Beny Henlay strich sich durch die schwarzen, zerzausten Haare, die ihm ins Gesicht hingen und seine großen, grünen Augen verdeckten. Die Ketten und Armbänder an seinen Armen klimperten leise vor sich hin. "Beny, warte mal!", eine bekannte Stimme ertönte hinter dem Jungen. Er drehte sich nicht um, sondern lief einfach weiter. Beny wusste genau wer hinter ihm herlief und er war sauer auf diese Person. Mit schnellen Schritten rannte Beny fast schon den Weg entlang. "Boah, hör bitte mal zu, ich..." Da blieb Beny stehen und drehte sich energisch um. "Lass mich in Ruhe! Lass es einfach! Du hast doch keine Ahnung wie sich das alles anfühlt!", kreischte er mit schriller Stimme und bemühte sich die Tränen zurück zu halten. Der Junge vor Beny starrte ihn erschrocken an. Sein Name war Jake und er war eigendlich Benys bester Freund, doch heute hatte er etwas falsches gesagt. Mit seinen dunklen Augen versuchte er Benys Blick auszuweichen. Noch nie hatte er Beny so wütend erlebt.
"Es tut mir Leid!" "Nein tut es nicht. Hab ich Recht?" Beny drehte sich weg und rannte den Weg entlang, die Tränen rannten seine Wangen hinunter und es fing an zu regnen. Beny schrie entsetzt, fast panisch auf. Er hasste Regen! Er hasste es so sehr!
Als er Zuhause war, war das erste was Beny tat sich umzuziehen, doch das Wasser klebte immer noch in seinen langen Haaren, was ihn beinahe zum Wahnsinn trieb. Mit traurigem Blick sah er zu dem Bild auf seinem Schreibtisch. Darauf war Beny zu sehen, neben ihm ein zweiter Junge, mit zerzausten Haaren und ebenfalls grünen Augen, der Beny zu verwechseln ähnlich sah. "Jacob..." Jacob war Benys Zwillingsbruder gewesen.
***
Es war der 7. August gewesen. Beny wusste es genau. Damals war er zwölf Jahre alt gewesen, als er zusammen mit seinem Zwillingsbuder Jacob und seinen Eltern im Auto saß. Die junge Familie war auf dem Weg zu Marry, die Schwester des Vaters und somit die Tante der Zwillinge. "Denkst du Randy und Abby werden dieses Jahr auch da sein? So wie letzten Sommer?", fragte Jacob aufgeregt und grinste. Abby und Randy waren Cousinne und Cousin der beiden. Sie waren Geschwister wie Jacob und Beny, nur wohnten sie etwa fünf Stunden von Marry weg, darum kamen sie nur selten. Beny grinste ebenfalls. "Hoffendlich schon.", murmelte Beny mit fröhlicher Stimme, doch er war müde von der einstündigen Fahrt. "Beny! Beny, schau wir sind da! Und da ist Abby!", kreischte Jacob plötzlich los, als das Auto der Familie in die Einfahrt fuhr. Sofort war Beny hellwach. "Was? Wo?" Jacob deutete auf ein Mädchen, mit langen hellen Haaren.
Randy und Abby waren beide da. Es dämmerte schon als die Vier sich auf den Weg in den Wald machten.
Es hatte lamge gedauert Beny zu überreden. Er war vorsichtig - Er war schon immer so gewesen. "Komm schon, Beny!", hatte Abby gedrängt, "Das ist richtig toll dort! Ich und Randy spielen oft hier." "Aber... aber Mum sagt, dass im Wald ein See ist und...",hatte Beny versucht sich herauszureden, doch dann mischte sich Jacob ein. "Ach, was! Das sagt sie nur damit wir nicht dahin gehn. Komm schon..." es war das erste Mal, dass die Zwillige sich nicht genau die selbe Meinung teilten und das War Beny fremd.
Dann hatte er eingewilligt.
Der Wald war schön kühl, im Gegensatz zu der hitze die draußen brannte. Überall stsnden Bäume, die hoch hinauf zum Himmel ragten und Schatten spendeten. Der Boden war Moosbedeckt und voller stacheliger Sträucher. Abby hatte Recht - hier war nichts gefährlich...
"Ohh ich weiss was!",schrie Randy, "spielen wir verstecken?" Seine Augen glänzten freudig auf. Randy war erst acht.
Und so spielten sie. Beny war als erster dran mit zählen. Er schloss die Augen. "1, 2, 3, 4...." Er hörte die anderen kreischend und lachend weglaufen. "...18,19, 20, 21, 22...", ein leises Rascheln in den Sträuchern... "... 26, 27, 28, 29..." Stille. Beny öffnete die Augen. Die anderen waren verschwunden, nur das zwitschern der Vögel war zu hören. Beny lächelte und fing an zu suchen.
