Kapitel 2: Ciao Davide

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Arabella

Heute kommt anscheinend Rodrigo wieder zu uns. Seit der Vertrag unterschrieben worden ist, kam er nicht mehr. Worüber ich aber echt glücklich bin, Soll er doch bei sich zu Hause vergammeln. 

Nachdem Rodrigo aber gegangen war, bekamen meine Eltern daraufhin jeden Tag ein Menge an Geld in ihr Konto überwiesen. Natürlich kauften sich meine Eltern neue tolle Sachen und gingen auf große Shoppingtouren. Unser Leben am Limit wurde zum einem Leben nur mit Verschwendung. Wobei meine Eltern für mich und meine Sachen plötzlich sehr sparsam umgehen.

Wir -besser gesagt meine Familie- werden zwar immer reicher, aber der Zustand unserer Wohnung wird hingegen immer schlechter. Obwohl ich immer in mein Zimmer bleiben sollte, hat mich nach einer Woche Einhaltung von Rodrigos Anordnungen mein Stiefvater rausgelassen, um die Wohnung putzen zu können, während er selber faul auf der Couch rumsitzt und sich eine Kippe runter zieht.

Heute aber wurde ich erstaunlicher Weise von dem Staubsauger meiner Mutter und von meinem Stiefvater, der die ganze Zeit Kommandos rumschreite und währenddessen selber versuchte die Wohnung zu putzen, geweckt. So wie letztes mal, als Rodrigo kam. Nur ist es diesmal alles viel hektischer. Ich denke mal, sie haben den kommenden Besuch nicht erwartet. Es war nämlich heute morgens noch alles still in der Wohnung. Ich war schon halbwach und wartete darauf, dass mein Stiefvater die Tür öffnete, damit ich Frühstück machen konnte. Als mein Schloss sich begann zu drehen, klingelte plötzlich unser Haustelefon. Ich habe noch ein Fluchen gehört und Schritte, die sich entfernten. Dann fing plötzlich mein Stiefvater an , wie ein verrücktes Schwein zu schreien: „Scheiße! Phelia! Rodrigo hat mich angerufen und gesagt, dass er gleich kommt." 

Und dann fing das Chaos erst richtig an. Mein aufgeweckter Bruder, der durch die Wohnung rumschreit. Mein Stiefvater, der erst mein Bruder und dann einfach jeden beleidigt. Selbst die Luft lies er nicht erbarmen. Meine Mutter tröstete weinend mein Bruder und putzte nebenbei die Wohnung. Mir tat meine Mutter schon leid. Aber irgendwie hatte sie es auch verdient. Immerhin hat sie mich verkauft. Das Chaos ergriff mich auch. Denn ich bekam Angst. Panische Angst.

Plötzlich rattert mein Schloss und die Tür wird mit einem Knall aufgemacht. Vor mir steht niemand anderes als eine schweißnasse Frau mit schwarzen Haaren und braune Augen. Ein Ebenbild von mir. Wobei meine Augenfarbe um viele Töne dunkler sind.

Darf ich vorstellen meine Mutter, die mich verkauft hat. Seit der Vertrag unterschrieben worden ist, habe ich gar kein Wort mit ihr gewechselt. Unsere Kommunikation bestand nur aus Blickkontakte. Sie verdient es nicht, dass ich mit ihr wie ein normaler Mensch kommuniziere, nach all dem was sie getan hat.

„Steh auf und mach dich hübsch. Jemand wichtiges kommt heute" , befehlt sie mir. Genervt verdrehe ich meine Augen und antworte mit einer kratzigen Stimme:  „Wieder dieser scheiß Rodrigo?!" Meine Stimme klingt so fremd. Als wäre sie nicht meine sondern von irgendjemand anderen.

„Zehn Minuten und du bist fertig" , gibt meine Mutter barsch zurück.

„Ich mache gar nichts!"

Sie sah mich daraufhin nur für ein paar Sekunden lang stumm an, bevor sie aus meinen Zimmer raustretet und die Tür schlagartig zu schlägt. Wie nett sie doch zu mir ist.

-------------------------15 Minuten -----------------------------

15 Minuten sind nun jetzt vorbei und ich habe immer noch nichts gemacht. Ich habe mich nicht mal vom Fleck gerührt. Scheiß auf das alles. Wenn Rodrigo mich haben möchte, dann so wie ich bin und aussehe. Ich mache mich für keinen schön außer für mich selber natürlich.

Laut an meiner Wand hängenden Kalender, den ich voller Stolz selber gemacht habe, muss ich noch eine Woche in dieser Hölle verbringen und dann muss ich zu IHM. Immer wenn ich daran denke, überkommt mir eine  so große Flut aus Angst. Ich fange an zu schwitzen und möchte einfach nur noch schlafen und nie mehr aufwachen.

Testing With LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt