- Arktur -

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- Arktur -
Aus dem Sternbild Bärenhüter
Lat. Beotis
Helligkeit: -0,05 magnitudo
Zu sehen von 90° Nord bis 50° Süd

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„So ein Spinner", murmelt Kōrai nur, fährt sich über das Gesicht und widmet sich dann Rin. Ungelenk stehen die beiden voreinander, er mustert sie, bis er schließlich wieder das Wort ergreift.
„Wollen wir zum Auto gehen? Oder brauchst du noch Zeit für dich?", fragt er vorsichtig nach und vergräbt die Hände in den Hosentaschen.

„Nein. Also ja, wir können zum Auto gehen", sagt sie und nickt dann zustimmend.
„Also dein neuer Wagen, ja?"

„Ja. Das Autohaus hat sich ja heute Morgen sehr früh gemeldet", meint er und greift wieder nach ihrer Hand, als wäre es selbstverständlich. Bereitwillig erwidert sie seinen Griff und lässt sich zum fahrbaren Untersatz führen.
„Die haben mir dann da erklärt das mein Auto ein Totalschaden ist. Also nichts zu machen. Und für diese Erkenntnis haben sie fast eine Woche gebraucht..." - er verdreht die Augen - „Nach einigen Gesprächen und einem überaus schnellen Anmeldeservice bin ich dann mit diesem Schätzchen nach Hause gefahren."

„Ist auf jeden Fall größer als dein vorheriges Cabrio", meint Rin und streicht über die dunkelgrüne Karosserie. Vorher hatte sie ja keine wirkliche Zeit, das Gefährt anzusehen, aber jetzt bewundert sie das hübsche Modell.

„Und lässt sich wirklich grandios fahren. Willst du mal?", bietet er ihr an und lächelt breit.

„Ich hab keinen Führerschein", gibt sie zu und Kōrai stöhnt auf.

„Nicht du auch noch..."

„Es hat sich nie ergeben. In Tokio bist du viel schneller und besser mit dem Zug unterwegs. Da brauchst du echt kein Auto", weicht Rin mit zuckenden Achseln aus und öffnet die Beifahrertür.

„Und dann sitzt du mit diesen ganzen Idioten im Zug...", meint er, umfasst ihre Hüfte und sieht sie an. Seine Berührungen sind weich und warm. Obwohl sie sich vorher doch irgendwie angeschrien haben, ist Rins ganze Wut verraucht und sie genießt es, wie er sie so ein bisschen an sich zieht und zwischen sich und dem Auto einklemmt. Ein warmer Schauer läuft ihr über den Rücken.
„Ich mag das nicht. Generell mag ich diese Art der Fortbewegung nicht", murmelt er undeutlich, fixiert sie mit seinen großen olivbraunen Augen.

„Ich werde mir jetzt ganz bestimmt keinen Führerschein zulegen, nur weil du es nicht magst, mit der Bahn zu den Stadien oder zum Supermarkt zu fahren", brummt sie und schüttelt mit dem Kopf.

„Nein! Das musst du auch nicht. Ich... würde ja anbieten, dass ich dich überall hin fahre, wohin auch immer du musst. Aber das ist schwierig, wenn ich ich in Osaka bin und du in Tokio. Oder wenn du zwei Stunden vor Spielbeginn im Stadion sein musst, während ich noch früher da sein muss", sagt er sofort und hebt die Hände von ihrer Taille.
„Ach egal. Lass uns einsteigen."

Verwirrt registriert Rin wie er von ihr ablässt und um den Wagen herum geht. Einen Moment bleibt sie stehen, rutscht dann auf den Beifahrersitz und schließt die Tür hinter sich.

„Was wolltest du gerade sagen?", hakt Rin nach, als er ebenfalls sitzt und sich anschnallt. Diesmal legt sie auch den Gurt an, um dem nervigen Piepen aus dem Weg zu gehen.

„Nichts wichtiges, wirklich nicht.
Möchtest du zurück zu den anderen? Oder... hast du noch ein bisschen Zeit für mich?", fragt er und legt den Kopf schief, während er sie ansieht.
„Und bitte, zieh dir etwas an. Ich kann deine Gänsehaut echt nicht mehr sehen."

Im nächsten Moment wirft er ihr einen grauen Kapuzenpullover an den Kopf auf dem in großen Buchstaben „Los Angeles - Santa Monica Pier" steht. Kurz mustert sie das Kleidungsstück, zieht es sich dann an. Der weiche und warme Stoff streicht über ihre Haut und sie seufzt wohlig auf. Nicht nur weil sie sich sofort besser fühlt, sondern weil der Stoff auch unheimlich gut riecht. Jetzt hat Kōrai zwar nichts mehr anzuziehen, aber das ist ihr so ein bisschen egal. Er hätte ihr den Hoodie nicht gegeben, wenn er das nicht auch wollte.

Moonlight Queen [HoshiumixOC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt