Ein Fehler?

66 5 3
                                    

"Ich verstehe immer noch nicht, warum du mir fremd gegangen bist! Weißt du eigentlich, wie sehr es einen verletzt, wenn du erfährst, dass dir der Mensch, den du über alles liebst und für den du alles tun würdest, fremd geht?!" Ich sehe wieder Tränen in seinen Augen schimmern, was mich wieder dazu bringt, Mitleid zu haben.

Wieder suche ich Augenkontakt. Mir ist gerade alles egal. Ich will meine Gefühle jetzt nicht mehr zurückhalten.

Ich beuge mich langsam zu Tom vor, bis unsere Gesichter nur noch wenige Millimeter trennen. Ich zögere nicht lange und küsse ihn vorsichtig, aber dennoch fordernd auf den Mund. Natürlich erwiedert er den Kuss sofort.

Doch bevor er mich auf's Bett legen kann, so wie er es immer getan hatte, breche ich den Kuss ab, damit daraus nicht doch mehr wird. Wenn man mal überlegt, dass ich ihn ja vor einer halben Stunde noch aus dem Haus schmeißen wollte...

Als ich ihn wieder ansehe, strahlt er über das ganze Gesicht. "Das war schön, Lilly. Ich liebe dich, und das weißt du! Und deshalb bitte ich dich nochmal: Bitte verzeih' mir. Es tut mir unfassbar leid, was ich dir angetan habe und am liebsten würde ich alles rückgängig machen."

Man, was soll ich nur tun? Vor ca. 2 Stunden habe ich noch von Noah geschwärmt und jetzt knutsche ich mit meinem Ex rum! Sicher, Noah ist süß, aber ich liebe nun mal Tom, glaube nich zumindestens. Doch was mache ich jetzt?!

"Tommy, versteh' das jetzt bitte nicht falsch, aber ich weiß gerade selber nicht, was ich will. Ich bin seit einer Woche in einen Jungen aus meiner Klasse verliebt und jetzt hätte ich fast wieder mit dir geschlafen. Gib' mir Zeit, um meine Gefühle erstmal zu sortieren." "Hmm, klar, kannst du haben ... also Zeit meine ich. Ich geh' dann mal besser..."

Was macht der Junge nur mit mir? Sobald er irgendwas sagt, das nicht so glücklich klingt und sein Lächeln verschwindet, macht mir das ein schlechtes Gewissen. Doch ich glaube auch, es ist besser, wenn er jetzt geht. Nicht nur für mich, sondern auch für ihn.

"Dann bringe ich dich noch runter." "Nein, lass' das, ich weiß wo's lang geht. Bis irgendwann mal." "Ich meld mich. Verlass' dich drauf!" Da! Sein Lächeln ist wieder da. "Lass mich nicht zu lange warten, Prinzessin."

Na klar, sonst gehst du mir wieder fremd oder was?  Ne Stopp, wir sind ja gar nicht mehr zusammen. Sagen wir besser: Sonst hast du gleich wieder 'ne Andere. Es liegt mir auf der Zunge, aber ich traue mich nicht, es auszusprechen. "Tu' ich nicht. Versprochen!"

Er lächelt noch eines seiner Lächeln, die nur für mich bestimmt sind, und geht.

Kaum hat er die Tür hinter sich geschlossen, vermisse ich ihn auch schon.

Entschlossen stehe ich vom Bett auf und renne ihm nach.

Er ist gerade an der Haustür als ich rufe: "Tom?" Erschrocken dreht er sich um. "Ja, was ist noch?"

Okay, alles oder nichts!

"Ich liebe dich, Tom Beck!"

Every day of life is differentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt