden betrat tauchte ich in eine andere Welt ein. Ich verbrachte die ganze Nacht dort.
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Another Lovestory
RomanceMelis. Ein von Büchern besessenes Mädchen. Sie ist kalt. Versunken in ihrer eigenen Welt. Liebe ist ein ihr fremdes Gefühl. Sie will ihre wertvolle Zeit keineswegs mit solchen belanglosen Dingen verschwenden. Stattdessen will sie sich in ihren Büche...