Kapitel 23

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Mit klopfendem Herzen öffne ich die Tür und sehe in das lächelnde Gesicht von Calum. Als er mich sieht klappt ihm kurz die Kinnlade nach unten, aber er fängt sich schnell wieder. „Du siehst toll aus." sagt er und ich lächle ihn an. „Danke, du aber auch." antworte ich und das ist nicht gelogen. Der Phönix sieht gut aus, sehr gut sogar. Die Jeans steht ihm sehr gut und das weiße T-Shirt bringt seine Muskeln zur Geltung, weshalb ich meinen Blick schnell abwenden muss. „Ich bin dann weg, tschüss!" rufe ich schnell ins Haus und schließe sie Tür, bevor meine Eltern oder Erica noch peinlich werden können. 

Ich folge Calum zu seinem Auto, bei dem er mir die Tür aufhält. Er setzt sich zu mir und ich sehe ihn abwartend an. „Also, wo geht's hin?" frage ich ihn lächelnd, während er sich noch anschnallt. „Du magst die Natur, deshalb hab ich mir zwei Optionen überlegt. Entweder der Zoo oder der botanische Garten." antwortet er mir und meine Augen werden groß. „Hier gibt es einen botanischen Garten?" frage ich überrascht und er nickt. „Die Pflanzen sind zwar größtenteils Kakteenen, aber er ist wirklich schön." antwortet Calum mir und ich überlege kurz.

„Ich möchte trotzdem in den Zoo, in den botanischen Garten können wir auch das nächste Mal." sage ich und werde im nächsten Moment rot, während er grinsend sein Auto startet und los fährt. Unser erstes 'Date' hat noch nicht mal richtig angefangen und ich quatsche schon vom nächsten Mal. Auch wenn Calum nicht abgeneigt aussieht bleibt die Röte dennoch eine Weile in meinem Gesicht. „Darüber reden wir, wenn es soweit ist." flüstert er und ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Schon als wir beim Zoo ankommen sehe ich mich fröhlich um. Schon als Kind habe ich Tiere geliebt, welcher Art auch immer sie angehörten. 

Am Eingang bezahlt Calum trotz meines Protests meine Eintrittskarte mit und die Frau hinter dem Schalter lächelt uns beide an. Was wohl in Ihrem Kopf vor sich geht? Auch wenn ich Ihre Gedanken lesen könnte entscheide ich mich dagegen, es ist Unrecht so in die Privatsphäre eines Menschen einzudringen, vor allem da sie nichts dagegen unternehmen können. Als wir den Zoo betreten sind die ersten Tiere direkt Flamingos und ich grinse breit. Diese Tiere sind faszinierend, allein durch ihre Nahrung verfärbt sich ihr Gefieder in die typisch rosa Farbe, fast wie bei uns und der Magie. 

Bei meinem Gedanken muss ich etwas lachen und auf Calums verwirrten Blick hin weihe ich ihn in meine Gedanken ein, weshalb er gleich mit mir lacht. Wir laufen eine Weile umher und können uns die ganze Zeit über super miteinander unterhalten. Er erfährt einiges über mich und ich im Gegenzug auch über ihn. Calum war früher sehr schüchtern und hatte deshalb keine Freude, bis Kol plötzlich in seiner Vorschule aufgetaucht ist und die Beiden förmlich unzertrennlich geworden sind. Calum beschreibt Kol sogar als seinen unbiologsichen Bruder, was mich zum Lächeln bringt, die Beiden stehen sich wirklich verdammt nah. 

Auch wenn er sich als früher schüchtern beschrieben hat ist er jetzt umso aufgeschlossener und erzählt mir bereitwillig viele Dinge aus seinem Leben. Normalerweise bin ich bei Jungs auch ehr zurückhaltend, aber bei Cal habe ich keine Probleme zu reden und ihn in mein Leben blicken zu lassen, weshalb wir uns schnell besser kennenlernen. „Wie spät ist es?" fragt der Phönix nach einiger Zeit und ich sehe auf mein Handy, die vielen Nachrichten meiner Schwester ignorierend. „Es ist gleich fünf." stelle ich überrascht fest. Wir sind schon seit fast 4 Stunden im Zoo, aber es kommt mir so vor, als wären wir gerade erst angekommen. 

Plötzlich nimmt Calum meine Hand und lotst mich gekonnt durch die vielen Menschen hindurch. Wir kommen beim Wolfsgehege zum Stehen und ich sehe ihn etwas verwirrt an. Im nächsten Moment wird eine Zwischentür geöffnet und ein Pfleger kommt zur Fütterung raus. Entgegen meiner Erwartung stürzen sich die Wölfe nicht einfach auf das Futter, sondern es wird gewartet bis das Alphamännchen und Alphaweibchen ihr Futter haben und erst dann nimmt der Rest es an. Ich starre wie gebannt auf die Wölfe und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich liebe Wölfe einfach, sie sind stark, ausdauernd und loyal. 

Verbundene SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt