3. Admiration

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Liam's P.o.v.

Erleichtert seufzte ich auf als das Klingeln der Glocke ertönte und mich meiner Lehrpflicht entband. Die Schüler begannen hektisch einzupacken und sprinteten förmlich aus dem Raum, als wäre grade der dritte Weltkrieg ausgebrochen. Um einiges langsamer tat ich es ihnen nach, wurde jedoch von einem leisen räuspern unterbrochen. Ich hob meinen Blick und sah gradewegs einem meiner Lieblingsschülern in die Augen. Mein Herz machte einen kleinen Sprung.

„Was kann ich für Sie tun, Mr. Malik?" Fragte ich ihn lächelnd und richtete mich etwas auf.

Der Schwarzhaarige war leider Gottes nicht mein Liebling weil er so viel zum Unterricht beitrug oder so begabt in Geschichte war. Er war einer meiner Lieblinge weil er so ein verdammt gutes Herz hatte. Ich war ihm schon des Öfteren irgendwo in der Stadt über den Weg gelaufen und hatte gesehen wie er mit Obdachlosen sprach und ihnen etwas zu essen gab. Auch in der Schule war er mehr als nur freundlich zu seinen Mitschülern und auch zum Kollegium. Und zu alle dem sah er auch noch unfassbar gut aus und ich hatte mich schon ein klein wenig in sein Aussehen und seine Art verliebt.

„Ich- ich wollte fragen ob sie mir vielleicht Nachhilfe geben könnten?" Fragte er mit leicht rosa Wangen und ich musste mir ein Grinsen unterdrücken.

„Aber sicher doch. Lass mich mal kurz nachschauen wann ich Zeit habe und dann lässt sich das bestimmt einrichten." Lächelte ich stattdessen und öffnete mein kleines Terminbüchlein.

„Also entweder könnte ich Dienstags direkt nach der Schule oder Freitag abends. Du hast die Wahl." Bot ich ihm an und er überlegte kurz.

„Freitag Abend," entschloss er schließlich und ich nickte verstehend.

„Wo?" Fragte ich weiter und er zuckte mit den Schultern.

„Dann komm einfach um 18:00 Uhr zu mir," sagte ich und drückte ihm eine meiner Visitenkarten in die Hand wo ebenfalls meine Adresse stand.

„Okay. Danke sehr Mr. Payne," murmelte er leise und machte sich dann auch schon aus dem Staub.

Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf meine Lippen und ich freute mich schon auf Freitag Abend. Schnell packte auch ich meine letzten Sachen zusammen und machte mich dann auf den Weg zu meinem Auto.

*~*fridaynight*~*

Ich könnte mich schlagen. Zayn sollte in einer Stunde hier sein und ich war nervös. NERVÖS. Wegen eines Schülers der nur etwas lernen wollte. Natürlich stellten sich in meinem Kopf unendlich viele Szenarien zusammen in denen wir ganz andere Sachen tun würden als zu lernen und die waren definitiv nicht Jugendfrei. Schnell schüttelte ich meinen Kopf und versuchte alle Gedanken aus meinem Kopf los zu werden. Immerhin war ich bestimmt zehn oder fünfzehn Jahre älter als er. Oh Gott, ich wusste ja nichtmal wie alt er war. Frustriert stöhnte ich auf und breitete in der verbleibenden Zeit schon mal die Schulsachen auf meinem Küchentisch aus. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich noch genug Zeit hatte mir schnell noch etwas zu essen zu machen. Schnell machte ich mir Spaghetti und wärmte übrig gebliebene Bolognese Soße auf. Grade als ich die Soße zu den Nudeln kippte klingelte es an der Tür und verwirrt sah ich zur Uhr. Eigentlich sollte Zayn erst in einer viertel Stunde hier auftauchen. Als ich die Tür öffnete stand er tatsächlich davor.

„Oh hey. Überpünktlich hm?" Neckte ich ihn etwas und er zuckte bloß mit den Schultern.

„Ich wollte nicht draußen in der Kälte warten bis es genau achtzehn Uhr ist." Erklärte er und ich gewährte ihm Einlass.

„Nachvollziehbar. Möchtest du was essen? Ich hab grade Spaghetti Bolognese gekocht." Fragte ich ihn während er Jacke und Schuhe auszog.

„Umm... gerne. Wenn es keine Umstände bereitet," lächelte er schüchtern und ich konnte mir ein kleines Lachen nicht unterdrücken.

