Kapitel 7: Dankbar

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Er streicht mit seinem Daumen die Tränen aus meinem Gesicht. "Es ist alles Okay, Calla. Mach dir keine Vorwürfe, es wird alles gut." Er lächelt mich Hoffnungsvoll an. Er ist immer für mich da, so wie jetzt, obwohl ich ihm nicht die Wahrheit sagte. "Bitte Verzeihe mir, dass ich dir nichts gesagt habe. Es tut mir so Leid." Er nimmt mich wieder in den Arm. "Du bist meine beste Freundin,  ich kann dir nicht böse sein", flüstert er mir ins Ohr und lässt mich wieder los.

"Weiß Allie davon?" Ich möchte es aus Neugierde wissen. "Sie weiß, dass du im Krankenhaus bist. Wenn du nicht möchtest, dass ich ihr sage, wieso, dann sag es mir." Ich nicke ihm zu. "Ich möchte nicht, dass sie das weiß." Er lächelt mich an, nimmt den Zwieback und drückt ihn mir in die Hand. "Und nun Iss, ich will nicht, dass du noch umkippst", grinst er. Ich nehme den Zwieback an und beiße ab. 

Der Arzt steht vom Stuhl auf und stellt sich an das Bettende. "Ich störe nur ungern, aber es ist besser, wenn Sie sich nun ausruhen." Ich sehe Esce an, der vom Bett aufsteht. "Ich werde dir Zuhause ein paar Sachen zusammensuchen und komme später noch einmal wieder." Ich nicke ihm zu und er geht. 

"Essen Sie den Zwieback auf und versuchen Sie zu schlafen. Falls etwas sein soll, dann.." Ich unterbreche ihn. "Sehen Sie das vorne auf dem Bildschirm. Ich weiß", lächel ich. Er verlässt den Raum und schließt leise die Tür.

Nach endlosen Stunden bin ich dankbar, wie Esce reagiert hat. Es hätte ganz anders ausgehen können, aber daran möchte ich nun nicht mehr denken. Ich esse den Zwieback auf und versuche mich ohne Hilfe wieder hinzulegen. In meinem Rücken zieht es kurz. Ich ziehe die Decke bis an meinen Kopf, schließe die Augen und schlafe kurz darauf auch ein. 

Ich Träume von dem Unfall. Wie ich mit geschleudert werde. Ich spüre die Schmerzen und schmecke Blut. Mein Kopf pocht und ich bekomme schlecht Luft. Meine Beine fangen an zu zittern, mein Herz fängt an zu rasen und ich schreie laut auf. Ich höre das Monitoring laut Piepen und die Tür geht auf. Ich verkrampfe. Tränen laufen und ich merke, dass mich jemand an meinen Armen festhält. Höre, wie jemand mit mir redet, doch verstehe kein Wort. Ich Huste, spucke wieder Blut. Mein Körper fühlt sich so Taub an. Ich bekomme keine Luft. Ich brauche Luft. Mir wird schwarz vor Augen und ich verliere mein Bewusstsein. 

Das alles nimmt mich mehr mit, als ich gedacht habe. Ich hätte nicht weg laufen dürfen. Ich war zur falschen Zeit, am falschen Ort. Wäre ich später losgegangen, hätte es mich nicht erwischt, aber dann wäre es jemand anderen an den Kragen gegangen. 

PAUSIERT! | Accident - I have to be honest with myselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt