Kapitel 7

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Melis' Sicht:
Als ich am nächsten Tag aufwachte erhellte die Sonne mein Schlafzimmer. Erst dann realisierte ich die Situation, in der ich mich Befand. Ihr seit ein Paar..
Das Picknick wurde mir wie ein Filmstreifen vor Augen geführt. Ich wusste, dass ich eine Fehler gemacht hatte. Halil würde an mir kaputt gehen. Ich könnte wahrscheinlich niemals die Gefühle erwidern, die er für mich hatte. Das Einzige worin ich jemals mit solch einer Hingabe verliebt sein würde waren meine Bücher und das Schreiben. Es mag grotesk klingen einen Menschen mit Buchstaben gleichzustellen, aber für mich waren Geschichten und Gedichte keine Texte, die aus aneinander gereihten Buchstaben bestehen. Sie hatten Herz und Seele. Sie schienen mal selbstsicher und überlegen, mal zerbrechlich und klein, mal sensibel und gefühlsvoll. Sie waren gar menschlich. Das Klingeln von meinem Handy riss mich aus meinen Gedanken.
Eslem ruft an... Nichtsahnend nahm ich ab.
Melis:"Ja bitte."
Eslem:"Oh mein Gott Melis wie konntest du nur? Wieso erfahre ich von Murat, dass Halil und du zusammen seit und nicht von dir? Warum erzählst du mir es nicht? Wie kam es? Erzähl mir sofort alles! Ich bin stinksauer auf dich!"
Melis:"Eslem beruhige dich. Wir sind erst seit gestern ein Paar. Ich konnte selbst noch nicht einmal einen klaren Kopf fassen."
Eslem:"Wir treffen uns jetzt auf der Stelle miteinander und du erzählst mir jedes einzelne Detail!"
Ich sagte zu. Wir machten einen Treffpunkt aus. Nach unserem Gespräch stand ich mühselig auf und ging in mein Badezimmer. Nachdem ich meine Zähne geputzt und mein Gesicht gewaschen hatte zog ich mich um. Ich entschied mich für eine lässige Boyfriend- Jeans und (welch eine Überraschung) mal wieder ein weißes T-shirt.
Das Treffen mit Eslem war sehr mühsam. Sie stellte mir tausend Fragen und verlangte, dass ich alles wiederhole.
Eslem:"Liebst du ihn?"
Das war die schwierigste Frage von allen. Auch wenn die Antwort simpel war.
Melis:"Nein. Aber etwas in mir sagte Lass ihn nicht gehen."
Eslem:"Er wird dir gut tun. Er wird dich auf Händen halten. Da bin ich mir sicher."
Melis:"Das würde ich nie bezweifeln."
Eslem:"Wo liegt das Problem? Gefühle können sich entwickeln. Ihr werdet sehr glücklich miteinander."
Ich hatte gehofft, dass Eslem mir alles ausredet und verlangt einen klaren Kopf zu fassen und noch einmal alles zu überdenken. Aber schließlich mochte Eslem, Halil sehr und hatte schon immer darauf gehofft, dass ich ihm eine Chance gebe.
Melis:"Ja du hast recht." Meine restlichen Gedanken und Zweifel behielt ich für mich selbst. Meine Freundin wollte nur das Beste für mich. Meine Entscheidung wird schon richtig gewesen sein.
Als ich zu Hause ankam und tief ausatmete bekam ich eine Nachricht von Halil.
Hast du kurz Zeit? Wollte dich von zu Hause abholen.
Melis: Ja. Von mir aus.
Ich war zwar erschöpft von dem Gespräch mit Eslem, doch hatte nichts dagegen nochmal ein wenig Luft zu schnappen. Danach würde ich einen Blick in meinen Buchladen werfen und die Nacht durchmachen.
Halil: Okay, ich hol dich dann in einer Stunde ab. Hab noch kurz etwas zu tun wegen der Firma. :)
