Nacht 13

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Er lässt mich in Ruhe und es tut mir leid, wie ich ihn behandelt habe. Das tat es mir schon in den Augenblick, als ich weglief. Es lässt mich nicht in Ruhe. Ständig denke ich daran, gehe die Situation wieder durch und das beklemmende Gefühl verlässt mich nicht. Nur die Sterne verhindern, dass ich mich verliere.

Und er ist wieder da. So wie ich. Er klettert einige Meter weit entfernt von mir über die Mauer und schaut in meine Richtung, vermute ich. Es ist zu dunkel, als dass ich was sehen könnte, aber hören kann man in der Dunkelheit gut.

Ich liege immer an der gleichen Stelle und er bleibt einige Minuten dort stehen, wo er über die Mauer klettert. Ein paar mal habe ich ihn atmen gehört, als er näher war, sodass ich seine Umrisse sehen konnte. Doch heute ist er so weit weg, dass ich nicht erahnen kann, wie weit entfernt er ist.

Mein Entschluss, mich zu entschuldigen, steht schon die letzten Nächte fest, aber ich bringe es nicht über die Zunge.

Und so höre ich wie er geht und ich fluche laut, weil ich so ein verdammter Schisser bin und nichts auf die Reihe bekomme.

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