Shawn's beruhigender, liebevoller Blick macht mich unglaublich nervös, gibt mir zeitgleich aber auch die Kraft, die nächsten Worte aussprechen zu können.
„Ich..." fange ich an, breche aber wieder ab, irgendwie ist es schwieriger, dem braunhaarigen Kanadier mir gegenüber mit den Neuigkeiten herauszurücken als bei meinem besten Freund.„Shawn, ich bin schwanger." murmle ich dann doch etwas undeutlich und schaue ihm unsicher in die Augen, mir auf die Unterlippe beißend und in seinem Gesicht nach jeder noch so kleinsten Reaktion suchend.
Mein Freund blinzelt mich ein paar Mal an, sagt aber nichts weiter. Seine Daumen, die vorher beruhigend über meine Handrücken gestrichen haben, sind jetzt in ihren Bewegungen gestoppt, so sehr habe ich ihn anscheinend mit meinen Worten überrumpelt.„Sag' das nochmal." flüstert Shawn dann schließlich und ich kann genauestens beobachten, wie er hart schlucken muss. Zögerlich atme ich tief durch und räuspere mich dann, denn der Kloß in meinem Hals wird immer größer.
„Ich bin schwanger." flüstere ich dann erneut, dieses Mal ein wenig lauter und sicherer als zuvor. Shawn schaut mir fest in die Augen und scheint nach etwas zu suchen. Vielleicht einem Anzeichen, dass ich nur Spaß mache oder irgendwie anders unehrlich bin.
„Das ist mein ernst, Shawn." sage ich dann und schlucke, von Sekunde zu Sekunde zögerlicher, denn irgendwie habe ich mir seine Reaktion schöner vorgestellt.
Kurz blinzelt der Mann vor mir mich einfach an, bevor er mich dann in seine Arme und eng an seine Brust zieht.„Ich werde Vater?" haucht er dann ungläubig und ein leichtes Schmunzeln stiehlt sich auf meine Lippen.
„Ja Shawn, das ist unser Kind." wispere ich und schaue zu ihm hoch.
„Unser Kind... ich- das ist unglaublich, Emma!" In seinen Augen taucht ein Funkeln auf, so stark wie noch nie, und auf seinen Lippen bildet sich das breiteste Grinsen, das ich jemals bei ihm gesehen habe.Automatisch muss ich leicht kichern und fahre ihm sanft durch seine braunen Locken, ihm noch immer sehr nahe. Sein Blick wandert an meinem Körper herunter und bleibt schließlich an meinem Bauch hängen, in dem sich innerhalb der nächsten 9 Monate unser gemeinsames Kind entwickeln wird.
Langsam hebt er seine Hand und legt sie vorsichtig, geradezu ehrfürchtig auf meinem Bauch ab, obwohl man jetzt noch überhaupt nichts sehen oder fühlen kann.
„Oh Gott, das... das sind tolle Nachrichten, Honey!" In seinen Augen bilden sich leicht Tränen und sofort lege ich meine Hände auf seine Wangen.„Nein nein, bitte nicht weinen Shawn, es ist doch alles gut!" versuche ich, ihm sofort gut zuzureden und er lacht kurz auf, bevor er die Tränen so gut es geht wegblinzelt und lächelt.
„Das stimmt, das ist es. Wir... wir werden eine richtige, kleine Familie, Honey. Es... Fast alles ist jetzt perfekt." Er lehnt seine Stirn gegen meine und schließt kurz seine Augen, während ich verwirrt sein Gesicht mustere.„S-Shawn, warte. Was meinst du mit ‚fast'?"
Ich lehne mich wieder ein wenig zurück und erreiche so, dass mein Freund mich wieder anschaut, auf einmal mit einem anderen Blick als vorher. Sofort beiße ich mir leicht auf die Unterlippe, unsicher darüber, wie ich seinen Blick einordnen soll.
„Emma, es gibt noch eine Sache, die ich tun muss, bevor ich mich wirklich über unseren Nachwuchs freuen kann." meint er, halb ernst, aber trotzdem irgendwie liebevoll, was mir mit dem Einordnen nicht unbedingt weiterhilft.Shawn atmet tief durch und räuspert sich, bevor er nach meinen Händen greift und sie sanft drückt. Er steht auf und stellt sich vor mich, bevor er langsam auf ein Knie sinkt und mir dabei immer noch fest in die Augen schaut.
„Heirate mich, Emma."
Meine Augen weiten sich und ich brauche einen Moment, um seine Worte überhaupt erst verarbeiten zu können. Mein Mund öffnet sich mehrere Male, doch nie kommt ein anständiges Wort heraus.
„A-Aber... Shawn, bitte tu das jetzt nicht, nur weil ich schwanger bin. Wir haben noch so viel Zeit zusammen, dieser Schritt ist... er sollte durchdacht sein." Ich schaue ihm in die Augen und presse meine Lippen aufeinander.
Shawn schmunzelt und greift nach etwas in der Schublade des kleinen Tisches neben uns. Zum Vorschein kommt eine kleine, schwarze Schatulle und als er diese öffnet, sehe ich den Ring.
Erneut weiten sich meine Augen, doch dieses Mal klappt auch meine Kinnlade leicht herunter.„Glaub mir Emma, das ist ein überlegter Schritt. Ich will dich immer an meiner Seite wissen, ich möchte mit dir fest den Rest meines Lebens verbringen. Dieses Baby ist ein Geschenk, und gleichzeitig ist es auch ein perfekter Grund, diesen Schritt zu wagen. Ich bin bereit, ihn mit dir zu gehen, das wäre ich auch ohne den jetzigen Nachwuchs. Du bist das Wichtigste in meinem Leben, egal, ob wir Kinder bekommen würden oder nicht."
Nur mit Mühe bekomme ich meinen Mund wieder geschlossen und kann nicht anders, als leicht zu lächeln.
„Ich liebe dich wirklich, Shawn." flüstere ich und lege meine Hände auf seine Wangen, um ihm dann einen sanften Kuss auf die Nasenspitze geben zu können.„Und ich würde dich liebend gerne heiraten." füge ich dann noch hinzu und beobachte, wie er meine Worte verarbeitet. Als er begreift, dass ich zugesagt habe, seine Frau zu werden, beißt er sich auf die Unterlippe und streift mir den Ring vorsichtig über den Ringfinger.
Seine Finger zittern leicht und als er sich wieder neben mich setzt, zieht er mein Gesicht sofort sanft zu sich und küsst mich, so liebevoll wie noch nie. Mit diesem Kuss geben wir uns ein stilles Versprechen, ein Versprechen, zusammen zu bleiben.„Ich liebe dich, Emma. Und danke, dass du mein Leben so bereicherst und mir dieses Geschenk machst."
Sanft legt Shawn erneut seine Hand auf meinen Bauch und streicht mit seinem Daumen auf und ab, bevor wir dann einfach die restliche Zeit miteinander genießen und vielleicht schon hier und da ein wenig herumfantasieren, wie unsere Hochzeit denn ablaufen könnte.
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ᴅɪғғᴇʀᴇɴᴛ ᴡᴏʀʟᴅs || sᴍ
Fanfic*Fortsetzung zu toronto love* „Wir leben in zwei unterschiedlichen Welten Shawn. Ich glaube, dass das zwischen uns einfach nicht mehr funktioniert." Vor etwa 9 Monaten ist Emma zurück nach Deutschland gekommen und lebt nun seit einiger Zeit wieder i...