Chapter 4: Who are they?

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Erschöpft trotteten sie dem Penshaw Mädchen hinterher und wurden mitten in das Lager ihrer Nachbarn geführt. Das plötzliche Bellen eines Hundes ließ sie alarmiert aufblicken. Beruhigend sah Shin sie an. 

„Kiwi wird euch nichts tun. Er ist im Moment sowieso im Haus"

Immer noch auf der Hut, schlichen sie weiter mit Shin durch die Straßen. Ziemlich am Ende des Dorfes hielten sie schließlich an und ließen sich nach Shins Anweisungen im neuen Heu Lager nieder. Das Mädchen versprach ihnen ein bisschen zu Essen und machte sich davon. 

Stöhnend machten es sich die Bewohner Tarrins auf den spitzen Halmen bequem was gar nicht so leicht war, da ihre Schlafgelegenheit nun eher einem Igelrücken glich. Hier und da half sie das Heu zu häufen und kurze Zeit später hatten sie alle ihren Schlafplatz gestaltet. Als Shin dann einige Augenblicke später wieder in das Lager eintrat, betrachtete sie das Geschehen missbilligend. Immerhin hatten sie ihre Vorräte auseinander genommen und schliefen nun auch noch auf denen. Wenn dies in Tarrin passiert wäre, wüsste Lirou wirklich nicht was sie davon halten sollte. 

Doch das Mädchen riss sich zusammen und verteilte das Brot, welches sie mitgebracht hatte. Dankbar nahmen sie dieses entgegen und nicht lange darauf hatten sie schon alles aufgegessen. Shin vergeudete ihre Zeit noch ein bisschen, indem sie ihre Schützlinge beobachtete, bis sie mit einem müden Gesicht die Scheune verließ. 

Neben sich vernahm Lirou ein leises Schnarchen. Lia war eingeschlafen und auch etwas weiter war ein schlummernder Kent zu vernehmen. Sie schaute sich um und sah wie immer mehr ihrer Freunde sie Augen schlossen. Also legte sie sich auch hin und der Schlaf überrannte sie nicht lange später. 

*

Ein leises Rascheln und Getuschel weckte sie aus ihrem tiefen, lieblosen Schlaf. Viele um sie herum waren schon wachgeworden und räumten das benutze Heu sorgfältig wieder weg. Gerade nachdem sie ihren eigenen Haufen zurück gelegt hatte, kam das Mädchen von Gestern wieder in die Scheune. 

„Ihr geht schon wieder?", verlangte sie nach Auskunft. 

„Die Sonne scheint und wir müssen nach den Anderen schauen", erklärte Lirou ihr knapp. 

Sie nickte und ging, wahrscheinlich um ihrem Vater zu berichten. Die Gruppe hatte den Heuvorrat verlassen und war auf dem Weg zum Ortsausgang, als sie von der tiefen Stimme Shins unterbrochen wurden. 

„Hey! Wartet einen Augenblick!", verlangte sie nach Aufmerksamkeit. 

Lirou verharrte und blickte über ihre Schulter auf das Mädchen. Keuchend rannte diese auf sie zu. 

„Lirou, richtig?"

Sie nickte. Was wollte dieses Mädchen bloß von ihr?! Die Blondine schien ihr nicht sonderlich sympathisch. 

„Du hattest doch erwähnt, dass das Hochwasser schlimm war, bei euch...", setzte Shin an. 

Zögerlich bejahte Lirou erneut. 

„Braucht ihr vielleicht Hilfe? Ich könnte mitkommen", brachte sie ihr Gelaber auf den Punkt. 

Nun war Lirou an der Reihe das Mädchen misstrauisch zu betrachten. Wenn ihre Nachbarn schon so ankamen, dann würde nicht bald darauf ein Gegenzug verlangt werden. 

„Ich weiß nicht so recht...", murmelte Lirou. 

Shin verstand ihre Anspielung sofort und sah sie entschuldigend an. 

„Ich möchte wirklich nur helfen!", beharrte sie auf ihrer Entscheidung. 

Ob das ihr Vater wohl genauso sah? Fragte sich Lirou mit der Erinnerung an die steinharte Miene das Mannes. Doch seine anhängliche Tochter ließ das Wort Nein nicht mal gedacht zu. 

Peaceful DisasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt