Kara

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Kick. Kara schlägt mit ihrer Faust gegen einen Dominator, der kurz strauchelt, ehe er blitzschnell wieder auf seinen langen Beinen steht. Kick. Ein erneuter Schlag gegen die sehnige Schulter und der Dominator knurrt und gibt furchteinflößende Laute von sich. Kara findet diese Aliens abstoßend. Sie sind groß und dürr, teilweise mit Schuppen überzogen, wie ein gerupftes Huhn und der Schädel ist oval und scheint zu riesig für den Körper. Im breiten Maul stecken lange spitze Zähne, aus dem bei jedem Gebrüll widerlicher Speichel tropft. Kick. Sie versetzt ihm einen weiteren Schlag und der Dominator scheint endlich in Fahrt zu kommen, sein Knurren wird intensiver und er starrt sie zornig an. „Du hast dich mit der Falschen angelegt," brüllt Supergirl und wartet gespannt auf seinen Gegenschlag. Ein wenig Krawall schlagen, ist genau das, was sie jetzt braucht. Doch der Schlag kommt nicht. Die Stimme des Aliens, der über telepatihsche Fähigkeiten und Gedankenkrolle verfügt dringt stattdessen in ihren Kopf ein. 'Sssupergirl, du wirssst vor mir auf die Knie gehen'. Mist, das hat sie vergessen. Sie strauchelt und kämpft gegen, den plötzlichen Drang nieder zu knien. Die verlockende Stimme ist bereits in ihrem Kopf und lullt sie ein. „Sssupergirl, du wirssst meiner Ssstimme gehorchen und vor mir knien." Kara kämpf dagegen an. Sie beißt fest die fest die Zähne zusammen und konzentriert sich. Mit aller Macht setzt sie einen Roundhouse Kick und der Dominator segelt quer über die Straße und prallt gegen ein Gebäude. Benommen bleibt er dort an der Wand liegen.

„Steh auf und kämpfe wie ein Kerl. Es wird dir eine Lehre sein, dich mit mir anzulegen, mich kannst du nicht kontrollieren," ruft Supergirl ihm entgegen. Ich bin „stärker, cooler und ich sehe besser aus als du," teilt sie ihm herausfordernd mit, doch sie bekommt keine Antwort. Der Dominator rührt sich nicht. Kara beugt sich über ihn. Der Kampf war vorbei. „Merk dir das gefälligst."

Das Empfangsgerät in ihrem Ohr springt an und Alex Stimme dringt zu ihr.

„Supergirl. Hast du bisher einen schlechten Tag gehabt? Du klingst ziemlich geladen." Ihrer Schwester entgeht wie üblich nichts.

„Nur ein wenig verärgert. Ich mag es nicht, wenn man versucht, in meinen Kopf einzudringen. Der Kampf war allerdings lahm. Dein Team kann kommen und ihn einsammeln."

„Verstanden. Danke Supergirl. Hören wir uns später?"
„Sicher. Bis dann." Kara nimmt den Knopf auf dem Ohr und wirft einen letzten Blick auf den Dominator. „Das war sowas von gestern," bemerkt sie und fliegt davon.

Ein handfester Kampf, denkt sie, wäre genau das, was sie jetzt braucht, um sich etwas von ihrem Stolz zurückholen, den sie heute Morgen verloren hat. Nach diesem Erlebnis mit dem Dominator fühlt sie sich aufgestachelter als zuvor. Sie fliegt ein wenig tiefer und blickt auf die Straßen. Die Nachmittagssonne taucht die Stadt in ein warmes Licht. Sie checkt finstere Ecken und Nischen, doch alles schien ruhig dort unten und es gibt nichts für sie zu tun. Sie überlegt es sich anders und bremst ab. Sie wechselt die Richtung und fliegt jetzt höher. Sie nimmt eine Schleife und fliegt über Felder und Wiesn. Üblicherweise entspannt es sie. Tief atmet sie die Luft ein und wartet auf das angenehme Gefühl, das einkehren wird. Dessen ungeachtet melden sich ihre Gedanken zurück. Was war das heute Morgen im Büro??? Wie hat Lena es genannt? Lächeln, verlegen werden, wegschauen? Das war sowas von Kindergarten.

Lena hat sie total verwirrt. Schuld daran ist nur diese Verabredung, der sie zugesagt hat. Bisher hat Supergirl nie eine Verabredung gehabt und sie wird oft danach gefragt. Heldentaten verleiten die Menschen dazu, sich zu bedanken. Es gab reichlich Verehrer. Wenn sie wollte, könnte sie Dutzend Verabredungen haben. Zugegeben einige davon waren Teenager, die sie anhimmelten, aber es waren hier und da durchaus ein paar charmante und ansehnliche Gentlemen dabei.
Lena's Einladung war anders für sie. Das war klar. Das Lena überhaupt Zeit mit Supergirl verbringen wollte, schmeichelte ihr. Die Luthor's mochten keine Aliens. Sie sprachen ihnen nicht einmal Rechte zu. In deren Augen gehörten diese weggesperrt oder besser auf einen fremden Planeten verbannt. Lena teilte ihr mit, dass sie zwar mit dieser Einstellung aufgewachsen ist, sie aber selbst durchaus Aliens akzeptierte. Und die Einladung zum Essen, die sie aussprach, war so privat. So intim. Kara wollte es. War das ein Date?

let me 'date' youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt