Vorsicht zerbrechlich - Annett Louisan

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Ich bin allein... Allein unter vielen...

Er steht auf dem Schulhof, ganz allein
Man sieht es ihm an, er hat geweint.

Ich sehe ihn. Mir kommen die Tränen. Ich weiß, er wird meine Gefühle nicht erwiedern.

So traurige Augen, so'n blasses Gesicht,
Er möchte es gern sagen, doch er traut sich nicht.

Ich sehe ihm in die Augen. Nur einen Moment lang, doch er bemerkt es. Er geht einen Schritt auf mich zu.

Vorsicht zerbrechlich, nicht berühren.
Es ist schon zuviel zerbrochen in mir.
Vorsicht zerbrechlich, nicht berühren.
Vorsicht zerbrechlich, ich kann doch nichts dafür.

Ich drehe mich von ihm weg. Ich weiß, ist er in meiner Nähe, ist es aus mit mir.

Die anderen Kinder lachen und schreien,
Er möchte doch auch so gerne fröhlich sein.
Er hat ein Geheimnis, er fürchtet sich,
Er würde es gern sagen, doch er traut sich nicht.

Ich könnte es ihm sagen. Er schaut mich wieder an. Er kommt zu mir. Will meinen Arm berühren. Ich drehe mich weg, aus Angst, ich könnte zu viel zulassen.

Vorsicht zerbrechlich, nicht berühren.
Es ist schon zuviel zerbrochen in mir.
Vorsicht zerbrechlich, nicht berühren.
Vorsicht zerbrechlich, ich kann doch nichts dafür.

Den Fehler habe ich schon oft gemacht - darauf vertraut, das mein Gegenüber über die gleiche Gefühlslage wie ich verfügt.

Er schaut mir tief in die Augen. Ich kann beinahe in ihnen lesen.

Kleine Zeichen, nicht zu übersehen.

Ich weiß, was ich dort lese, ist die falsche Sprache. Das "Ich will dich küssen", das ich dort lese, heißt in seiner Sprache wahrscheinlich nicht, dass er mich küssen will, sondern, dass er Hunger hat. Augen lügen nie, doch sie können fremde Sprachen sprechen.

Kleine Zeichen, versuchen zu verstehen.

Was will er nur von mir?

Kleine Zeichen, nicht einfach weitergehen...

In seinen Augen lese ich "Ich fühle dasselbe wie du", doch wenn er in meinen Augen liest, dass ich Hunger habe, bringt mir das auch nichts.

Er wartet auf eine Reaktion meinerseits. Als diese nicht stattfindet, lese ich in seinen Augen "Schade. Ich liebe dich."

Er dreht sich von mir weg und geht ein paar unsichere Schritte. Flehend dreht er sich zu mir um.

Ich weiß aus Erfahrung, dass meine Augen nicht in normaler Sprache kommunizieren. Ich weiß, dass ich ihn falsch verstehe.

Nicht einfach weitergehen...


Was soll ich nur tun? Ihn ansprechen? Nein. Gehen...? Vielleicht...

Doch eine Sache gibt es für mich noch zu erledigen. Ich forme vorsichtig ein Herz aus meinen Händen. Dieses Zeichen lügt nur selten.

Er bemerkt es nicht.

Nicht einfach weitergehen...

Ich wende mich zum gehen. Nothing to do here.

Ich spüre eine Hand an meiner Schulter. In seinen Augen sehe ich klar und deutlich die Botschaft, nicht in einer bestimmten Sprache, sondern in einem Gefühl. 

Ich. Liebe. Dich. Und wenn du das nicht tust, dann werde ich gehen. Für immer.

Ich schiebe meine Hand in seine. Und ich merke, dass ich ihn verstanden hatte. Er hatte keinen Hunger. Jedenfalls nicht vorrangig.

!§$%&?==)(/&%$§"!**+#*'

Das Lied, das dazu gehört hab ich ... oben hingepackt. Warum ist das nicht mehr an der Seite? Wattpad, die Umgestaltung war nicht nötig. Nja. Whatever.

Ursprünglich sollte das mal Tardy werden. (Deshalb ist jedes "sie" im Liedtet auch zu "er" geändert :D) Aber irgendwie hab ich keine Namen genannt ^^

Der OneShot liegt schon ziemlich lange auf meinem Laptop rum, und, naja. Der wollte veröffentlicht werden. 

Kandiszucker und Kritik bitte in die Kommentare.

PS: OMG! Der erste OneShot hat drei Likes :D Ich bin so happy! <3

Ihr seid awesome :*

OS (oft YT-FFs) Ich mag Abkürzungen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt