Kapitel 6

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Nach weiteren Minuten des Schweigens reichte es mir. Echt jetzt.

"Also wenn ihr nicht reden wollt, dann geh ich wieder!" sagte ich genervt. Zwar mochte ich schon die Stille, aber angespannte Stille konnte ich überhaupt nicht leiden. Wir waren jetzt Teamkameraden, wir konnten uns keine Streitereien oder Uneingikeiten oder sonst was leisten, wenn wir erfolgreich sein wollen. Und außerdem möchte ich ein paar Freunde.

Es ist eine gute Gelegenheit, aber so wie es ausschaut, wird das wohl nix, wenn wir nicht einmal miteinander reden.
Hoffentlich wird das noch was.

"Ist schon gut." sagte Makkuro nun. "Du musst ja nicht gleich beleidigt sein!"
Ich konnte es nicht fassen, wie konnte er mir gegenüber schon am ersten Tag so gemein sein. Was hab ich getan. Ich hab ihn immer bewundert, (dass ich nix über ihn wusste) aber er... Das verletzte mich dann doch schon.

Ich schaute Makkuro geschockt und unverständnisvoll an. Wie? Ich war zutiefst traurig.

"War nur n Scherz!" lachte Makkuro. "Du hättest Mal dein Gesicht sehen müssen!!!"

Für ein paar Sekunden war ich komplett verwirrt und stand bloß da. War das jetzt ironisch gemeint. So kenne ich Makkuro gar nicht. Auch Riko schien verwirrt zu sein. Wir beide starrten Makkuro nur vollkommen dämlich an.

"Was? Was ist denn?" fragte er kichernd, nachdem er unsere Blicke gesehen hatte.

"Nix, nix!" sagte ich und kratzte mich am Hinterkopf. So eine Persönlichkeitsveränderung hatte ich noch nie erlebt. Ich meine, ist das überhaupt möglich.

Klar, man kann schon sehr lustig sein, obwohl man schüchtern ist, aber sowas... habe ich wirklich noch nie erlebt.

"Na dann!" machte sich plötzlich Riko bemerkbar. "Dann passt ja alles. Dann können wir ja uns Mal kennen lernen." dabei klopfte er Makkuro freundschaftlich auf den Rücken, welches dieser mit einem Lächeln hin nahm.

"Also ich heiße, wie ihr sicher alle wisst, Riko." stellte er sich vor.
"Und ja, ich hab keine Geschwister und ja... was soll man mehr sagen."

"Ziemlich Informationsreich." lachte ich und schaute im Augenwinkel zu Makkuro, der auch amüsiert grinste. Ich hatte ein völlig falsches Bild von ihm.
Er war überhaupt nicht schüchtern und, was ich tatsächlich dachte, auch etwas eingebildet. Er ist total freundlich. Ich freute mich schon auf die zusammenarbeit mit ihm. Und Riko.

"Und du?" fragte mich auf einmal Makkuro. Darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet. Das er überhaupt etwas zu mir sagen würde. Ich musste mich ersteinmal an den echten Makkuro gewöhnen, und nicht dauernd das falsche Bild im Kopf haben, dass ich mir unfairer Weise gemacht habe.

"Ich bin Zandaka, aber ihr könnt mich einfach Zanda nennen." sagte ich, obwohl es schon jeder wusste, aber ich benutze einfach die Vorlage von Riko, um mit meiner Vorstellung zu beginnen.
"Ich habe eine große Schwester... Und habe eine Katze... Und bin 12 Jahre..." Ja, ich wusste, dass das jeder wusste, aber mir fiel im Moment nichts anderes ein. "Und jaaa..." lächelte ich und bedeutete Makkuro, dass er jetzt an der Reihe war.

"Mein Name weiß jeder" scherzte er "Ich habe eine ältere Schwester..." er machte eine Pause und schaute bedrückt zu Boden. Ich wollte ihn nicht deswegen fragen, aber neugierig war ich schon.
Hatte er noch mehr Geschwister?

Aber der fuhr auch schon fort.
"Und ich habe keine Haustiere." beendete er seinen Vortrag wieder mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Da ich nicht wollte, dass er denkt, dass ich mir jetzt sorgen oder sowas um ihn machte, klatschte ich einfach in die Hände.
"Interessant, interessant" sagte ich grinsend und auch Riko klatschte ein paar Takte mit.

"Wie heißt den deine Katze, ich mag voll gerne Katzen, meine Eltern wollen mir aber keine kaufen." fragte Riko auf einmal.

Ich kratzte mich am Hinterkopf und lächelte etwas peinlich berührt.
"Also, ich weiß, es ist eigentlich Tierquälerrei, dass man so eine Katze nennt, aber mir ist nix besseres eingefallen, und meiner Schwester war das eigentlich egal." ich machte eine kleine Pause, um die Spannung aufrecht zu erhalten.

"Sie... Heißt... Sushi." lachte ich und achtete ganz besonders auf die Blicke der beiden.

"Ernsthaft?" fragte Makkuro lachend. Ich nickte bloß kichernd.

Riko's Blick war unbezahlbar. So ne Mischung aus Erstaunen, Erschrockenheit und Belustigung.
Er schüttelte ungläubig den Kopf.
"Das ist wirklich Tierquälerrei." sagt er und versuchte ernst zu bleiben.
"Was willst du denn heute Abend essen? Sushi oder was?" sagte er ernsthaft bzw er versuchte immer noch ernst zu bleiben.

"Genau!" lachte ich und versuchte aufrecht stehen zu bleiben. Außer Atem setzte ich mich auf die Schaukel.

"Na also, geht doch." grinste ich und langsam beruhigte ich mich wieder.

"Ist gar nicht Mal so scheiße mit euch rumzuhängen, als ich gedacht hatte." gab uns Makkuro ein Kompliment und ich und Riko schauten uns stolz an.

Nach eine kleinen Pause, in der wir einfach nur das Geredete verarbeiteten, fragte Riko:
"Und? Was machen wir jetzt" wir haben noch ein dreiviertel Stunde, bis die Mittagspause Rum ist. Dann müssen wir wieder in der Akademie sein."

"Warum machen wir nicht, wozu die Mittagspause da ist? Mittagessen." fragte Makkuro und Riko und ich stimmten ein. Ich hatte schon etwas Hunger.

"Dann treffen wir uns danach wieder, im Klassenzimmer, okey?" fragte ich und die anderen nickten.

Gemeinsam gingen wir aus dem Gelände der Akademie raus und wir verabschiedeten uns, denn jeder musste jetzt einen anderen Weg gehen.

"Tschüss!" rief ich und drehte mich um, sofort in Gedanken vertieft. Das war ein echt schöner Tag gewesen.
Der Tag ist ja noch gar nicht vorbei. Ich war optimistisch, dass der restliche Tag nur noch besser werden kann.

Als ich Zuhause ankam, sperrte ich die Tür auf. Es machte keinen Sinn zu klingeln, denn meine Schwester war in der Arbeit, also nicht Zuhause. Ich hätte ihr so gerne alles, was schon passiert war, erzählt. Aber das musste wohl noch warten.

Ich begrüßte meine Katze, indem ich sie mit meinem Fuß streichelte, und ging schnurstracks in die Küche.
Dort holte ich mir leckere Nudeln aus dem Regal und machte sie in der Mikrowelle warm.

Ich hatte nix anderes im Kopf als dieser Tag. Mit unter der schönste Tag in meinem gesamten Leben. Ich dachte nicht, dass es so schön sein würde. Ich freute mich einfach schon auf die zusammenarbeit mit meinen Teamkameraden.

Kuraiko- Der Verlorene Clan (Kakashi FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt