Kapitel 1: Primo Aspectu

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31.Juni, 2022

Es war bereits fast Mittag als ich ins Wohnzimmer kam. Frisch geduscht mit einem Hellblauem Seidenmantel gekleidet setzte ich mich an den Tisch. Mein Vater saß gegenüber von mir und trankt seinen Kaffee. Mit einem schnellen schnippen zauberte ich mir ein Französisches Frühstück. Ein Camembert Brötchen mit Marmelade, ein warmes Croissant und dazu frisch gepresster Orangensaft. Gerade als ich begann zu essen fing der Hexenmeister an zu sprechen „Was führt dich nach Brooklyn, Freya?" 

Seine Stimme war schon freundlicher als Gestern aber wer konnte es ihm verübeln nach dem Tod meiner Mutter war ich Jahrhunderte verschwunden.

„Ich wollte dich einfach mal wieder besuchen kommen, hatte ja nicht damit gerechnet das du hoher Hexenmeister geworden bist." „Ich bitte dich du kommst nie einfach so, immerhin kamst du nicht einmal zu meiner Hochzeit." Ich dachte einen Moment nach bevor ich antwortete „Stimmt ich bekam deine Einladung, du hast einen Nephilim geheiratet, allerdings hattest du schon viele Beziehungen da war es keine große Überraschung das du auch mal heiratest. Vielleicht komme ich ja zu deiner nächsten." 

Der Hexenmeister verdrehte ironisch die Augen „Wieso bist du wirklich hier?" Ich biss in mein Croissant ehe ich antwortete „Wie ich hörte ist Jonathan Morgenstern tot. Ich wollte mich selbst vergewissern das dies stimme". Zum ersten Mal sah Magnus auf und mich direkt an, „Was hattest du mit ihm zu schaffen?" „Wir sind uns hin und wieder über den Weg gelaufen, nichts Besonderes. Mein Vater schien mir nicht zu Glauben. „Ich bitte dich Jonathan ist wirklich nicht mein Typ ich habe mich nicht lange mit ihm beschäftigt. Außerdem hatte ich das mit dem Fairchild Mädchen erfahren, du kanntest sie wohl ziemlich gut." Daraufhin bekam ich keine Antwort. 

Ich aß noch die letzten bissen meines Brötchens und zauberte dann die Überreste wieder Weg. „Wann lerne ich ihn kennen?" „Was meinst du?" „Na deinen Freund, ich dachte mir das ich etwas länger bleiben könnte dann muss ich ja deinen Lover kennenlernen." „Wie du willst Freya, ich muss übermorgen ins New Yorker Institut dann kannst du ja mitkommen". „Gerne." 

Mit diesen letzten Worten stand ich auf und verschwand wieder in meinem Zimmer. Es sah noch genauso aus wie Früher. Ein großes Bett stand in der Mitte und rechts stand ein Eichenschrank an der Wand. Auch wenn es viele Kindheits Erinnerungen hatte mochte ich es dennoch etwas umändern. Gerade als ich anfangen wollte mein Zimmer umzudekorieren schlich ein kleiner schwarzer Schatten durch den kleinen Spalt der Tür den ich offengelassen hatte.

 „Millie!" Ich freute mich die kleine Kätzin wieder zu sehen. Damals als ich zu Besuch her kam legte ich einen Zauber auf sie das sie nicht sterben konnte und er wirkte anscheinend sehr gut immerhin ist das 230 Jahre her. Die Katze sprang auf meinen Schoß und ich begann sie hinter den Ohren zu kraulen. Ich wusste das, wenn man einmal anfing diese kleine Schönheit zu verwöhnen würde sie nicht wieder weggehen. Millie war recht klein und hatte flauschiges schwarzes Fell mit wunderschönen gelben Augen.

Ich schreckte hoch. Verwirrt sah ich mich um, musste wohl eingeschlafen sein. Millie lag neben mir und schien ebenfalls zu schlafen. Ich strich noch einmal über das seidenweiche Fell und setzte mich auf. Leicht erschrocken betrachtete ich mich im großen Spiegel der gegenüber von meinem Bett an der Wand hing. 

Meine sonst leicht lockigen, blonden Haare fielen zerzaust und unregelmäßig über meine Schultern. Ich hatte tiefe Augenringe und sah ganz verschlafen aus. Dieser Kampf hat mich echt ausgelaugt. Zumindest sind es jetzt um die 60 Ravener weniger in der Stadt. Ich rieb meine Hände aneinander und Lila Funken entstanden darin. Mit einer schnellen Handbewegung ergoss sich der Funkenregen über mir. Meine Haare hatten wieder ihren natürlichen Glanz und meine Haut war wie immer makellos. Auch meine braunen Augen leuchteten und die Augenringe waren verschwunden. Mit einem schnippen wechselte ich meine Kleidung. Statt dem Morgenmantel hatte ich nun eine hochgeschnittene, schwarze Jeans und ein enges blaues Top mit Glitzer an. Wenn ich schon hier war konnte ich mir wenigstens Brooklyn etwas anschauen. Ich schlüpfte noch in ein paar Schuhe und verzierte meine Finger mit diversen Ringen. Nichts auffälliges Großes. Die meisten waren schlicht und Roségold oder Silber.

