Unser Date war jetzt knapp eine Woche her, doch es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich hatte so große Angst vorher, dass ihr vielleicht langweilig wird, dass sie keine Lust hat mal etwas allein zu machen oder Ähnliches. Aber es war wunderschön. Ihr marineblaues Kleid schmiegte sich wunderschön um ihren Körper, es war eng und hob damit jedes noch so wunderschöne Detail an ihr hervor, an der linken Hüfte war es leicht aufgerafft, damit es nicht ganz symmetrisch aussieht, es war wunderschön an ihr. Sie trug dazu einen dünneren Mantel, ihre schwarzen Turnschuhe und ihre Haare hatte sie mit einer großen Klammer nach oben gebunden. Ich hätte sie stundenlang nur ansehen können.Sie hatte beim Spielen so gelacht und wer hätte gedacht, dass sie einmal im Schießverein war. Irgendwann merkte ich, dass sie leicht anfing zu frieren, deswegen dachte ich etwas warmes zu essen würde helfen, das tat es anscheinend auch, sonst hätte sie den kleinen Spaziergang bestimmt auch nicht mehr für gut geheißen. Der war das absolute Highlight des Abends.
Ich kann nicht sagen, wie lange wir bisher gegangen waren, zumindest lang genug, als dass die Anwohner und noch hätten sehen können, ich merkte, wie die Stimmung sich langsam veränderte. Unser Gespräch war schon lange nicht mehr so oberflächlich, aber so langsam wurden unsere Stimmen etwas leiser und wir gingen näher bei einander.
Ich wollte schon viel eher ihre Hand nehmen, aber ich wusste ja garnicht wie sie fühlt und was sie möchte. Doch einmal schaute sie mir beim reden in die Augen, da lag etwas verspieltes in ihren Augen, irgendwas, dass mir ein Zeichen gab. Also nahm ich ihre Hand, brachte sie zum Halten und machte Andeutungen sie zu küssen, sie musste es durch die letzten Zentimeter nur bestätigen. Und das tat sie, es war wundervoll.
Meine Gefühle waren stärker denn Je und doch wusste ich, es könnte nicht ewig so sein, denn ich hatte gerade die Zusage bekommen, auf einen Praktikumsplatz in meinem absoluten Traumbetrieb. Mein ganzes Leben wollte ich genau da Praktikum machen, um darüber an einen Ausbildungplatz zu kommen und genau das hatte ich jetzt. Doch genau jetzt wollte ich auch nicht weg. Denn dieser Betrieb ist etwa 100 Kilometer entfernt von meiner Heimat, von ihr. Trotzdem musste ich es ihr sagen, nur nicht heute dachte ich mir, ich wollte es nicht kaputt machen.
Also schrieb ich ihr ein Paar Tage später, was Sache ist und dass ich noch am gleichen Tag abreisen werde. Wie lange stünde erstmal nicht fest, sagt ich ihr. Es war ein kurzes Gespräch, ihre Stimme war anders, nicht so fröhlich wie sonst. Ich vermisste die glückliche Lotte, aber das war unter den Umständen wohl kaum möglich.
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Diese Liebe auf Distanz
Romantizm„Er kam einen Schritt näher auf mich zu, lies den Augenkontakt bestehen und neigte sich ganz langsam zu mir runter. Kurz über meinen Lippen machte er Halt, als würde er um meine Erlaubnis bitten. Ich war mir nicht sicher, konnte ich das schon? War i...