„Natürlich nicht," sagte ich dann und ging, gefolgt von dem Jüngeren, in die Küche.

„Setz dich," sagte ich und deutete auf den Küchentisch und er folgte meiner Anweisung.

„Weißt du schon was genau ich dir nochmal erklären soll oder sollten wir lieber nochmal von vorne anfangen?" Fragte ich während ich uns das Essen auf die Teller häufte.

„Am besten von vorne," murmelte er peinlich berührt und begann ebenfalls seine Unterlagen aus zu packen.

„Na schön," lächelte ich und stellte einen Teller vor ihm ab: „dann wollen wir doch mal Anfangen."

*~*timegap*~*

„Ich glaube wir haben für heute genug gelernt," lächelte ich als Zayn sich erneut ein Gähnen unterdrückte.

„Ich glaube auch," murmelte er müde und rieb sich die Augen.

Es viel mit schwer nicht ein Kommentar zu seiner niedlichen Art abzugeben. Stattdessen wanderte mein Blick zur Uhr und ich stellte erschrocken fest das es bereits kurz nach Elf war. Herrje die Zeit war wie im Fluge vergangen. Nächstes mal sollte ich darauf achten, dass wir es bei höchstens zwei Stunden beließen. Allerdings hatte ich jede Minute die ich mit dem Schwarzhaarigen verbracht hatte genossen.

„Ich fahr dich noch eben nach Hause," sagte ich und packte schnell die Sachen zusammen und stellte die Teller in die Spüle.

„Ich kann auch Bus fahren. Ich will wirklich keine Umstände bereiten," grunzte er verlegen und ich schüttelte bloß meinen Kopf.

„Tust du nicht und außerdem kann ich es nicht verantworten dich zu so später Uhrzeit alleine Nach Hause gehen zu lassen." Lächelte ich und beobachtete ihn dabei wie er seine Sachen zusammen packte.

„Okay. Vielen Dank, Mr. Payne." sagte er und stand anschließend auf.

„Super. Ich zieh mir noch schnell was anderes an und dann können wir los." Zayn sah mich etwas verwirrt an: „Ich ertrage diesen engen Gürtel nicht mehr und will was bequemes anziehen." Klärte ich ihn auf.

Er nickte verstehend und ging schon mal in den Flur vor. Ich beeilte mich in mein Zimmer zu kommen und meine enge Skinny Jeans und Hemd gegen eine Jogginghose und Batman Tshirt einzutauschen.

„Wir können," lächelte ich und schnappte mir die Autoschlüssel.

*~*timegap*~*

Seit Zayn regelmäßig bei mir zum Nachhilfeunterricht kam hatte ich ein Problem. Die anfänglich nur leichten Gefühle hatten sich um einiges verstärkt und mittlerweile musste ich mich des öfteren davor bewahren ihn nicht zu küssen oder in der Schule zu bevorzugen. Es zerriss mich innerlich und ich zog mich immer mehr von anderen Menschen zurück. Ich hatte sogar schon eine Kündigung geschrieben welche ich einreichen würde sobald ich einen neuen Job in meiner Heimatstadt bekam. Sie war nicht weit weg von hier, aber es würde mir helfen über Zayn hinweg zu kommen.

„Hey Mr. Payne," wurde ich aus meinen Gedanken geholt und schaute auf.

Gradewegs in die strahlenden Augen von Louis. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Louis war in den meisten Fällen hoch motiviert in der Schule und ab und zu blieb er nach den Stunden noch etwas länger um mit mir über alles mögliche zu reden.

„Ich bin schon fertig mit meinen Aufgaben. Kann ich noch etwas machen?" Fragte er und ich seufzte leise auf.

„Leider nicht. Aber wenn du willst kannst du Leon und Zayn ein wenig helfen." Lächelte ich ihn entschuldigend an.

Er nickte bloß eifrig und machte sich auf den Weg zu Zayn. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden sich in letzter Zeit näher gekommen waren und fühlte mich elend wegen meiner Gefühle. Selbst wenn ich nicht mehr hier arbeiten würde hätte ich niemals eine Chance bei Zayn. Oder Louis. Ein leises ‚Pling' ließ mich wieder auf meinen Laptop schauen und ich sah das eine Mail angekommen war.

Ich wurde bei meiner neuen Stelle angenommen.

Zilo short storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt