- Beta Arae -

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- Beta Arae -
Aus dem Sternbild Altar
Lat. Arae
Helligkeit: 2,85 magnitudo
Zu sehen von 25° Nord bis 90° Süd

>*<

Am nächsten Morgen wird Rin früh wach. Erstens, weil feine und schwache Sonnenstrahlen ihre Wangen kitzeln und Zweitens, weil ihr viel zu warm ist. Ihre Beine sind bereits von der Decke befreit, aber es ist noch immer sowas von heiß, dass sie aufstöhnt. Das Licht des Tages ist noch relativ fahl, dünner Nebel wabert am Waldboden, als sie aus dem Fenster sieht. Es blendet einfach alles so unangenehm, deshalb flattern ihre Augenlider nur und es dauert gefühlt ewig, bis sich ihr Sichtfeld aufklart.

„Mmh", macht sie, dreht sich auf den Rücken und tastet nach dem Handy, um nach der Uhrzeit zu sehen. Doch sie findet auf dem Nachtschränkchen keins, egal wie sie die Hand bewegt.

Müde stemmt sie sich auf die Ellenbogen, sieht sich um und dann erblickt sie Kōrai neben sich. Er liegt da, dicht neben ihr, auf dem Bauch, hat mit einem Arm ihr Kissen umarmt und mit dem anderen ihre Hüfte. Auf seinen Lippen liegt ein entspanntes Schmunzeln. Seine definierten Muskeln bewegen sich bei jedem leisen Atemzug, seine Haare kleben an seiner Wange.
Alles was sie von ihm, und sich selbst, sieht, ist nackt. Automatisch zieht sie die Decke ein wenig höher, obwohl ihr noch immer unsagbar warm, fast schon heiß, ist.

Moment.
Was ist passiert?
Ist das passiert, was sie gerade denkt?

Es ist nicht so, als wäre ihr Kopf benebelt. Denn das ist er nicht. Aber alles dringt ein bisschen langsamer, zäher, zu ihr durch. Ihr Verstand arbeitet noch nicht richtig, es ist also noch wirklich, wirklich früh.
Rin entfährt ein Brummen, als sie angestrengt nachdenkt und keine klare Erinnerung fassen kann. Stattdessen regt Kōrai sich neben ihr, blinzelt und bemerkt sie dann nach ein paar Sekunden.

„Mmh? Rin?", macht er, genau wie sie und stemmt sich dann langsam auf die Unterarme. Seine Augen versuchen sie zu fokussieren, aber er ist auch noch im Halbschlaf, deshalb dauert alles etwas länger. Aber schließlich erkennt er sie, setzt sich richtig auf und reibt sich über das Gesicht.

„Warum bist du hier? Erinnerst du dich, was gestern noch passiert ist?", fragt Rin nach, zieht die Augenbrauen zusammen und mustert ihn.

„Ich... Ehm...", bringt er geistreich raus, sieht sich um und sucht nach den passenden Worten. Dann fällt bei ihm wohl der Groschen und er reißt die Augen auf. Kleidung liegt am Boden. Sind das an seinen Schultern kleine Kratzspuren?
„Das... tut mir leid."

„Was tut dir leid?", hakt Rin nach und verschränkt die Arme vor der Decke.

„Ich... oh man, was ist nur in mich gefahren?", bringt er raus und steht dann schwungvoll auf. Er ist nicht nackt, sondern trägt eine Unterhose. Genau wie sie, als sie sich bewegt und dabei bemerkt, dass sie auch nicht ganz nackt ist. Aber als er durch das Zimmer wuselt, und seine Sachen einsammelt, fegt ein kleiner Wind durch ihren Kopf und der Nebel lichtet sich. Erinnerungen fluten ihr Hirn und sie weiß ganz genau, was gestern passiert ist.
Sie haben wirklich miteinander geschlafen.
Rin hat mit Kōrai geschlafen.

Eigentlich hat sie noch gedacht, sie hätten vielleicht nur geknutscht und sind dabei eingeschlafen, oder sowas ähnliches. Wie bei Türkisch für Anfänger. Befummeln, Küssen, vielleicht Trockensex.
Aber nein, sie haben hier in diesem Bett wirklich und richtig miteinander geschlafen. Mit allem drum und dran. Mit Stöhnen, heftigem Orgasmus und dann auch kuscheln.

„Es tut mir leid. Das wollte ich nicht", sagt er, hebt entschuldigend die Hände. Überfordert zieht er sich das Shirt falsch herum über den Kopf und sieht sich dann nach seinen Socken um. Nebenbei hält er die Hose in der Hand. Hektisch geht er auf die Knie, schaut unter das Bett und zieht schließlich eine der Socken hervor.

Moonlight Queen [HoshiumixOC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt