Teil 3 (b) "ich hasse mich"

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Nach einer Weile hörteich auf und sah ihn genervt an „das tut weh, scheiß Bastard",„Selbst Schuld, dass es weh tut" Er grinste mich nur doof an,bevor er mich wieder losließ. Ich drehte meinen Kopf noch einmal zumSpiegel „tsk" sagte ich zu mir selbst und drehte angepisst meinenKopf weg. „Bist du genervt von dir selbst?" lachte Osamu und ichhob meinen Hoodie auf um ihn damit zu schlagen. „Komm jetzt. Yukimuss langsam ins Bett" ich zog meinen Hoodie an und ging aus demZimmer. Es war schon dunkel und ich sah Yuki und Natsu schlafend imWohnzimmer auf der Couch. Durch ein Fenster sah ich, dass Shoyou undAtsumu immer noch zusammen Volleyball spielten. Ich ging zu den beidenund sie sahen mich an. „Yuki und Natsu schlafen schon. Soll Natsuhierbleiben und wir bringen sie morgen zusammen mit Yuki in den Kindergarten?" Osamus Eltern haben Yuki im selben Kindergarten woauch Natsu war angemeldet, daher kennen sich die beiden auch. „Oh,wenn euch das nichts ausmacht, gerne!" antwortete Shoyou irgendwieerleichtert. „Ich muss dann auch los, gar nicht gemerkt dass esschon so spät ist, danke dass ihr auf sie aufpasst" damitverabschiedete er sich dann auch und ging. Yuki und Natsu schienen esauf der Couch ganz bequem zu haben, also habe ich sie einfach schnellzugedeckt, bevor ich wieder in Osamus Zimmer ging.

Osamu war gerade dabeisich umzuziehen als ich in sein Zimmer kam. „Ich geh ins Bad"sagte ich und nahm meinen Hoodie den ich zum Schlafen anziehenwollte. „Nein." Hab ich das richtig gehört? „Was?" „Dukannst dich auch hier umziehen." Ich wusste dass das eher eineAufforderung, als eine Frage war und guckte auf den Boden. „Wenn dusolche Scheiße machst, musst du auch mit den Konsequenzen leben."Er klang nicht sauer und auch nicht wie als fände er es lustig.Eher, wie als wäre es ihm gleichgültig. Ich zog mich also im Zimmerum. Osamu schien es relativ egal zu sein. Er kramte noch irgendworum, aber ich hatte das Gefühl, dass er mich mit Absicht ignorierte,um es mir nicht noch unangenehmer zu machen. „Kann ich mirwenigstens im Bad die Zähne putzen?" „Klar, ich muss auch noch.Ich komm mit" „mhm" wir gingen zusammen ins Bad, putzten unsdie Zähne und entschieden uns noch einen Film zu gucken.

Wir lagen neben einanderauf dem Bett und hatten den Laptop vor uns, worauf wir einen ehertraurigen Film guckten. Ungefähr in der Mitte des Filmes merkte ichwie sich Osamu auf die Seite legte und eingeschlafen war. SeinGesicht hatte er zu mir gedreht und da ich mich auf meinen Armenaufstützte, war ich etwas höher als er. Sah irgendwie niedlich aus,wie er da schlief. Ich spielte kurz etwas mit seinen Haaren und legtedann meine Hände auf seinen Kopf und meinen Kopf auf meine Hände.So sah ich mir den Film weiter an. Es ging darum, dass ein kleinesMädchen seine Eltern verlor und in ein Kinderheim musste. Sie wurdevon vielen verschiedenen Familien adoptiert, aber musste immer wiederzurück und hat sich nie wirklich geliebt gefühlt. Noch dazu wurdesie im Kinderheim gemobbt und musste zusehen wie ihre wenigen Freundenacheinander adoptieret wurden, sie verließen und glücklich waren.Ich dachte darüber nach warum ich überhaupt unglücklich war. InFilmen und so hat jeder seinen Grund depressiv und kaputt zu sein,aber habe ich überhaupt das Recht dazu? Ich hatte jetzt alles wasich brauchte. Eine Familie, Osamu, eine glückliche kleine Schwester,alles. Wie wäre es, wenn ich ab Morgen einfach so tun würde alsginge es mir perfekt? Würde ich es dann vergessen? Bilde ich miralles nur ein? Der Film war vorbei und ich war müde, jedoch konnteich nicht schlafen. Ich hatte schon seit ein paar Jahren Problemedamit einzuschlafen und es ging jedes Mal erst gegen 1-2 Uhr. Ichschaltete also den Laptop aus, legte ihn zur Seite und machte es mirneben Osamu bequem. Er sah wirklich niedlich aus. Ich legte meinenArm um Osamu und kuschelte mich so an ihn, dass mein Kopf überseinem lag. Mein unterer Arm lag unter Osamus Kopf und kribbelte,weil er nicht genug Sauerstoff bekam, aber das war mir eigentlichegal. Auch das leichte Stechen meiner Wunden störte mich nichtweiter. Ich fand es einfach schön ihn zu haben und bei ihm sein zukönnen. So lag ich noch bestimmt 2 Stunden und dachte überverschiedene Dinge nach, bis ich endlich einschlief.

Ich träumte, dass ich ineinem riesigen Raum mit Spiegeln stand. Im Spiegel sah ich nur einSkelett mit hässlichen Narben an den Knochen und dem Gesicht meinesVaters. Im Hintergrund des Spiegels sah ich Yuki. Sie saßzusammengekauert auf dem Boden und weinte. Dann kam Atsumu. Erlächelte sie an und sie hörte sofort auf zu weinen und lachte.Danach gingen sie einfach weg. Ich drehte mich um, um sie zu sehen,aber da war niemand. Ich war allein. Ich mit diesem Körper. Dannwachte ich auf. Es war immer noch dunkel und erst um 4. Osamu und ichlagen immer noch so wie ich eingeschlafen bin und er schlief noch. Daswar nichts neues für mich. Spätes Einschlafen, Kurze Träume,Aufwachen und irgendwann vielleicht wieder einschlafen. Ich sah Osamuan und mir lief eine Träne übers Gesicht. So lag ich dann noch einpaar Stunden und spielte mit seinen Haaren bis die Sonne aufging.

Suna ist depressiv | OsasunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt