Kapitel 12

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Das Fest war in vollem Gange. Überall würde Getrunken, gegessen und getanzt. Die Vasallen Lord Starks und die Begleiter König Rhaegars, hatten sich zusammengesetzt und feierten ausgelassen. Jon saß auf der erhöhten Tribüne, auf welcher seine Familie und ihre Gastgeber saßen und nippt an einem Becher Nordbier. Es schmeckte ihm besser als der Dornische Rote, den Rhaenys bevorzugte, oder das Aborgold, welches gerne von Aegon getrunken wurde.
Nachdenklich ließ Jon seinen Blick durch den Saal gleiten. Lord Eddard Stark, sein Onkel, saß lächelnd neben Lyanna. Die Königin drehte sich immer wieder zwischen ihm und seiner Frau, Catelyn Stark, hin und her und erzählte munter Witze und Anekdoten aus der Hauptstadt. Neben ihr saß die Königin Mutter Rhaella, mit Versteinerter Mine. Jon dachte an den Streit, welcher ihre Abreise aus Königsmund vorangegangen war. Rhaella hatte Lautstark auf ihren Sohn, König Rhaegar, eingeredet und verlangt, das er Viserys und seine Bastarde mitnehme. Rhaegar hatte sich zuerst geweigert, dann jedoch den Wünschen seiner Mutter nachgegeben. Jons Blick wanderte zu dem Tisch, der vor der Empore aufgestellt worden war. An ihm saßen die Kinder der Familien Stark und Tagaryen. Rhaenys war umgeben von einer Schar Junger Mädchen, angeführt von Jons Cousine, Sansa Stark. Die junge Starktochter, mit den roten Haaren, hing an Rhaenys Lippen, während diese über Königsmund und den Herrlichen Bällen und Festen erzählte.

Neben Sansa saß ihre kleine Schwester Arya Stark. Sie war, wie Sansa, in ein festliches Kleid gehüllt, schien sich jedoch nicht wohlzufühlen.

Robb und Aegon hingegen amüsierten sich köstlich. Jons älterer Bruder hatte ihn gebeten seinen Platz an der Hohen tafel einzunehmen, damit er sich „Unters Volk" mischen könne. Jon hatte ihm nachgegeben.

Sein Hoher Vater, war das Zentrum des Festes. Er saß, umringt von den Gästen des Festes, inmitten der Halle und spielte eine Stück auf seiner Harte. Dabei Sang er auch, mit seiner Tiefen, Anmutigen Stimme. Und alle hingen an seinen Lippen. Es war ein Lied über die Schönheit des Nordens, mit seinen Tiefen Wäldern, den klaren Seen und warmen Quellen. Über die Stärke und die Robustheit der Nordischen Krieger. Und über die Weiten Ebenen, die Schneestürme und die Hohe Eisige Mauer, ganz im Norden des Reiches.

Bei den Worten seines Vater, verspürte Jon eine immer Stärker werdende Sehsucht im Herzen. Er Liebte Königsmund. Er genoss die Bequemlichkeit des Roten Bergfriedes und die Privilegien als Prinz. Doch es erfüllte ihn nicht.

Sein Herz pochte Schmerzhaft, als er aus dem Fenster sah und den Hellen Mond entdeckte. Er stellte sein Bier ab. „Entschuldigt mich Lord Stark." Eddard Stark nickte nur. „Natürlich mein Prinz."

Jon nickte dankbar und stand auf. Er wanderte durch die Gänge von Winterfell, auf der suche nach einem Weg auf die Mauer. Dabei kam er an einer einer Zimmertür vorbei, die nur angelehnt war.

Ein Ächzen kam aus dem Zimmer. Jon beachtete es nicht weiter. Er vermutete das sich einer der Soldaten oder Diener, mit einer Magd, oder Küchenhilfe zurückgezogen hatte.

So etwas passierte immer bei solchen Festen. Man ließ dem Gemeinem Volk einen Tag um sich von seinen Sorgen abzulenken und die Hälfte der Frauen trug am ende etwas davon, das sie nicht gebrauchen konnte.

Jon war schon fast am ende des Ganges angekommen, als er die zweite Stimme hört. „Bitte nicht." jammerte ein Junges Mädchen.

Jon blieb ruckartig stehen. Er kannte die Stimme! Er drehte sich um und sein Umhang blähte sich in der Bewegung. Mit Schnellen schritten war an der Zimmertür angekommen und lauschte kurz.

Da! Da war sie wieder, die Stimme des Mädchens.

„Viserys. Bitte nicht!"

„Daenerys." flüsterte Jon. Er stieß die Tür auf. Licht flutete in den Raum.

Jons Mine wurde Star. Sein Onkel Viserys Tagaryen, drückte seine Schwester, Jons Tante, Daenerys Tagaryen, auf ein Strohbett.

„Was soll das werden?" brüllte Jon. Viserys fuhr herum. Seine veilchenblauen Augen sahen ihn Zornig an. „Das geht dich nichts an!" brüllte er. Dann drückte er Daenerys noch fester aufs Bett. Diese wimmerte vor Schmerz.

„Schnauze!" bellte Viserys.

Das war zu viel für Jon. Er packte seinen Onkel am Kragen und riss ihn von Daenerys. „Weg von ihr!" brüllte er.

Viserys knallte mit dem Kopf zuerst gegen eine Wand. Noch bevor er sich aufrichten konnte, hatte Jon ihm an Hals gepackt und drückte ihn gegen die Wand. „Wenn deine Schwester noch einmal anfässt, dann bringe ich dich um!"

Er warf ihn förmlich aus dem Zimmer. Viserys starrte ihn wütend an, dann rannte er davon. Er wusste, gegen Jons hatte er keine Chance.

Jon starrte ihm noch einen Mont nach, dann drehte er sich Daenerys um. Sie lag noch immer auf dem Bett und starrte Angstvoll zu ihr. Ihr Kleid war zerrissen und hing ihr nur noch in Fetzen am Körper.

Jon wand betreten den Blick am und reichte ihr seinen schweren Umhang. Dankbar nahm sie ihn und wickelte sich ein.

Sanft führte Jon sie aus dem Zimmer. „Hat er dir etwas getan?" fragte er sanft.

Daenerys schüttelte den Kopf. „Ich wollte mir nur einmal die Burg genauer ansehen. Er war auf einmal da. Er hat mich gepackt und..." Sie begann zu weinen. Jon wusste nicht was er machen sollte, also legte er ihr schützend einen Arm um die Schulter. Sie lehnte sich an ihn und er führte sie in sein Quartier.

„Du darfst Heute hier schlafen. Ich suche mir etwas." sie nickte dankbar und küsste ihn vorsichtig auf die Wange. Ihre Augen glänzten, als sie die Tür schloss. „Danke Jon." flüsterte sie noch, dann verschwand sie aus seiner Sicht.

Jon stand noch einen Moment lang vor der Tür. Sein Herz pochte, doch dieses mal, hatte es nichts mit seiner Sehnsucht im Norden zu tun.

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⏰ Last updated: Aug 14, 2021 ⏰

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Rhaegar Tagaryen Der König der hätte sein sollenWhere stories live. Discover now