Am nächsten Morgen wurde ich durch Rahels Stimme geweckt, die durch das Haus flötete. Verschlafen rekelte ich mich, bevor ich mich anzog und mich fertig machte. Ich war dabei extra laut, damit Blade ebenfalls mal aufwachte. Zum Glück war sie schön brav am anderen Ende des Zimmers geblieben. Als auch sie, etwas mürrisch aufstand und sich in einen Menschen verwandelte, genau in dem Moment als ich aus dem Bad kam, schlug ich nach kurzer Überraschung die Hand vor meine Augen. "Verdammt nochmal. Zieh dir gefälligst was an!" Ich konnte den spöttischen Unterton in ihrer Stimme deutlich hören als sie zurückgab. "Wieso? Blendet meine nackte Schönheit, deine Augen?" Ich schnaubte und verdrehte die Augen hinter ihrem Rücken. Ich ging zügig an ihr vorbei und aus dem Schlafzimmer. Als ich nach unten in die Küche kam, war bereits Frühstück bereitgestellt und meine gut gelaunte Beste Freundin wünschte mir einen Guten Morgen. "Guten Morgen. Du hättest doch nicht extra Frühstück machen müssen." Ich tadelte sie leicht, aber durch mein Lächeln war es nicht so ernst gemeint. "Du kennst mich doch. Gastfreundschaft ist mein zweiter Vorname." Damit setzte sie sich zu mir an den Tisch. Ich nahm mir gearde etwas Obst und aß meinen dritten Pfannkuchen, als Blade die Treppe hinunter kam und zu der Milchschüssel huschte, die Rahel ihr hingestellt hatte. Ich schenkte ihr einen Todesblick. Rahel bemerkt nichts. Nachdem wir alle fertig sind, gibt mir meine Beste Freundin noch Bescheid, dass das Schiff auf das ich wollte vor Mittag nicht ankommt. Somit hatte ich noch genügend Zeit alles vorzubereiten. Und ich wollte dringend noch mit Blade darüber reden, was die Aktion heute Morgen sollte. Ich packte meine Sachen gearde zusammen und machte das Bett, als sie auch schon an der Tür lehnt. Unschuldig sieht sie mir zu. Verdammtes Teufelsweib! Sie horcht auf als ich den Gedanken laut ausgesprochen. "Was?" "Hör auf in meinen Gedanken rumzuschnüffeln." Ich blieb ruhig, auch als sie mich von hinten packte und meinen Hals zu sich drehte. "Lass los!" Beschwerte ich mich. "Was hast du gesagt." Über ihr war so eine eiskalte Ruhe. Ich hatte Angst, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen. Also erwiderte ich eben so eiskalt. "Ich habe garnichts gesagt. Nur gedacht. Und dieser Gedanke war auch berechtigt dafür was heute Morgen vorgefallen ist." "Ich dachte es würde dir nichts ausmachen. Da du ja weder auf Männer noch auf Frauen stehst, nicht war?" Sie grinste hämisch. Jetzt reichte es mir. Ich trat ihr mit meinem Knie gegen den Schritt. Aber ihr einziger Kommentar war ein spöttisches Lachen. Sie ließ nicht von mir ab, sondern drehte sich zu mir um und drückte meine Kehle fest. Ich keuchte auf. Sie war stark, ohne Probleme könnte sie mich erwürgen. Als ich immer flacher atmen konnte und ein "Bitte..." hervorbrachte ließ sie los. Ich taumelte ein paar Schritte rückwärts und griff mir an den Hals. "Was soll der Scheiß?" Fuhr ich sie an. Sie zuckte mit den Schultern und sagte gleichgültig. "Kennst du das Sprichwort. Wer nicht hören will muss fühlen?" "Du bist nicht meine Mutter!" Fuhr ich sie an. "Nein, aber deine einzige Chance in die Freiheit. Also halt dich besser zurück mit deinen Gedanken." Damit ging sie ins Bad und zog die Tür mit übertriebener Sanftheit zu. Ich ließ mich aufs Bett sinken. Ich hasste sie! Wie konnte ich mich nur bereiterklären ihr zu helfen, wenn ich sie doch einfach nur verachetete. Ich zog schon in Erwähnung einfach ohne sie zu gehen, aber mir war klar, dass sie mich finden würde. Ich sah auf die Uhr über der Tür. Dann klopfte ich an der Badezimmertür. "Blade. Wir müssen los." Rief ich ihr zu. Ich wartete kurz. Keine Antwort. Dann entschloss ich mich einfach reinzugehen. Sicherheitshalber schloss ich die Augen. Aber ich riss sie gleich darauf wieder auf als ich das Stöhnen vernahm. Blade lag in der Wanne ihre Augen geschlossen und ich sah durch den spärlichen Schaum ihre Hand die sich bewegte. Zwischen ihren Beinen, genau an der Stelle wo ich sie vorhin noch getroffen hatte. Ich wusste, ich sollte einfach wieder leise zurückgehen und das ganz schnell aus meinem Kopf streichen aber ich konnte nicht. Ich blieb nur wie angewurzelt stehen und versuchte krampfhaft sie nicht anzustrarren. Schließlich räusperte ich mich. Blade zuckte zusammen. Als sie allerdings mich sah, richtete sie sich kerzengerade auf. Auf ihrem Gesicht war keine Röte zu erkennen, sondern lediglich ein gelassenes Grinsen. "Ich bin gleich soweit." Versicherte sie mir. Damit machte ich auf dem Absatz kehrt, ging hinaus und schloss die Tür. Kurz darauf ließ ich mich dagegen sinken. Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen. Was zum Teufel war das gerade? Hatte ich das gerade ernsthaft gesehen. Und ich hatte ich gearde ernsthaft daran gedacht ihr dabei zu- Moment. Nein. Nein. Nein! Ganz sicherlich nicht. Gearde wollte sie mich noch erwürgen und jetzt wollte ich sie plötzlich berühren!? Ich schüttelte den Kopf über mich selbst und ging zum Bett hinüber. Ich hielt den Kopf gesenkt als Blade neben mir stand. Sie sah mich von der Seite aus an, aber sagte nichts. Sie nahm nur ihre Sachen und ging nach unten. Ich folgte ihr ein paar Sekunden später.
Ich verabschiedete mich von Rahel während sie damit beschäftigt war die Morpha zu streicheln. Am liebsten hätte ich laut gewürgt bei diesem Anblick. Aber ich ließ sie einfach weitermachen. Als wir uns zum Gehen wanden, rief mir meine Beste Freundin noch ein "Bis bald." zu.
Während unseres Wegs zum Hafen sagte keiner von uns beiden etwas. Niemand erwähnte den Zwischenfall. Und die Entschuldigung die ich eigentlich von Blade erwartet hatte, wegen der Sache mit dem Erwürgen, kam auch nicht. Gut, ich hatte ja gesagt. Patner. Keine Freunde. Und dabei bleibt es auch.
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The Way Of The Fallen
FantasiErste Geschichte hier auf Wattpad. Natürlich girlxgirl und Fantasy. Es können ein paar smut Szenen vorkommen