Bücher, Bücher, Bücher

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Lasst mich heute über Bücher reden.
Ich weiß, vielleicht werden einige sagen "Iiiih! Bücher! Verschont mich damit!", aber ich werde-
Moment mal, das hier ist doch wattpad, wo jeder hier seine eigenen Bücher schreiben kann. Warum sollten das also welche eklig finden?
Naja, zumindest möchte ich Bücher vorstellen, die mir sehr am Herzen liegen. Seien es Lieblingsbücher oder einfach nur Bücher, die mich bewegten und prägten.
Man kann es also auch als Bücherempfehlung betrachten.
Kleine Regel aber hierbei: auch wenn für mich Comics und Mangas auch als Literatur zählt, werde ich hier keine Mangas oder Comics behandeln, sondern nur um allgemeine Bücher. Also um die Papiersandwiches mit Buchstaben :'D

Als allererstes möchte ich mit Büchern anfangen, die von dem selben Autor stammen: Kevin Brooks. Ich gebe zu, im Nachhinein ist Kevin Brooks nicht der allerbeste (Jugendbuch)autor - ja, er hat sehr wohl seine Schwächen und selber einige schlechte Bücher - , aber die meisten seiner Werke besitzen dennoch was einzigartiges und er selber hat mich in meiner frühen Jugend sehr vom Lesen geprägt. Darüber hinaus ist er einer der wenigen Jugendbuchautoren, die auch den jugendlichen Lesern ernst nehmen und sich nicht extra für ihn "cool" verstellen. Er ist realistischer.
Ich war auch in vielen anderen Bibliotheken gewesen und ich habe immer mindestens ein Buch von ihm gesehen. Wenn ihr also wieder mal in der Bibliothek seid: Schaut nach diesen Namen und seinen Büchern und probiert sie einmal zu lesen. Es ist (zum Großteil) keine verschwendete Zeit und sogar eine interessante Reise.

Beginnen wir mal mit einfacheren Lektüre.

Lucas von Kevin Brooks
Handlung:
Cait ist ein ganz normales fünfzehnjähriges Mädchen, mit all ihren Ecken, Kanten, Stärken und Schwächen. Sie lebt mit ihrer Familie (ihren Vater, Bruder und ihre Hündin Deefer) auf einer kleineren Insel in an den Küsten Großbritanniens. Cait führt eigentlich ein unkompliziertes Leben mit den verschiedenen Menschen und Gleichaltrigen auf der Insel - nur mit dem Erwachsenwerden und das egoistische Verhalten der Inselbewohner muss Cait noch innerlich kämpfen.
An einen unbestimmten Sommertag in den Sommerferien beginnt alles noch mehr bei Cait durcheinander zu werden. Auf der Insel taucht plötzlich Lucas auf. Ein ruhiger, mysteriöser sowie auch angenehmer Junge mit blonden Haaren lösen in Cait Gefühle und Gedanken aus, die sie in Worten nicht beschreiben kann. So etwas hatte sie noch nie bei einen Menschen erlebt. Während Cait und Lucas sich mehr und mehr kennenlernen und anfreunden, kriegen auch die restlichen Inselbewohner den fremden Jungen mit und zeigen deutlich, was sie von Lucas denken: Dieser Fremdling ist unerwünscht und soll so schnell ihre Insel gefälligst verlassen.
Cait ist von beiden Seiten hin und her gerissen und verunsichert, wie sie sich gegen den Misstrauen und werdenen Hass der Inselbewohner wehren soll. Während sie mit Lucas weitere unbeschreibliche Momente erlebt, brodelt das Misstrauen immer mehr zum Hass auf. Als auch noch immer mehr Gewalt ins Spiel kommt, droht die Situation weiter zu eskalieren.
Mein Kommentar:
Lucas ist ein Roman, der mich das erste mal in einer Welt reinsaugen konnte, die ich immer weiter erkunden wollte. Ich kann es nicht genau erklären wieso, aber das Erklären der Orte hat mein Kopfkino zu wunderschönen Gemälden angeregt. Es versetzte mich in die Erinnerung zu meinen Urlauben der Inseln Rügen und Usedom. Auch wenn die Beschreibung mehr der Nordsee ähnelte, stapfte für mich Cait und Lucas immer in den einsamen Dünen Rügens.
Auch wenn sich die Story kurz und knapp anhört, ist sie dennoch ruhig und angenehmer erzählt. Manche würden sagen, dass diese ruhige, zu detailierte Erzählung zu lang sei (was ich für einige nicht abstreiten möchte), aber es ändert nichts für mich, dass wir Stück für Stück eine zusammenhänge Story mit richtiger Einleitung, Hauptteil und Schluss bekommen.
Aber vor allem die Charaktere haben mir Spaß gemacht beim Lesen. Gerade mit Cait, die in die Pubertät kommt, ihren Alltag, ihre Mitmenschen sowie auch Probleme erzählt, hatte ich sie während des Lesens ins Herz geschlossen. Auch wenn ich zugeben muss, dass sie eher der stillere Protagonist ist, was bedeutet, dass bei vielen Szenen sie nur das Geschehen beobachtet, aber nicht intensiv eingreift. Gerade bei den Gewaltszenen (und die hat das Buch tatsächlich an einigen Stellen) steht sie nur daneben. Da Cait auch in ihrer Pubertät schwimmt, kann es auch, nach meinen Gefühl, sein, dass manche ihr Pubertätsleben stört. Gibt ja so einige. Aber ich finde, gerade als Jugendlicher kann man sehr wohl Cait verstehen, warum sie in den verschiedenen Situationen so denkt und sich auch philosophische Fragen stellt. Die gibt es tatsächlich auch, aber so, dass sie nicht fehlplatziert wirken.
Am Ende will ich aber auch über Lucas selber reden; schließlich ist er ja auch der Titelname des Buches. Aber ich muss gestehen: gerade am Anfang sehr wenig über Lucas zu wissen, macht diesen Charakter noch mehr interessanter und spannender. Eigentlich kann ich hier nur Die Welt davon zitieren, wie sie Lucas beschrieb (und dieses Zitat auch am Buchcover abgedruckt wurde): »Lucas, der Junge, der irgendwo zwischen Himmel und Erde lebt, brennt sich im Leser-Gedächtnis ein
Lucas hat bei mir während des Lesens ein Gefühl gegeben, was ich so in anderen Büchern nicht mehr kannte. Es macht einfach Spaß ihn zuzuhören oder lässt einen verwundern, warum Lucas immer ruhig seine Situationen so handelt.
Ich kann mich nicht oft wiederholen, um zu sagen, dass ich dieses Buch eigentlich jeden empfehlen kann. Auch für die Leute, die Romanzenmuffel sind (sowie ich). Denn, auch wenn es so klingt, ist dieses Buch keine Romanze sondern eine Geschichte über die verschiedensten Menschen. Eine, an manchen Stellen sogar, wirklich emotionale Geschichte. Gerade das Ende, mit dem man nicht rechnet, lässt einen emotional mitfühlen. Und wie öfter ich das Ende las, desto emotionaler und tränennaher fühlte es sich für mich an.

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