Ich antwortete nicht und ging stattdessen ins Bad um mich fertig zu machen. Es blieb noch genug Zeit, um meine Haare ein wenig zu glätten und in den Griff zu kriegen. Kurz nachdem ich fertig war klingelte es an der Tür. Es wunderte mich, da ich gerade Halil meine Adresse schicken wollte. Ich hatte für einen Moment vergessen, dass er nicht wusste wo ich wohne. Womöglich hatte er Eslem gefragt. Ich öffnete die Tür.
Melis:"Hey." Er lächelte mich an.
Halil:"Komm lass uns gehen."
Ich stimmte zu, zog meine Schuhe an und ging nach draußen. Ich machte keine Anstalten um in sein Auto zu steigen. Ich wollte frische Luft.
Melis:"Können wir einfach ein wenig rumlaufen?" Er lächelte mich an.
Halil:"Wie du willst Schatz." Schatz..
Dieses Wort klang aus seinem Mund so fremd. Ich reagierte nicht darauf. Könnte ich mich daran gewöhnen? Und wenn ja, wäre es nicht fragwürdig wenn meine Beziehung nur eine Gewohnheit wäre?
Halil:"Geht es dir gut? Du siehst so bedrückt aus." Anscheinend hatte er gemerkt, dass ich nachdenken musste.
Melis:"Ich dachte nur über einen Charakter in meinen Buch nach."
Halil:"Willst du mir davon erzählen?" Somit nahm er meine Hand in seine und ich fing, verunsichert von der Situation und dennoch entschlossen, an zu erzählen.
Melis:"Also da ist eine Frau. Sie ist sehr jung. Sie scheint zu wissen was sie will. Eher gesagt redet sie es sich immer und immer wieder ein. Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und ist gar besessen davon. Sie liebt ihre Arbeit, die sie eigentlich garnicht in dem Sinne als Arbeit sieht, sondern als Leidenschaft. Aber etwas fehlt. Verstehst du was ich meine?"
Halil:"Sie scheint ein schönes Leben zu haben. Ich sehe da kein Problem." Er würde es nicht verstehen. Ich wusste es. Das Thema wechselte sich schnell. Wie redeten über belanglose Dinge und er brachte mich ab und zu zum Lachen. Mein Lachen verstummte jedoch als ich Kerem sah. Er blickte mir direkt in die Augen. Ich schien für einen Moment in seinen Blicken einen Hauch von Trauer zu entdecken. Es schwindete jedoch. Wahrscheinlich hatte ich es mir nur eingebildet. Schließlich hatte er mich nur ein paar Mal blöd angemacht. Dass er Gefühle für mich hegte war gar auszuschließen. Also sollte es ihn auch nicht verletzten mich mit Halil zu sehen. Zu meiner Überraschung grüßte er mich.
Kerem:"Hallo Melis." Der Ton seiner Stimme klang undurchschaubar. Unwillkürlich erinnerte ich mich an die Situation auf der Bank nach Eslem's Verlobung, als er mich am Handgelenk packte und mich eine Gänsehaut überkam.
Melis:"Hey." Halil schaute mich fragend an.
"Ein Stammkunde von meinem Buchladen.", erklärte ich schnell und geschickt.
Kerem:"Auch wenn wir ein paar Anlaufschwierigkeiten hatten." Arschloch. Ich verabschiedete mich schnell, da ich kein Risiko eingehen will. Er hätte alles Mögliche sagen können. Bei ihm wusste man nie. Ich ging mit schnellen Schritten weiter und zog Halil wie ein kleines Kind hinter mir her. Nach ein paar Metern stoppte er.
Halil:"Was war das denn?"
Melis:"Er hätte bestimmt wieder nach irgendeinem Buch gefragt. Auf so ein Gespräch hatte ich keine Lust. Schließlich habe ich jetzt meine Freizeit." Er nickte nur und somit liefen wir weiter. Ein Glück stellte er keine Fragen mehr.

Auf dem Bild seht ihr Halil (links) und Murat (rechts). :-)
-eure Miss.wasgehtsiedasan xoxo

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 20, 2015 ⏰

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