Nacht 15

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Eine weitere Nacht und egal was kommt, heute rede ich mit ihm. Zwar schwitze ich wie verrückt und bekomme kaum Luft, aber es muss sein. Es muss einfach sein und als ich höre, wie er über die Mauer springt und sofort weiter geht und sich von mir entfernt, platzt es heraus. So simpel und einfach für andere, aber eine Hürde für mich.

"Es tut mir leid wegen letztens. Das war uncool."

Stille und dann Schritte. Er kommt auf mich zu. Langsam, als hätte er Angst, mich zu erschrecken.

"Du bist wegen mir hingefallen, das war auch uncool. Und naja, ich war ziemlich creepy."

Ich wende mich von den Sternen ab und setze mich auf. Der Unbekannte steht ein paar Meter entfernt. Unsicher und verdeckt.

"Nachts ist alles creepy. Vor allem an einem Friedhof", antworte ich. "Und unhöflich muss man nicht sein, nur weil jemand etwas komisch drauf ist."

Ich stehe auf, bleibe aber stehen. Genügend Luft durchströmt wieder meine Lunge und ich bin freier. Dennoch reichen mir die Sätze für den Anfang.

"Schon okay. Auch, dass du jetzt gehen wirst. Wir werden uns wieder sehen... und das war wieder ziemlich creepy."

Ich antworte nicht mehr, sondern laufe, wie er es gesagt hat, aber diesmal nicht davon.

SternenhimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt