Tote Liebe

Kapitel 9 - Die Prophezeihung - Geh nicht wieder weg!

"Deshalb bin ich auch immer so nett!"
Meint er und grinst mich an.

,,Das du uns sehen kann's, wussten wir alle. Ich meine alle Geister.
Es steht in der Prophezeiung, dass du es bist, die uns hilft, uns zu erlösen.
Du bist also sowas wie eine Göttin in der Geisterwelt."

Ich und eine Göttin?! Damit habe ich nicht gerechnet. Ich meine ich hab jetzt erst herausgefunden, dass ich GEISTER sehen kann und jetzt bin ich auch noch die Gottheit von denen?! Unglaublich, aber ich fühle mich geschmeichelt!

,,Wow!" Bringe ich grade so heraus. ,,Und wie lautet die Prophezeiung?," frage ich gespannt.

,,'Eine wird kommen die die Last von euch nimmt. Eine die den Tod gesehen hat. Sie wird euch alle erlösen, sie wird alle retten. Ihr Name lautet: Melissa Winston.'"

OMG! Das ist ja schon fast gruselig. Ich nicke.
Aber irgendwie fühle ich mich jetzt mit Mike verbunden.

Ich hab natürlich bemerkt, dass es ihm schwergefallen ist, über seinen tot zu reden, deshalb find ich es umso schöner, dass er es mir erzählt hat.

Ich sehe zu ihm. ,,Mike?" - ,,Ja?" - ,,Bitte geh nicht nochmal weg...
Ich schaff das alles nicht alleine."

Ich schlucke einfach meinen Stolz hinunter, während diesen Worten.

,,Ich verspreche es," meint er. ,,Danke," flüstere ich und glotze weiterhin die Decke an.

Wartet mal, hab ich das grade ernsthafte gesagt?! Oh mein Gott, was ist nur los mit mir?!?

Ich springe vom Bett auf und Mike sieht mich Stirnrunzelnd an.

,,Kommst du mit runter? Ich hab Hunger. Und außerdem muss ich noch nach schwarzen Kleidern suchen." Er lächelt, nickt und schwebt mir dann hinterher die Treppe runter.

In der Küche werfe ich schnell ein paar Nudeln in den Topf und schalte den Herd an, dann hüpfe ich in Moms Zimmer.

Dort ziehe ich die Schranktüren auf und fange an zu suchen.

,,Wie findest du das?" Frage ich und werfe eins aufs Bett.

Es ist einfach nur schlicht ein schwarze Kleid, das bis zu den Knien geht und einwenig gewellt ist.
,,Langweilig." Meint er.

Ich verdrehe die Augen: ,,Es ist ja auch nur für die Arbeit."

Trotzdem suche ich weiter. ,,Und das hier?" Das nächste Kleid ist natürlich schwarz, aber es hat Ärmel die Dreiviertel lang sind und um den Bauch hat es einen Gürtel. ,,Besser."

Ich seufze. Dieser Junge ist echt wählerisch. Ich sehe ins letzte Eck und da entdecke ich noch eins.

,,Wenn es das nicht ist, hab ich keine Weitere Optionen," meine ich und halte es hoch.

,,Das ist Perfekt!," ruft er aus.

Das Kleid ist ziemlich kurz, fast schon ein Minikleid und es hat einen freigelegten Rücken.

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Es ist mit kleinen funkelnden Glitzersteinen bedeckt und alles was das Kleid oben hält, ist ein Band hinten am Rücke.

,,Meinst du nicht, dass das etwas übertrieben ist?," frage ich Mike skeptisch und mustere weiter das Kleid. ,,Nope. Und jetzt zieh es an!"

Ich zucke die Schultern und streife das Kleidungsstück dann von seinem Bügel.

,,Bis gleich. Und nicht spitzeln, ich warne dich!" Bei ihm bringt ja noch nicht einmal abschließen etwas...

Na super jetzt denk ich mir schon die peinlichsten Situationen aus, in denen er mich erwischen könnte!

,,Würde ich doch niemals tun!," meint er und grinst breit. Kopfschüttelnd drehe ich ihm den Rücken zu und betrete das Badezimmer.

Schnell schlüpfe ich aus dem roten Kleid, dass ich immer noch an habe, in diesen Traum aus Stoff und betrachte mich im Spiegel.

Ich muss sagen, ich sehe sexy aus! Dabei lache ich unfreiwillig auf. ,,Sieht es so lächerlich aus?"

Ruft Mike durch die Tür. ,,Nee, warte ich komm raus! Ich schminke mich nur noch kurz!," rufe ich zurück.

Schnell trage ich roten Lippenstift auf und frische Wimpern Tusche und Kayal, sowie Eyeliner erneut auf.

Dann öffne ich die Tür und präsentiere mich strahlend, Mike.

Doch Mike bewegt sich nicht.

,,Mike?" Frage ich.

Er glotzt mich einfach nur an.

,,Wie findest du's?!?"

Statt einer Antwort kippt ihm schlich und einfach der Unterkiefer runter.

Ich kichere. ,,Übertreibst nicht. Ich glaub ich kann das einfach nicht zur Arbeit anziehen..."

Das Kleid ist einfach zu sexy...
Versteht ihr was ich meine?

Er schwebt zu mir. ,,Hör mir zu," sagt er und starrt mir in die Augen.

,,Melissa Winston, du bist das schönste Mädchen, dass ich seit 300 Jahren gesehen habe. Wag es nicht, dieses Kleid je wieder auszuziehen! Du wirst damit zur Arbeit gehen und ich schwöre dir: Du wirst jeden verzaubern. Und jetzt halt die Klappe und denk nicht einmal daran. Du gehst jetzt ins Bett. Morgen ist Sonntag und wir haben viel vor."

Und das alles rattert er herunter, ohne mit der Wimper zu zucken. Jetzt bin ich es, der der Unterkiefer runter kippt.

,,Was haben wir denn bitte vor?," frage ich. Er grinst. ,,Überraschung. Und an deiner Stelle würde ich mal nach den Nudeln sehen!"

Scheiße!! Die Nudeln!