Zurück bei Sophia

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"...Lasst uns los gehen."

Wir setzten uns in Bewegung und Bill ließ sich hinter zu mir fallen. Ich sah ihn fragend von der Seite an, während er sanft lächelte.

„Alles gut?“

„Was soll sein?“, gab ich zurück.

„Na, mit dir und Jace.“

„Ja.“

„Gut.“

Ich schüttelte grinsend den Kopf. „Du hast keine Ahnung wie man ein richtiges Gespräch führt oder?“

„Du gehst ja nicht auf mein Gespräch ein.“

„Psst da hinten.“; wurden wir von Ted angezischt. Schleichend liefen wir noch ein paar Schritte, dann hockten wir zu fünft hinter einem Busch und starrten drei Wachen an. Der Typ mit der roten Weste war dabei und hielt den anderen beiden eine Standprädig. Jules winkte uns weiter und lautlos liefen wir weiter. Wir begegneten drei mal den Wachen ehe wir am Waldrand ankamen.

„Wir müssen uns aufteilen, sonst sind wir zu auffällig.“, erklärte Jules. Wie selbstverständlich kam Bill zu mir. Sein Zwillingsbruder sah ihn schweigend an.

„Ich kann auf mich aufpassen.“, sagte er, aber telephatisch schien er Fill zu sagen: Ich muss auf sie aufpassen.

Fill nickte. „Ok.“

„Fill und Ted, dann geht ihr zusammen. Ich gehe allein.“, erklärte Jules. Wir mussten alle zugleich los laufen und uns dann sofort trennen. Wir fanden eine geeignete Stelle die sogar Wachenfrei war. Mit schnellen Schritten waren wir den kleinen Hügel hinauf und liefen schon über Asphalt. Bill zog mich nach links und ich stolperte hinterher. Wie auf knopfdruck liefen wir ganz normal durch die Gassen. Vor einem Schaufenster blieben wir stehen. „Und jetzt?“, fragte mich Bill.

„Wir gehen zu einer Freundin.“

Skeptisch hob Bill eine Augenbraue.

„Die, die mich und Jace versteckt hat.“, erklärte ich und er nickte. „Das heißt, wenn ich den Weg finde.“

Wir liefen durch die Gassen und sobald uns Wachen begegneten senkte ich den Kopf und ließ meine Haare wie ein Schleier davor fallen. Irgendwann erkannte ich die Gasse wieder und lief zielsicherer.

„Da ist es.“, sagte ich dann stolz es gefunden zu haben. Ich wollte schon anklopfen als Bill mich am Arm festhielt.

„Was wenn sie Wachen zu besuch hat, oder Konrad ihre Wohnung überwachen lässt? Lass mich erst nachschauen.“

Zögernd nickte ich und lief ein Stück abseits. Ich hörte ein dumpfes Klopfen und das quitschen der Tür als sie geöffnet wurde.

„Äh… was kann ich für Sie tun?“, fragte Sophia verwirrt. Die Stimme erklang gedämpft.

„Sind Sie allein Zuhaus?“, fragte Bill.

„Ja, wieso? Wer sind Sie?“

„Ist wirklich niemand da?“ Er betonte das niemand.

„Ja-ha. Was wollen Sie?“, fragte Rita nun gereizt.

In dem Moment winkte mich Bill zu sich und ich lief schnell auf ihn zu. Mit großen Augen sah sie mich an und dann skeptisch zu Bill.

„Er ist ein Freund von mir.“, klärte ich sie auf. „Können wir rein?“

Sie nickte und wir traten ein. Kurz darauf wurde ich schon zum zweiten mal in eine Umarmung gezogen.

„Ich bin so froh das es dir gut geht. Es heißt ihr seid im Wald? Wo ist Jace? Wie geht es euch? Was macht ihr hier? Was ist passiert?“

„Langsam. Jace geht es gut und mir auch. Erzähl mir ersteinmal ob Wachen hier waren.“

„Ja, sie haben mich gefragt wieso du von meinem Telefon angerufen hast. Ich habe erzählt das du um eine Nacht zum bleiben gebeten hast und ich dich aufnahm. Ich wusste von deiner Bewerbung und habe dich anrufen lassen. Aber mehr wusste ich nicht von dir. Deinen Namen, aber nicht woher du kommst. Ich konnte mich rausreden.“, erklärte sie.

Ich lächelte. „Gut.“ Ich begann ihr von unserer Flucht zu erzählen. Von dem Lager im Wald. Den Rebellen. Und schließlich kam ich zum Plan.

„Können wir heute über Nacht hier bleiben? Morgen um zwölf wollen wir Konrad stürzen.“

„Oha. Da habe ich ja einiges Verpasst. Wie stellt ihr euch das vor?“

Ich erklärte ihr den Plan so genau wie ich ihn auch kannte. Und das war… naja eher wenig.

„Also, geht es wenn wir über Nacht bleiben?“, fragte ich.

„Natürlich. Aber ich kann wieder nur mit dem kleinen Zimmer dienen.“

„Schon in Ordnung.“ Ich sah zu Bill. „Also nocheinmal zum Bekanntmachen. Sophia das ist Bill. Bill, Sophia.“

Die beiden schüttelten sich die hand.

„So… also, müsst ihr noch irgendwas machen. Also, keine Ahnung? Irgendwas vorbereiten?“, fragte Sophia.

Fragend wendete ich meinen Blick zu Bill. Dieser zuckte mit den Schultern.

„Viel kann man jetzt sowieso nicht mehr machen. Wichtig ist das wir morgen bereit sind.“, erklärte er.

Ich seufzte und ließ mich auf einen der Stühle fallen. „Das bedeutet dann wohl abwarten.“

*Zeitsprung*

Mittlerweile hatten wir etwas zum Mittag gegessen und Sophia war am Abwaschen als Bill plötzlich aufstand.

„Ich könnte doch noch etwas machen. Wir haben Spione in der Stadt. Ich werde einen Fragen wie genau das Fest morgen ablaufen wird.“

„Wieso sollte sich etwas ändern? Es wird bestimmt wie immer ablaufen.“, meinte Sophia.

„Man kann nie wissen. Fragen schadet nicht.“ Bill lief schon auf die Tür zu.

„Und was wenn dich die Wachen erwischen!?“

„Dann bin ich wenigstens schon einmal im Parlament.“

„Bill!“ ich stand auf. „Dann komme ich wengistens mit.“

Ein lächeln stahl sich auf seine Lippen. „Nein. Einer sollte hier bleiben. In sicherheit. Ich bin spätestens in drei Stunden wieder zurück. Und wenn nicht sehen wir uns morgen im Parlament.“ Er zwinkerte und war blitzschnell verschwunden. Mit offenem Mund sah ich Sophia an.

Diese schüttelte bloß den Kopf. „Wie kann man nur so gleichgütig sein?“

Seufzend lies ich mich wieder auf den Stuhl fallen. „Und was soll ich jetzt machen?“

„Tja. Das darfst du MICH nicht fragen. Ich versteh den Plan sowieso nicht. Wie wollt ihr in das Parlament kommen? Und was macht ihr wenn ihr Konrad gefunden habt? Ihn einfach erschießen? Sag mal…“ Sie sah mich durchdringend an. „Besitzt du überhaupt eine Waffe.“

Ich nickte. „Ein Messer.“

„Und du glaubst du bist in der Lage Konrad zu erdolchen?“ Sie zog beide Augenbrauen hoch.

Ich starrte auf die Tischplatte. „Wegen ihm ist mein Bruder tot.“

Sophia schwieg. Eine weile herrschte drückende Stimmung in der kleinen Küche.

„Kann ich eigentlich auch irgendwas machen?“

Ich zuckte mit den Schultern. „Klar. Jeder kann helfen.“

„Ich könnte zum biespiel die Wachen ablenken.“, überlegte sie.

„Ich denke da müsstest du ziemlich viele Ablenken. Hilf einfach allen die keine Wachen sind, außer Konrad.“

Sie nickte. „Und ich weiß wie ihr ins Parlament kommt. Nehmt einfach den selben weg, wie als ihr ausgebrochen seid.“

Ich nickte. „Ja…“ Meine Gedanken flogen zu Jace. Was er wohl gerade macht? Sitzt er am funkelnden See und bereitet sich auf morgen vor? Spekuliert er mit Aramis über dies und das? Oder denkt er vielleicht sogar an mich?

Wer weiß, wer weiß ;) ? Das nächste Kapitel weiß es :D

Morgen ist wieder Montag! Häm...häm.... *schelmisches Lächeln*

RescueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt