- Alpha Caeli -

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- Alpha Caeli -
Aus dem Sternbild Grabstichel
Lat. Caeli
Helligkeit: 4,45 magnitudo
Zu sehen von 41° Nord bis 90° Süd

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Rin starrt mürrisch aus dem Fenster. Es hat erst vor einer halben Stunde aufgehört zu regnen, aber noch immer fallen Tropfen von den Bäumen und Sträuchern, die um das Haus gewachsen sind. Bei einem leichten Windzug fallen sie von den Blättern und trommeln laut auf dem Dach, machen den Anschein, als würde es noch regnen.
Was es aber eben nicht tut.

Neben Rin sitzt Bokuto, der Wakatoshi irgendwas erzählt und gleichzeitig heftig mit den Händen gestikuliert. Dabei schlägt er Rin fast vor den Kopf. Erstaunlicherweise hat er keinen Kater.
Eigentlich hat keiner einen Kater. Das ist wirklich überraschend, denn der Abend hat sich noch ewig in die Länge gezogen. Kein Wunder, sie haben insgesamt vier Runden gespielt, von denen Rin mit Tobio wirklich alle mit teilweise großem Abstand verloren hat. Die Kerzen waren schon fast herunter gebrannt, als der Strom endlich das Zimmer in gleißendes Licht tauchte und alle ihr Augenlicht für mehrere Sekunden verloren haben.
Atsumu hat nur wenige Minuten später lallend das Dokument vom Techniker unterschrieben und danach sind alle in ihre Betten gekrochen, ohne sich irgendwie noch zu waschen oder sich umzuziehen.
Der Rest der Nacht verlief relativ ruhig, alle haben brav geschlafen und erst sehr spät wurde gefrühstückt.
Jetzt, so gegen halb zwölf, sind sie mit dem Frühstücksritual fertig und sitzen noch irgendwie zusammen, machen alle so ihr eigenes Ding.

Auf der anderen Seite des Tisches saß vorher noch Mei, die sich aber gerade auf die Couch gesetzt hat um sich Kopfhörer in die Ohren zu schieben. Danach hält sie ihr Handy waagrecht und beginnt sich ein Video anzuschauen. Aus der Entfernung die Rin zur Blonden hat, - knappe vier Meter - erkennt sie nur grob, dass es um ein Spiel geht, aber welches es genau ist, weiß sie nicht. Obwohl es ein paar Games gibt, die Rin doch kennt. Zum Beispiel... ja gut, also vermutlich würde sie doch keins erkennen.

Tobio spielt ebenfalls am Handy, Atsumu ist duschen gegangen und die letzte im Bunde bringt die Küche auf Vordermann. Kōrai fehlt. Er hat Hausherrin Shizuka eine Nachricht geschrieben, dass er spontan vom Autohaus angerufen wurde und bereits in den frühen Morgenstunden los musste. Allerdings ist er jetzt, so kurz vor Mittag, noch nicht wieder zurück. Hoffentlich ist alles in Ordnung und er hat keinen zweiten Unfall gebaut. Wäre ja nicht verwunderlich, denn er hatte am Abend ordentlich einen im Tee und am Morgen sicherlich noch Standgas.

Mit einem Schlag macht Rin sich unglaublich Sorgen um den Weißhaarigen. Warum hat er ihr keine Nachricht geschrieben? Sollte sie ihn mal anrufen? Schreiben wäre ja während der Fahrt nicht so wirklich gut. Also doch einfach schnell durchklingen? Oder würde sie ihn dann nerven?

„Hallo. Erde an Rin", mault Shizuka genervt, wedelt einen Moment vor dem Gesicht der Schwarzhaarigen herum. Als diese ihre Freundin endlich bemerkt und zusammen zuckt, stemmt Shizuka die Hände in die Hüften.

„Mmh? Was denn?", fragt Rin und wendet sich der Rothaarigen zu.

„Bringst du bitte den Müll raus? Von den männlichen Wesen hier kann ich das nicht erwarten. Die sind alle zu sehr mit sich selbst beschäftigt", meint Shizuka und Rin nickt sofort. Schnell hat sie den letzten Schluck ihres Tees getrunken und steht von der Bank auf. In der Küche stellt sie die leere Tasse in die Spüle und nimmt den vollen Müllsack entgegen.
„Danke. Die grüne Tonne. Alle Tonnen stehen draußen, - von uns aus gesehen - rechts vom Haus."

„Wird gemacht, Miya-san!", ruft Rin aus, was Shizuka leicht erröten lässt. Manchmal macht sie den Eindruck, als käme sie selbst noch nicht auf ihren Nachnamen klar. Dabei hat sie ihn schon vor über einem halben Jahr angenommen. Vielleicht kann sie es immer noch nicht glauben, dass sie wirklich ihren Soulmate geheiratet hat.
Das ist aber auch verdammt schnulzig.

Moonlight Queen [HoshiumixOC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt