Moonlight Queen [HoshiumixOC]

- Deneb -

- Deneb -
Aus dem Sternbild Schwan
Lat. Cygni
Helligkeit: 1,25 magnitudo
Zu sehen von 55° Nord bis 90° Süd

>*<

„Genau so, wie ich es vor Wochen verlassen hab", meint er zufrieden und geht zielstrebig auf die Steckdose am Bett zu. Mit einem Klacken zieht er das Kabel heraus und dreht es in der Hand zusammen.
„Eigentlich ist es noch genau so, wie ich es in der Schulzeit hatte."

„Sieht gemütlich aus", bemerkt Rin, streicht über das Bett und setzt sich dann vorsichtig auf die knisternde Decke. Obwohl sein Geruch in der Luft hängt, riecht es hier anders. Irgendwie... zu sehr nach Reinigungsmittel und Papier.
„Ach wirklich? Saß hier ein Mittelschul-Kōrai und hat hier seine ersten Stunden verschlafen oder gleich den ganzen Tag geschwänzt?"

„Nun, ich habe keine Schulstunden verschlafen. Und wie soll ich denn mit so einer Mutter schwänzen? Das hat noch nicht mal Akitomo geschafft und er ist sehr gewitzt, was das angeht. Wenn es ums Rumsitzen geht, ist er ganz vorne dabei. Einmal hat er versucht sich wieder ins Haus zu schleichen, als Ma ihre Vormittagsserie geschaut hat. Hat natürlich nicht geklappt. Auch nicht, als er sich im Keller versteckt hat. Und auch nicht, als er an der Hausmauer zu seinem Fenster geklettert ist. Da hat sie schon gewartet. Und natürlich gab es immer eine mit ihrer Lieblingszeitschrift", meint er grinsend, gestikuliert mit der Hand und legt das Kabel zur Seite.
„Aber ja. Alles ist genau so wie früher."

„Du bist ein Streber, ich merke schon. Ich bin regelmäßig zu spät gekommen, weil ich frühes Aufstehen schon immer gehasst hab. Und meine Mutter hatte Besseres zu tun, als sich darum zu kümmern, dass ich zur Schule komme. Aber ich hab's trotzdem geschafft", erklärt sie und klopft sich selbst auf die Schulter.

„Etwas anderes ist mir ja auch nicht übrig geblieben. Aber dass du schwer aus dem Bett kommst, ist mir schon aufgefallen", lacht er, geht auf sie zu und bleibt vor ihr stehen. Gemächlich fährt er durch ihr Haar, streicht ihr die Strähnen hinter die Ohren und schmunzelt als sie genießerisch den Kopf in den Nacken legt und die Augen schließt.

„Deswegen bin ich jetzt die rasende Reporterin und Kuroos Leibeigene", meint sie, neigt sich seiner Berührung entgegen indem sie sich am Bett abstützt.
„Hattest du eigentlich schon mal ein Mädchen hier?"

„Einmal."
Als er erstmal nicht weiter spricht, öffnet Rin wieder die Augen und sieht fragend an.
„Zum Lernen."

„Jaja, lernen." Rin grinst und setzt das Wort mit den Fingern in Anführungszeichen.
Natürlich zum Lernen. Was denn auch sonst?

„Sie war gerade aus der Highschool raus und hat mir freundlicherweise etwas in Biologie erklärt, dass ich nicht verstanden habe. Mit Ma ist das nicht so einfach gewesen. Sie hat vor dem Zimmer campiert und nur darauf gewartet uns irgendwie bedienen zu können. Vermutlich hat sie gedacht, ich habe endlich eine Freundin. Früher hab ich auch nicht so die Gedanken an Mädchen verschwendet. Es hatte sowieso niemand Interesse an mir. Du hast es ja sicher schon gemerkt, aber neben Sachirō zu bestehen ist nicht unbedingt einfach, er ist der Schwarm der Mädchen gewesen. Ich war nur das Beiwerk", sagt er erstaunlich offen und presst die Hand auf Rins Schulter. Ungewöhnlich fest drückt er sie auf das Bett. Ein bisschen überrascht lässt sie es sich gefallen, nur um zu bemerken, dass er sich neben sie kniet. Seine Finger streichen über ihre Arme, was wohlige Schauer über ihren Rücken schickt.

„Warst du nicht neidisch auf ihn?", hakt Rin nach und fährt behutsam mit den Fingern über seine Schultern und die Brust.

„Nein. Er hat auch immer öfter den Eindruck gemacht, dass es ihn nervt, dass ständig Mädchen hinter ihm her springen. Meinen Tipp sich doch einfach die Haare abzuschneiden hat er aber auch nicht wahrgenommen. Also musste er damit leben", meint er und zuckt belustigt mit den Schultern.
„Und ich habe lieber darauf gewartet, dass jemand offensichtlich an MIR interessiert ist und MEINE Nähe gesucht hat. Nicht dass ich am Ende wie ein Volltrottel dagestanden hätte, wenn ich jemanden angesprochen hätte. So konnte ich mich schon mal besser auf Volleyball konzentrieren."