Ich betrachtete einen Silbernen Ring mit vielen kleinen Edelsteinen eingraviert. Er gehörte meiner Mutter und ich hatte ihn eine Ewigkeit nicht mehr getragen. Nach kurzem Überlegen legte ich ihn zurück in das Schmuckkästchen. Ich rief noch ein kurzes „Tschüss" und ging durch das Portal das ich erschaffen hatte.

Ich fand mich in einer Nebengasse wieder und deaktivierte meine Unsichtbarkeits-Rune. Gelangweilt ging ich zur Hauptstraße und guckte mich um. Nach längerem umher schlendern entschied ich mich für ein Café in einer Seitengasse. Es hatte heraußen 3 Tische stehen. Es sah sehr einfach aus trotzdem entzückend fand ich. 

Ich setzte mich an eine der Tische und guckte mir die Gasse genauer an. Es war eine Seitenstraße die Parallel zur Hauptstraße verlief. Ich bestellte nur einen Kaffee und schaute mich um. Bis jetzt ist Brooklyn nicht meine Lieblingsstadt. Ich bin auch ehrlich gesagt nicht gerne in solchen Städten, finde sie langweilig. Als ich bezahlt hatte und wieder gehen wollte nahm ich einen sonderbaren Geruch wahr. 

Verdammt, manchmal verabscheue ich meine Werwolf Seite, denn ich roch einfach alles. Schnell erkannte ich den Geruch, es war Blut. 

Mit schnellen Schritten ging ich tiefer in die Gasse und folgte dem Geruch. Es roch nach etwas Verwesenem und nach... Ich überlegte, Nephilim! Meine Bewegungen stoppten als ich das Schauspiel sah das sich mir bot. 

Ein junger Shadowhunter lag mit Wunden versehen, am Rücken. Über ihm stand ein hässlicher Koloss. Ich knurrte leise und mein innerer Wolf mit mir. Dennoch hielt ich die Verwandlung zurück. Gegen einen Forsaken kam mein Nephilim Blut besser an als das Dämonische. Ich zog einen Metallgriff aus dem Gürtel den ich um meine Hüfte trug. „Zaphkiel!" Ich rief den Namen der Engelwaffe doch statt eines Schwertes, erschien eine Sense. Die eingravierten Runen der Klinge leuchteten Blau auf und mit einem sauberen Schnitt trennte sie dem Forsaken den Schädel ab. 

Als der leblose Körper zu Boden ging erlaubte ich mir einen genaueren Blick auf das Mädchen zu werfen. Sie hatte dunkle Haare, fast schwarz und war eher zierlich. Ich erkannte sofort zwei große Wunden an Brust und Arm. Das Mädchen starrte mich mit einem leicht irritierten Blick an bevor sie in Ohnmacht viel. 

Ich eilte zu ihr und hob sie hoch. Ich wusste nicht genau warum ich ihr half, vermutlich war es mein Nephilim Blut. Mühsam öffnete ich ein Portal und ging mit ihr Hindurch. Ich fand mich in dem Apartment meines Vaters wieder der augenblicklich zu mir geeilt kam. Er war einen kurzen Blick auf das Mädchen „Wer ist das?". „Keine Ahnung", antwortete ich ihm. „Sie wurde wohl von einem Forsaken überrascht und hat sich schlimme Wunden zugezogen." 

Mein Vater nickte bloß „Leg sie auf den Tisch dort drüben". Ich nickte und legte das Mädchen behutsam auf den Holztisch. Während er etwas suchte fing ich an sie leicht zu entkleiden. Angewidert zauberte ich ihr Oberteil und ihre Hose weg. Den Rest ließ ich, immerhin sollte sie sich nicht schämen, sollte sie aufwachen. Die dreckigen Klamotten landeten sofort im Müll. Kurz darauf fing auch schon Magnus an sie zu heilen. Ich sah nur zu, Heilkunde war nie meine größte Stärke. 

Nachdem alle ihre Wunden ganz gut geschlossen waren brachte ich sie in mein Zimmer und legte sie aufs Bett. Ich setzte mich einfach daneben und kraulte Millie die es sich schon wieder auf meinem Schoß bequem gemacht hatte. 


Hier mein erstes Kapitel :) Ich hoffe es gefällt euch. Ich nehme gerne Tipps oder Anmerkungen an. 

Chroniken der Unterwelt: Segen der EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt