Chapter nine - Spencer

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SPENCER

Inzwischen sind schon sechs Tage vergangen, seit ich damals das erste Mal bei Kai war. Gestern haben wir die erste Staffel fertig geschaut und uns schon für morgen, Samstag, verabredet.

»Spence, wo bist du?« Mein Onkel kam ins Wohnzimmer und ich stand von der Couch auf. »Was gibt's?«, fragte ich nach und legte mein Buch zur Seite, in dem ich bis gerade eben noch gelesen hatte. »Also, du weißt ja, dass für unser Spiel in zwei Wochen neue Plakate angefertigt werden. Unser Designer hat abgesagt und ich dachte, vielleicht hast du ja Lust etwas zu entwerfen.«

Zwar werde ich nur Kunst studieren, aber trotzdem hat mir das Designen von Dingen schon immer Spaß gemacht. Am Meisten, wenn ich es mit dem Zeichnen verknüpfen konnte. »Klar, was soll ich genau machen?«, stimmte ich dem Vorschlag meines Onkels zu und stand von dem Sofa auf.

»Also die Idee war eigentlich unser Wappen als Hintergrund zu nehmen und dann einen blauen Löwen noch in den Vordergrund zu setzten, aber da du ja auch sehr gut zeichnen kannst, dachte ich, könntest du einen Spieler skizzieren.«, erklärte er mir seine Idee und ich nickte zustimmend.

»Hast du schon einen Spieler im Kopf?« Abwartend sah ich meinen Onkel an und hoffte insgeheim darauf Kai skizzieren zu dürfen, aber leider kam es anders. »Mason Mount. Du könntest ihn groß zeichnen und in die Mitte des Plakats setzten. Unsere Angestellten wo eigentlich für das Design zuständig sind, werden dir sicher noch mehr helfen können.«

»Hi, du kannst dich auf den Stuhl dort setzten.« Ich schüttelte kurz Masons Hand und zeigte dann auf den Stuhl, der in zwei Metern Entfernung von mir stand. »Okay.« Kaum hatte sich der Fußballer hingesetzt, griff ich nach dem Bleistift, der neben mir auf dem Tisch lag und meinem großen Zeichenblock. Mit einer gekonnten Bewegung stellte ich meinen Block auf der Staffelei auf und begann dann die Umrisse von Masons Gesicht zu zeichnen.

»Also, wann geht dein Studium los?«, fragte er mich und versuchte dabei seine Gesichtszüge nicht allzu sehr zu verziehen. »Anfang September, ich hab also noch ein bisschen.«, antwortete ich und löste dabei den Blick nicht von meinem Block.

»Kai hat viel von dir erzählt.« Jetzt konnte ich nicht anders. Ich musste ihn ansehen. Neugierig sah ich fragend in seine Augen. »Was genau hat er denn gesagt?« Ich versuchte meine Stimme möglichst nebensächlich klingen zu lassen, was mir aber scheinbar nicht besonders gut gelang, denn Mason grinste breit.

»Oh, ich weiß nicht ob dich das so sehr interessiert.« Er zuckte entschuldigend mit den Schultern und ich sah wie er versuchte, das Grinsen aus seinem Gesicht zu bekommen. »Bitte?« Flehend sah ich ihn an und vergaß dabei komplett, warum ich hier überhaupt mit ihm bin.

»Okay, also gut. Er meinte, dass deine Haare sehr schön im Sonnenlicht aussehen und deine Augen immer so strahlen wenn du vom Zeichnen sprichst. Außerdem bist du extrem schusselig und magst Pizza Hawaii.« Angewidert verzog er beim letzten Teil seines Satzes das Gesicht und schüttelte seine Beine kurz aus.

»Und er mag dich.« Er mag mich. Kai mag mich. Ich nickte nur und versuchte meine rot werdenden Wangen zu unterdrücken und mich auf das Zeichnen zu konzentrieren. »Okay, danke.«, murmelte ich und machte mich daran Masons Augen zu skizzieren.

»Er kommt übrigens später.«, meinte Mason nach einer Zeit des Schweigens du ich spürte seinen brennenden Blick auf mir ruhen, sah jedoch nicht von meinem Block auf. »Ach ja? Wann denn so ungefähr?« Der Fußballer lachte leise auf, bevor er mir antwortete. »In zwei Stunden. Wir Spieler essen alle gemeinsam um noch ein paar letzte Dinge für das Spiel zu besprechen.«, erklärte er mir und endlich sah ich von meiner Staffelei auf.

»Das Spiel? Aber das ist doch erst in zwei Wochen, oder?« Mason nickte nur und ich wandt meinen Blick wieder auf den Block, während er anfing zu erzählen. »Wir müssen nicht nur trainieren. Dadurch wird aus einem Team kein Team. Wir müssen uns immer mal wieder untereinander treffen, damit wir als Team auftreten können. Außerdem müssen wir noch ein paar organisatorische Dinge besprechen.«

Suchend wanderten meine Augen durch die große Lobby. Ich saß auf einem der Sofas, auf dem sonst die Spieler für Interviews sitzen und wartete ungeduldig auf Kai. Er hätte schon vor fünf Minuten hier sein sollen. Nachdem ich halbwegs mit der Skizze von Masons Gesicht fertig war, habe ich den Block mit in das Apartment genommen um dort weiterarbeiten zu können, da ich Mason nicht mehr brauche. Zwar bin ich noch nicht ganz fertig, aber ich habe ja auch noch ein paar Tage.

»Spence!« Kai hatte es sich inzwischen ebenfalls angewöhnt, mich mit meinem Spitznamen anzusprechen. Sofort drehte sich mein Kopf etwas nach links, wo Kai gerade durch die beiden Schiebetüren die Lobby betrat.

Schnell lief ich ihm entgegen und schlug mit ihm ein. Während andere sich vielleicht umarmt hätten, haben wir entschieden den Handschlag von Peter und Ned aus Spider-Man zu übernehmen. Vor drei Tagen haben wir eine Pause von ‚The 100' gebraucht und sind dabei auf den Film gestoßen. Da wir beide nichts dagegen hatten, haben wir ihn kurzerhand angeschaut und er war echt gut.

»Ich hab dich vermisst.«




Falling for you || Kai HavertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt