Kapitel 3: (2/2)

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Leises Getuschel machte die Runde, jeder mochte die derzeitige Institutsleiterin Isabell Lightwood und auch der Inquisitor sah etwas verärgert aus.  

Lev zischte genervt und sah zu den Jugendlichen die neben Iris standen. Es waren ein Mädchen und ein Junge. Keiner der beiden kam mir bekannt vor. Das Mädchen schätzte ich auf 17 Jahre. Sie hatte hellbraune Haare und stechende blaue Augen. Der Junge kam mir etwas älter vor, vermutlich 18 oder 19. Seine Augen waren bernsteinfarben und dichte blonde Locken fielen ihm ins Gesicht. 

Lev schaute leicht verächtlich und murmelte „Sie hätten mir ruhig bald Bescheid geben können das >Sie< die Gesandten sind." „Kennst du die etwa?" 

Lev flüsterte „Das sind meine Mutter und mein Bruder. Und das Mädchen neben ihm ist Hazel Malachi." 

Ich schaute auf „Wusste gar nicht, dass du einen Bruder hast." Lev zuckte bloß mit den Schultern „Ich hatte nie wirklich eine gute Beziehung zu meiner Mutter." 

Bevor ich noch etwas darauf erwidern konnte kamen die zwei auch schon zu uns. Der Junge stellte sich lächelnd vor „Hey, mein Name ist Fynn Herondale." „Ich bin Ava Branwell und das ist mein bester Freund Killian Blackwell." 

Die braunhaarige quietschte begeistert „Also ich bin Hazel Malachi und Fynns Freundin." 

Lev zog eine Augenbraue hoch „Hey Bruderherz können wir mal kurz reden?" Fynn nickte und sie gingen gemeinsam etwas abseits der Menge in eine Ecke. 

Hazels Blick wanderte zu mir. Die Freundlichkeit war schlagartig verschwunden, das Einzige was ich spüren konnte war Verächtlichkeit und Neid. 

Schnell drehte ich mich um und verließ die Halle. Ich hasste solche Mädchen, immer diese gespielte Freundlichkeit. Meine Füße trugen mich wie von selbst wieder zurück zur Kranken Station bis mich plötzlich jemand auffielt. 

Vor mir stand Levs Mutter „Wo wollen sie den hin Ms. Branwell?" „Zur Krankenstation, ich wollte Freya noch einmal besuchen." „Aber warum denn? Ihr Vater, der Hohe Hexenmeister und der Inquisitor sind doch bei Ihr." „Ja schon ab-." Protestierte ich. „Nichts aber, gehen sie an die Arbeit und machen sie diese Effizient und Nützlich. Meine Augen sprühten förmlich Funken dennoch presste ich ein gezwungenes „Ja Madame" heraus.

>>Sichtwechsel<<

Ich hatte jedes Zeit- und Taktgefühl verloren. 

Meine Finger brannten von der eisigen Kälte die sich in mich hineinfraß. Einen klaren Gedanken zu fassen war längst unmöglich. Erinnerungsbruchstücke schossen immer wieder in meinen Kopf, als würde ich mein ganzes Leben noch einmal neu erleben. Die meisten Bilder waren unscharf und kaum zu erkennen, dennoch wusste ich was sie darstellen sollten. Seit einer gefühlten Ewigkeit wanderte ich nun schon durch diese Leere. 

Wie als wäre ich in einem riesigen Labyrinth jedoch ohne Wände oder Decken. Einfach nur eine Leere Dunkelheit. Ich kniff die Augen zusammen und sah etwas Grelles auf mich zukommen. Meine Augen tränten bei dem Versuch es anzusehen. Als das helle Licht nachließ öffnete ich Vorsichtig meine Augen. 

Doch statt der Dunkelheit und Kälte blickte ich nun in 2 Katzenaugen. Mein Vater hatte sich über mich gebeugt und schaute erwartungsvoll. In meinem Mund befand sich ein bitterer Geschmack, er musste mir wohl was verabreicht haben. 

Mir war sehr schwindlig und ich fühlte mich komplett ausgelaugt. Jede Faser meines Körpers schmerzte als ich mich aufsetzte. Etwas verwirrt, wo ich mich befand, betrachtete ich den Raum. Es schien ein kleines Krankenzimmer zu sein. Gegenüber vom Bett war die Tür, rechts von mir stand ein Birkenschrank und daneben war ein großes Fenster von dem man den Eingang des Instituts sehen konnte. In der Mitte des Raums stand ein kleiner, runder Holztisch um den 4 Sesseln standen. 

Chroniken der Unterwelt: Segen der EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt