Melis' Sicht:
Ich schrieb noch ein wenig mit Halil. Er meinte er würde mich um 18:00 Uhr von zu Hause abholen. Ich blickte auf die Uhr, 17:30 Uhr mir blieb gerade noch Zeit, um schnell zu duschen und mich anzuziehen. Als ich mit dem Duschen fertig war föhnte ich meine Haare. Meine Locken kamen zum Vorschein. Ich hätte sie gerne geglättet doch dafür blieb bei weitem nicht genug Zeit. 17:55 Uhr. Halil würde pünktlich kommen. Ich blickte aus dem großen Fenster meines Ankleidezimmers. Das Wetter war schön. Es war hell, die Sonne schien. Ich zog eine khaki- grüne, enge Hose an und dazu ein weißes T-shirt, dass ich in meine Hose steckte. Ich verzichtete auf Schmuck und Schminke. Das tat ich nicht weil nich genug Zeit blieb, sondern weil ich generell auch ohne diese Dinge auskam.
Es klingelte an der Tür. Halil. Ich öffnete die Tür und er begrüßte mich mit einem breiten Lächeln. Seine Augen glänzten.
Melis:"Hi, komm doch kurz rein bevor wir rausgehen." Ich wusste, dass er es ablehnen würde. Ich fragte ihn nur aus Höflichkeit.
Halil:"Nein, nein. Lass uns lieber los."
Somit zog ich meine weißen Chucks an und wir gingen gemeinsam auf sein Auto zu. Er öffnete mir die Tür und stieg daraufhin auch selbst ein.
Melis:"Und was machen wir? Was solltest du eigentlich mit mir besprechen?"
Halil:"Du stellst zu viele Fragen. Lass dich einfach überraschen."
Ich antwortete mit einem unwillkürlichen Lächeln und er grinste. Seine strahlend weißen Zähne kamen zum Vorschein. Er war so unbeschreiblich nett und gutaussehenden. Ich verfluchte mich selbst. Warum hatte ich mich nicht in ihn verlieben können? Warum war mir dieses Gefühl so fremd? Warum ließen mich selbst sein strahlendes Lächeln und seine glänzenden Augen kalt?
Halil:"Ist alles gut bei dir?"
Ich muss ziemlich bedrückt gewirkt haben als ich mir selbst diese Fragen stellte.
Melis:"Ja klar. Ich war bloß in Gedanken versunken."
Halil:"Woran hast du denn gedacht?"
Melis:"Ach nichts besonderes." Ich lachte unecht und er erwiderte es. Nach kurzer Zeit kamen wir an einer Grünanlage an.
Halil:"So wir sind da." Er lächelte mich an und stieg aus dem Auto. Daraufhin holte er einen Picknickkorb aus dem Kofferraum. Wie süß.
Halil:"Ich hoffe du findest picknicken nicht langweilig. Früher, also als ich klein war, kam ich immer mit meinen Eltern hierher. Ich fand es hier immer schön. Da es ein ruhiger Ort ist, dachte ich er wurde dir auch gefallen. Vielleicht inspiriert er dich ja sogar für deinen Roman."
Er hatte Recht. Ich mochte ruhige Rückzugsorte. Diese Grünanlage schien einer von ihnen zu sein. Wir gingen einen kleinen Berg hoch und er breitete darauf eine Decke aus. Ich blickte in den Himmel und schloss die Augen.
Halil:"Gefällt es dir hier?"
Melis:"Ja es ist sehr schön hier."
Halil:"Das freut mich." Wir lächelten uns gegenseitig an.
Melis:"Und, was hast du so schönes zum essen mitgebracht?"
Halil:"Also ich bin nicht grade der beste Koch also gibt es nur Sandwiches."
Melis:"Also ich mag Sandwiches."
Wir aßen gemeinsam und redeten belanglose Sachen. Wir redeten über die Tage in Bodrum, als wir uns dort im Urlaub kennenlernten. Wieviel Spaß wir hatten und wie Murat und Eslem sich ständig über jede Kleinigkeit zankten, weil sie so eifersüchtig aufeinander waren. Typisch Paare. Wir lachten viel. Er fragte mich auch nach meinem Roman und ich erzählte ihm ein wenig davon. Nach einiger Zeit wechselte er das Thema.
Halil:"Melis, es gibt eigentlich einen besonderen Grund, weshalb ich mich mit dir treffen wollte."
Melis:"Der wäre?"
Halil:"Das mag zwar komisch für dich klingen, aber schon nachdem du mir am letzten Tag vom Urlaub gesagt hattest, dass du eine Fernbeziehung nicht aushalten könntest wollte ich hierher ziehen. Ich hatte hier aber keine Arbeitsstelle gefunden und beschlossen dich zu vergessen. Aber es hat nicht geklappt. Ein Jahr ist vergangen. Und als ich in die Stadt kam, um Murat zu besuchen und dich wiedersah wurde mir bewusst, dass ich dich nicht vergessen kann. Ich habe mit Murat geredet und er hat mir eine Stelle in seiner Firma angeboten. Wenn du mir jetzt eine Chance gibst werde ich hier bleiben und die Stelle annehmen. Wenn du mir wieder sagst, dass du rein garnichts fühlst und aus uns nicht mehr als nur Freunde werden gehe ich."
Ich wünschte ich könnte es... Ich wünschte ich könnte dich lieben...
Melis:"Bleib hier." Die Worte entglitten meinem Mund bevor ich realisieren konnte was ich sagte. Doch wer weiß vielleicht würde ich wirklich Gefühle für ihn entwickeln. Ich wollte nicht so kalt bleiben wie jetzt. Ich liebte die Einsamkeit, die Ruhe, meine Bücher. Doch jeder Mensch brauchte Liebe. Auch ich. Auch wenn ich es oft leugnete. Ich wollte mich auch verlieben. Doch leider konnte ich mich selbst nicht dazu zwingen. Für einen Moment hatte ich Angst einen Fehler gemacht zu haben. Bleib hier... Was passiert wenn ich immer kalt bleibe? Was passiert wenn Halil an mir zerbricht? Wird er mich vom Schreiben und Lesen ablenken? Was passiert wenn ich mich wirklich verliebe? Werde ich meine Bücher vernachlässigen? Bevor ich meine Gedanken fortführen konnte nahm Halil mich in seine Arme. Er schien auch erst spät realisiert zu haben, was ich gesagt hatte.
"Ich werde dich zur glücklichsten Frau auf dieser verdammten Welt machen." ,flüsterte er in meine Haare. Ich fühlte mich geborgen und unsicher zugleich. Glück und Zweifel überkamen mich. Gefühlte Stunden saßen wir da. Arm in Arm. Er konnte es kaum fassen, dass ich uns eine Chance gab, ich auch nicht.Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen meiner Geschichte. :-) xoxo
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-eure Miss.wasgehtsiedasan
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Another Lovestory
RomanceMelis. Ein von Büchern besessenes Mädchen. Sie ist kalt. Versunken in ihrer eigenen Welt. Liebe ist ein ihr fremdes Gefühl. Sie will ihre wertvolle Zeit keineswegs mit solchen belanglosen Dingen verschwenden. Stattdessen will sie sich in ihren Büche...