Er fand Randy. Er saß hinter einem umgefallenen Baum und grinste, als Beny ihn endeckte. "Ich dachte diesmal findest du mich nicht!", sagte Randy etwas beleidigt und verschränkte die Arme. "Nächstes Mal findest du sicher ein besseres Versteck. Und wenn du willst helfe ich dir sogar!", entgegnete Beny und Randy nickte begeistert, dann murmelte er: "Aber zurerst suchen wir Jacob und Abby." Beny nickte und suchte weiter.
Abby hatte sich in einem der dichten Sträuche versteckt und Beny musst ihr helfen herauszukommen, denn ihr gelbes Kleid hatte sich in den dünnen Ästen verfangen. Randy lachte, bis Abby ihm einen giftigen Blick zuwarf und ihr kleiner Bruder verstummte augenblicklich.
Nur Jacob war immer noch verschwunden. Ein ungutes Gefühl machte sich in Beny breit, doch er unterdrückte es. Abby und Randy halfen ihm nach einer Weile beim Suchen.
Doch Jacob blieb verschwunden, er tauchte auch nicht wieder auf, als Beny nach ihm rief. Letzendlich hatte Abby keine Lust mehr und redete auf Beny ein, dass Jacob bestimmt zu Marrys Haus zurück gegangen ist. Randy quengelte und wollte ebenfalls nach Hause. Doch Beny weigerte sich. Wo war Jacob? Panik überkam Beny und er biss sich auf die Unterlippe. Was war, wenn sie Jacob allein hier zurückließen und er nicht bei Marry war? Doch Abby zog Beny einfach mit und da Beny sich nie durchsetzten konnte, kam er widerwillen mit...
Es war mitten in der Nacht als Beny panisch aufschreckte. Seine zitternden Hände krallten sich in das Kissen. Im Trubel hatte niemand bemerkt, dass Jacob nicht da war. Etwa zwanzig Erwachsene waren bei Marry zu besuch und Beny und Jacob sahen sich zum Verwechseln ähnlich... das war der Grund warum niemand nach Jacob fragte. Doch Beny konnte es nicht vertuschen... Mit Jacob war irgendwas passiert. Beny wusste mittlerweile, was wirklich mit Kindern passierte, die verschwanden... Er hatte es gesehen, in den Nachrichten, hatte es gehört von Klassenkameraden und Lehrern... Erst vor einigen Wochen wurde ein Mädchen gefunden, aus Benys Schule. Sie war wochenlang verschwunden und nun war sie aufgetaucht - ermordet und am Straßenrand abgelegt... Beny schluckte. Er durfte nicht zulassen, dass seinem Zwillingsbruder etwas passierte! Seit Beny denken konnten,,waren sie beste Freunde...
Ruckartig sprang Beny auf und rannte die Treppen runter. Sein Herz klopfte, als er die Wohnzimmertür aufriss und zu seinen Eltern rannte. Abby blickte ihn beinahe drohend an, nichts zu erzählen.
"Beny? Was ist los?", fragte seine Mutter überrascht und Beny fing stotternt an zu erzählen, was passiert war. Seine Mutter geriet ihn Panik. "Wie konntest du ihn nur allein lassen, Beny?! Bist du eigendlich wahnsinnig?!", kreischte sie und war den Tränen nahe. "Das... das hab ich doch nicht gewollt! Er kommt wieder, ganz sicher!", schrie Beny zurück, während Benys Tante die Polizei rief... Beny heulte los und schrie... Es war alles seine Schuld... "Jacob, bitte lebe..."
Es dauerte beinahe die ganze Nacht, bis man Jacob fand. Er lag am Ufer des Sees, sein Körper war voller Schnittwunden und blauen Flecken, an seinem Hals hing eine Eisenkette. Sein Gesicht war Blutbeschmiert. Doch er lebte und atmete schwach. Mit leerem Blick starrte er zum Himmel hinauf, ohne jegliche Reaktion. Erst als man ihn in den Krankenwagen tragen wollte, senkte er den Kopf und begann zu lachen. Ganz leise vor sich, seine Finger verkrampften sich.
Von diesem Tag an, veränderte sich alles. Innerhalb von einundhalb Jahren war Jacob nur eine einzige Woche Zuhause - nämlich nachdem er das Krankenhaus verließ. Doch die Familie merkte wie sich Jacob verändert hatte, nach dem "Unfall". Die Polizei hatte alles versucht, damit Jacob erzählte was an diesen Tag passiert war, doch er schwieg. Jacob sagte nichts mehr, nur ein paar wenige stockende Sätze, aber nie über diesen Tag.
In der Woche, als Jacob Zuhause war, war Beny unglaublich glücklich,,doch sein eigener Bruder wurde ihm unheimlich. Manchmal hörte er Jacob nachts durch die Flure laufen und vor sich hin Flüstern. Ein Mal saß Jacob zusammen mit Beny ihm Zimmer und Beny versuchte herauszufinden, was passiert war. Jacob starrte ihn nur an. "Er wollte mich töten, Beny... Hörst du? Er wollte mich ertränken... Wasser ist böse, hörts du?", wisperte Jacob und sein Blick wurde unglaublich traurig. Danach schwieg er wieder...
Später wurde Jacob in die Psychatrie gebracht und die Geschichte wurde nur etwas deutlicher; eine Person hatte Jacob versucht zu töten, fügte ihm die Verletzungen zu und versuxhte letzendlich den Jungen ihm See zu ertränken. Die Polizei fand noch weiteres Blut von einem Mädchen und daraus schlossen sie dass drei Personen dort waren. Die Ereignisse waren viel schrecklicher als Jacob sie schilderte...
Irgendwann kam der Tag, an dem Beny seinen Bruder endlich besuchen durfte und er freute sich unglaublich darauf. Mittlerweile war er 14 Jahre alt und Er glaubte nicht daran, dass Jacob wahnsinnig war. Vielleicht würde er wieder gesund werden...
Beny ging allein, da seine Eltern sich mittlerweile von ihren Söhnen abgewendet hatten - von Jacob, weil sie ihn für verrückt hielten und von Beny weil sie ihm die Schuld für alles gaben. Dafür das er die Familie zerstört hatte...
Beny öffnete die Tür zu Jacobs Zimmer und lächelte. Zu seinem erstaunen war das Zimmer leer. Vielleicht würde Jacob noch hierher kommen und war momentan noch beschäftigt... Beny machte sich keine Gedanken und setzte sich aufs Bett. Der Stoff aus dem die Bettdecke bestand war rau und die Wände waren weiss und leer. Beny tippte gelangweilt auf seinem Handy herum. Er war ohne Jacob auf die neue Schule gegangen. Die Schule war die reinste Hölle und Beny hatte nur einen Freund, der zu ihm hielt. Jake.
Jacob kam nicht und Beny wurde ungeduldig. Wie lange sollte er noch hier sitzen? Er betrachtete die Dinge die auf Jacobs Schrank lagen und sah überrascht auf. Ein Zettel lag dort, auf dem Benys Name mit seltsamer Schrift aufgeschrieben war. Beny nahm ihn und faltete ihn auf.
Ich bin nicht verrück... Er wollte mich töten... das Mädchen hat er getötet, ihre Kehle hat er aufgeschnitten und ihre Finger entfernt, mich nicht, doch ich spüre, das er hinter mir her ist... Beny... glaub mir... es tut mir Leid... aber ich halte es nicht aus... Drown into the Darkness of the Water... Ich muss sterben... Wasser ist böse,,vergiss es nie...
Beny ließ das Blatt fallen. Seine Knie zitterten,als er langsam aufstand. Das war alles nur ein Traum. Nur ein Traum, redete er sich ein. Doch er war wach. Beny schwankte zur Badezimmertür, ihm war übel. Doch im Badezimmer erblickte er etwas, was innerhalb weniger Sekunden seine Welt zusammenbrechen ließ.
Die Badewanne war bis zum Rand mit hellrotem Wasser gefüllt. Jacob lag, mitsamt seiner Kleidung darin, sein Körper war unter Wasser, doch Beny stand nah genug daran, um seinen Bruder zu sehen.
Jacobs Arme waren aufgeschnitten und um seinen Hals hing eine metallisch glänzende Eisenkette, die Ungefähr eine Läge von einem Meter haben musste...
...Jacob war tatsächlich tot...
"Drown into the Darkness of the Water...",krächzte Beny bevor er auf die Knie ging und zu schreien begann. Plötzlich hatte er realisiert was passiert war. "Jacob!! Jacob, hör auf, du bist nicht tot!!", kreischte er los und wollte seinen Bruder aus der Wanne helfen, doch dann errinerte er sich wieder an etwas. "Wasser ist böse..."
Alles fing an sich zu drehen, das letzte was Beny sah, waren die Wände voller Blutflecken, bevor er zusammenbrach...
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...Killer...
HorrorHier stehen die Geschichten, von Killern drin, wie sie zu Mördern wurden und wie sie sich letzendlich begneten... x3 Miep, ich kann es nicht wirklich erklären, einfach sowas wie Creepypastas :D