Die Geisterbahn

60 4 0
                                    

Hör mal, die lachen sogar.<< versuchte ich sie zu beruhigen. Letztendlich überredete ich meine beste Freundin doch mit reinzukommen. Je tiefer wir kamen umso kälter wurde es. An den Wänden hingen künstliche Skelette und Puppen, die auch schon ziemlich verdreckt waren. Laura lief durch eine Spinnwebe und begann zu schreien.

>>alter, alter nein scheiße Hilfe!<< schrie sie.

Ich leuchtete mit meiner Handytaschenlampe zu ihr rüber.

>>das war ein Spinnennetz<< sagte ich und begann zu lachen.

>>jaja, also ich finde das gar nicht witzig...<< wurde sie böse.

Sie ging an mir vorbei und lief einfach bockig weiter.

>>jetzt komm schon...<< tief ich ihr hinterher, aber Laura würdigte mich keines Blickes. Ich ging ihr einfach hinterher, immer tiefer in die dunkle Geisterbahn. Auf einmal hörten wir einen Schrei von weiter hinten.
>>Lustig sagtest du ja. Klingt das etwa nach Spaß?<< brüllte mich meine beste Freundin an.

Ich sagte gar nichts und leuchtete einfach nach vorne, konnte aber niemanden sehen. Nur alte, verrostete Wagons. Ich dachte mir also nichts und lief weiter. Jetzt hörten wir mehrere Kinder reden. Die einen Stimmen kamen von links und die anderen von rechts.

>>ich gehe da, du da.<< sagte ich.

Laura schüttelte mit dem Kopf und schaltete ebenfalls die Lampe an ihrem Handy an. Also trennten wir uns und jeder ging seinen Weg. Ich lief und lief, diese Geisterbahn kam mir einfach endlos groß vor. Den Ausgang konnte ich schon lange nicht mehr sehen. Plötzlich begann das Licht meines Handys zu flackern und ich schlug ein paar mal drauf, es schien wieder richtig zu funktionieren und ich ging weiter. Ich schreckte auf, als ich auf einmal Laura schreien hörte.

>>süße?<< brüllte ich, doch bekam keine Antwort.

Ich beschloss zurück zu gehen und nachzusehen, ob was passiert war. Doch auf dem Weg stolperte ich und fiel hin. Ich spürte einen wahnsinnigen Schmerz in meinem Bein und leuchtete nach unten. Ich war in eine Metallstange gefallen, die sich nun in mein Bein gebohrt hatte. Ich wollte sie nicht herausziehen, da sonst die Blutung noch schlimmer geworden wäre. Ich versuchte aufzustehen, knickte aber einige Male weg. Ich stützte mich an der Wand ab und mich fortzubewegen. Nun humpelte ich mit einem schmerzverzerrten Gesicht durch die Gänge der Geisterbahn auf der Suche nach meiner besten Freundin. Ich konnte sie nirgendwo finden und die Schmerzen wurden immer stärker. Bei dem Weg den Laura gegangen war, war plötzlich ein großer Stein der den Weg versperrte.

Als ich mich umdrehte saß ich eine Person am Boden knien und erschrak. Wie konnte das sein? Wir hatten doch vorher gar niemanden gesehen. Ich leuchtete die Person an. Es war ein Mann der am Boden hockte, Oberkörperfrei und sich seinen Kopf hielt.

>>ist alles ok?<< fragte ich.

Doch bekam keine Antwort. Ich ging näher auf ihn zu und berührte ihn an der Schulter.

>>ich muss da rein, vielleicht ist da irgendwas womit ich meine Wunde trockenlegen kann<< sagte ich zu mir selbst und öffnete die Türe. Als ich zum Waschbecken blickte, stand er da schon wieder, der Kerl von vorhin. Allerdings hatte er einen Anzug an und schaute sich im Spiegel an.

>>hallo?<< fragte ich.

Doch es kam keine Reaktion. Er richtete seine blonden, gestylten Haare und puderte sein perfektes, makelloses Gesicht.

>>ich blute wegen ihnen stärker als vorher<< sagte ich leise. Der Typ drehte seinen Kopf langsam zu mir. Als ich in seine Augen blickte erschrak ich schon fast ein bisschen. Ich hatte vorher noch nie so ein ebenes, wunderschönes Gesicht gesehen.

>>oh junge Dame, sie sehen aber gar nicht gut aus.<< merkte er an und zog ein paar Tücher aus dem Handtuchspender.

Er kam zu mir nach drüben und drückte mir die Tücher auf die Wunde an meinem Bein. Ich zuckte zusammen, weil der Schmerz dadurch wieder stärker wurde.

>>Das waren sie, wegen ihnen blutet das so stark!<< wurde ich lauter.

Er blickte mich etwas entgeistert an und stellte sich wieder aufrecht vor mich hin.

>>Ich? Niemals würde ich sowas tun.<< sagte er, ging dann mir vorbei uns verließ das Badezimmer.

Ich blickte ihm verwundert hinterher, vorhin war er drauf wie ein totaler Psycho und jetzt verhielt er sich anständig. Ich wollte ihn noch etwas fragen und stürmte aus der Türe, doch ich sah ihn nicht mehr, er war einfach verschwunden. Aber ich sah Laura die mit einem Blutverschmierten Messer auf mich zu kam.

>>ach du scheiße, was ist denn mit dir los?<< fragte ich entgeistert.

Als sie vor mir stand blickte sie mich kurz an und stach dann ohne ein Wort zu. Sie rammte mir das Messer genau in den Bauch.

>>Laura...warum...<< presste ich heraus und brach dann zusammen.

Ich lag auf dem Boden und verlor immer mehr das Bewusstsein, bekam aber einen Streit mit. Es war Laura die sich mit dem Kerl von vorhin stritt.

>>was sollte das? Das war anders geplant!<< schrie er sie an.

>>jetzt hab dich nicht so, sie würde so oder so drauf gehen.<< antwortete sie.

Ich konnte das nichtglauben, meine beste Freundin hatte mich erstochen und das war alles geplant,das er Park zu war, wusste sie es etwa? Doch ehe ich mehr darüber nachdenkenkonnte, verlor ich endgültig das Bewusstsein.

you got a hard rideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt