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Leonard|

Nachdem wir uns vertragen hatten, zockten wir noch bis abends, dann musste Noah leider gehen. Ich war komischerweise richtig traurig gewesen nachdem er gegangen war. Ich ging hinauf in mein Zimmer und spielte mit dem Basketball der in meinem Zimmer lag. Ich wusste nicht, warum ich so enttäuscht war, aber irgendwas hat mich anscheinend verletzt. Ich grübelte vor mich hin, bis mir plötzlich bewusst wurde, dass ich mehr als Freundschaft für Noah empfinde.

(Zeitsprung)
*am nächsten Tag in der Schule*

Irgendwie sah ich Noah jetzt mit anderen Augen. Seine Schüchternheit die ich sonst immer als normal empfunden hatte, fand ich aufeinmal süß... Seine Sommersprossen die ich bis jetzt noch nie bemerkt hatte, stachen mir ins Auge,...plötzlich wurde ich aus meinen Schwärmereien gerissen, denn Herr Speck kündigte an, dass wir eine Klassenfahrt nach Berlin machen wollten. "Damit es keinen Streit gibt, teilen wir die Zimmer jetzt ein.", sagte Herr Speck. Sofort wurde es unruhig und alle schrien im Klassenzimmer rum, ob sie mit einem im Zimmer sein wollen. Ich drehte mich nach hinten um und fragte Noah:"Sollen wir zusammen in ein Zimmer gehen?" Sein Gesicht hellte sich auf und er sagte:"Ja gerne!" Noah und ich beschlossen ein 4er Zimmer mit Leo und Jonas zu nehmen. Ich freute mich richtig dass er zugesagt hat, denn jetzt hatte ich eine Möglichkeit ihm näher zu kommen.

Noah|

Ich war glücklich, dass Leonard mich gefragt hatte ob ich in ein Zimmer mit ihm wollte. Natürlich auch mit den anderen zusammen, aber er hatte mich gefragt. MICH, NOAH MEINZELBAUM. Ich konnte mein Glück kaum in Worte fassen. Ich stürmte runter in die Küche wo meine mom stand und schrie aufgeregt:"Wir gehen auf eine Klassenfahrt und ich bin mit Leonard in einem Zimmer!" "Ach, das ist ja toll dann bist du ja mit deinem besten Freund in einem Zimmer. ", entgegnete sie lächelnd. Ich guckte sie verdutzt an bis mir etwas bewusst wurde. Ich hab meinen Eltern ja noch gar nicht von Leonard erzählt geschweige denn davon das ich auf Jungs stehe. Mist. "Äh ja, das ist natürlich super", murmelte ich leise und ging hinauf in mein Zimmer. Kaum war die Tür zu, entsperrte ich mein Handy und wählte die Nummer von Laura. Es klingelte dreimal bis sie dranging.

Noah
Heyy Laura, wie geht's dir denn? Wieso hast du nicht auf meine Nachrichten reagiert?

Laura
Ehm hi. Ja sorry, Noah bei mir Zuhause gibt es gerade mega viel Stress *schnief* sorry ich hätte mich echt vorher mal melden sollen.

Noah
Alles gut, ich hab mich nur gewundert was passiert ist. Du Laura, ist alles gut? Weinst du? Wenn du willst können wir darüber reden, ich bin immer für dich da, das weißt du doch.

Laura
Ne, danke. Vielleicht später,ich brauch jetzt erstmal ne Ablenkung von allem. Also, warum hast du mich angerufen?

Noah
Wir machen eine Klassenfahrt und Leonard hat mich gefragt ob wir zusammen in ein Zimmer wollen. Leider auch mit Jonas und Leo, aber das war ja klar.

Laura
Das ist ja mega cool! *schnief* *schnief*

Noah
Wenn du willst können wir uns ja treffen und in der Stadt shoppen gehen oder so um dich abzulenken. Na wie sieht's aus? Hast du Lust? Ich zahle, natürlich. Dann verwöhnen wir dich mal richtig.

Laura
Aw danke wie nett von dir. Ich glaube das könnte ich gerade echt gebrauchen und ich wollte sowieso mal wieder raus aus dieser Bude.

Noah
Oke cool dann ist es jetzt abgemacht. Um 2 Uhr am Johannesplatz 65. Und denk ja nicht dass du kneifen kannst. *lachen* Also, freue mich dich mal in real life kennenzulernen. Bis später!

Laura
Okay *Lachen*. Und Noah, danke das du so da bist für mich. Das bedeutet mir wirklich viel. Bis dann

Noah
Ach kein Ding. Du weißt doch, du bist meine Lieblingsfreundin. Also, tschüss

Ich legte auf. Ich hoffte wirklich das es ihr gut geht. Besorgt zog ich mich an, denn es war schon bald halb 2 und ich wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Schnell schrieb ich ihr noch, sie solle sich hübsch anziehen und band meine Krawatte fest. Ich hoffte, ich konnte sie damit zum Lachen bringen, denn ich konnte alles andere als eine Krawatte binden. Ich schaute mich im Spiegel an. Ich sah so lächerlich aus in meinem Anzug mit meinen sneakern. Ich wusste jetzt schon das ich mir was von Laura anhören konnte, dass das beides so gar nicht zusammen passt, aber das war mir egal. Ich schnappte mir meine Schlüssel, sagte mom das es einen Notfall gab und verließ das Haus.

Laura|
⚠️TW: HÄUSLICHE GEWALT⚠️

Ich schaute auf den Boden, meine Augen voller Tränen. "WAS DENKST DU EIGENTLICH WER DU BIST DAS DU SO MIT MIR UMGEHEN KANNST?! DENKST DU, DU KANNST ALLES MIT MIR MACHEN ODER WAS? DU HÄTTEST VORHER WENIGSTENS FRAGEN KÖNNEN OB DU GELD HABEN KANNST, ABER NEIN DU MUSSTEST ES NATÜRLICH VON UNSEREM ERSPARTEM KLAUEN. UND JETZT IST UNSERE MIETE ÜBERFÄLLIG!", schrie mein Vater meine Mutter an. Ich stand weinend in der Ecke, nicht in der Lage mich auch nur einen Zentimeter weiter zu bewegen. "Es tut mir so endlich leid, ich wollte Laura doch einfach nur ein Stipendium ermöglichen.", heulte sie. "Mir ist ihr Stipendium egal, ihre Noten sind so oder so schlecht! Sie wird es nie zu etwas schaffen, aber dir ist das natürlich mal wieder wichtiger, wie unsere Miete zu bezahlen, sodass wir nicht aus der Wohnung rausgeschmissen werden!", schnaubte er wütend. Was als nächstes passierte, konnte ich nur schwer erkennen, da meine Sicht durch meine Tränen sehr beschränkt war. Ich hörte nur einen lauten Knall, ein Wimmern das von meiner Mutter kam und einen wütend schreienden Vater. Ich schluchzte laut auf und ich sackte in der Ecke auf den Boden. Wie konnte mein Vater meiner Mutter das nur antun. Es war doch nur ein wenig Geld, dass man schnell durch Arbeiten wieder ersetzen kann. Aufeinmal ertönte ein lautes Geräusch und ich fuhr zusammen. Mein Vater schaute mich an und sagte ich soll mich nach oben in mein Zimmer verziehen. Endlich konnte ich mich wieder bewegen und rannte nach oben, mit meinem Handy in der Hand. Ich schloss meine Zimmertür und schaute aufs Display. Es war Noah, so wie wenn er fühlen würde, dass etwas nicht stimmt. Bevor ich abnahm wischte ich mir die Tränen aus den Augen und versuchte mich zu beruhigen.
Nach dem Gespräch mit Noah ging es mir schon besser, obwohl immer noch ab und zu eine Träne mein Gesicht herunter rann. Mein Handy vibrierte. Noah hat mir eine Nachricht geschrieben:

Bester Freund
Heyy, du ich wollte sagen das du dich schick anziehen sollst ;) wieso erfährst du nachher um 2. Bis später und bleib stark<3

Als ich die Nachricht las, musste ich lächeln. Er ist wirklich ein guter Freund und ich bin froh dass ich ihn habe. Ich zog mein hellblaues Kleid mit Blümchen drauf an und brachte es über mich, mich zu schminken damit ich nicht ganz so krass wie ein wandelndes Zombie aussehe. Ich trug Parfüm auf und ging mit meiner Tasche in der Hand nach unten, wo die Situation immernoch angespannt war. Fast hätte ich vergessen Bescheid zu geben, aber das nahm mein Vater mir schon ab." Wo gehst du denn hin? Du siehst ja aus wie eine Nutte", sagte er abwertend. Ich musste mich zusammenreißen nicht schon wieder loszuheulen und sagte nur:" Ich treffe mich mit meinem besten Kumpel." "Das wird nachher noch ein Nachspiel haben wenn du Nachhause kommst. Ich lass dich jetzt nur gehen weil ich kein bock auf dich hab." Ich starrte nur auf den Boden und zog meine Schuhe an. Ich sagte "Tschüss" zu meiner Mutter und brachte ein leichtes Lächeln heraus. Sie lächelte gespielt zurück und sah mich ermutigend an. Eigentlich wollte ich sie nicht mit meinem Vater alleine lassen, da ich Angst hatte das er sie wieder schlägt, deswegen sagte ich zu meinem Vater, dass wenn er sie wieder schlägt, ich die Polizei rufen werde. Mit diesen Worten verließ ich schweren Herzens das Haus.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt