Kapitel 1

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Ich spürte die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Es war wohlig warm in meinem Bett, in meinem neuen Bett.
Ich hatte keine Lust aufzustehen, denn ich wusste was heute anstand und wenn ich daran dachte, wollte ich weinen... Heute würde meine geliebte Großmutter beerdigt werden und wir würden ihr Testament hören. Ich liebte meine Großmutter über alles und es tut immer noch sehr weh.
"Layla! Komm runter und ess bitte etwas. Du weißt wir haben keine Zeit! Vor der Beerdigung werden wir das Testament vorgelesen bekommen. " tönte die Stimme meines Vaters nach oben. Ich antwortete nicht. Er wusste ich würde kommen. Doch nach meiner Mutter rief er erst gar nicht. Sie würde heute nichts essen können. Nicht an dem Tag wo sie sich endgültig von ihrer Mutter verabschieden musste. Ich raffte mich nun doch noch auf und stieg aus dem Bett. Ich betrachtete mich im Spiegel der an meiner Wand hing. Meine langen braunen, leicht leicht gewellten Haare fielen mir sanft über die Schultern. Sie verdeckten meine von mir gehassten Ohren. Sie waren spitz wie die einer Fee oder so. Oft wurde ich wegen ihnen geärgert. Doch meine Granny sagte immer ich wäre eine wunderschöne kleine Elfe. Das musste sie auch so sagen denn sie hatte die selben Ohren wie ich auch. Ich glaube auch darum hatte ich mich ihr so verbunden gefühlt. Doch nun war sie weg. Für immer. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich schluckte die Trauer runter denn ich wusste unten saß meine kleine Schwester und sollte sie mich so sehen würde sie auch wieder weinen. Ich schlenderte die Treppe nach unten in die Küche. Dort saß meine Schwester, mein Vater und -ich konnte es nicht glauben- mein Großvater. Es sollte mich nicht verwundern denn wir befanden uns in seinem Haus doch seit meine Oma gestorben war und ich mit meinen Eltern herkam, hatte er sich nicht mehr blicken lassen. Er sah mich an und weinte. Ich erschrak. Er nahm mich in den Arm und weinte immer mehr. Tränen liefen über meine Wangen. Nach einer Weile ließ er mich los und setzte sich wieder. Ich nahm meine Schwester in den Arm, genau wie meinen Vater. Ich nahm ein Brötchen und verschwand wieder in mein Zimmer, ohne ein weiteres Wort. Ich setzte mich vor meinen Spiegel und begann eine Melodie zu summen die meine Oma mir beigebracht hatte. Nachdem ich mein Brötchen gegessen hatte stand ich auf und zog mein schwarzes Kleid an. Ich schminkte mich nicht denn ich wusste auch wasserfeste Mascara würde meinen Tränen nicht standhalten.

Tick,tack,tick,tack...
Die Zeit schien nicht zu vegehen während wir auf die Verleserin des Testaments warteten. Alle waren hier: Mum,Dad, meine Schwester,mein Grandpa und sogar mein Onkel, meine Tante und meine Cousine. Über die Anwesenheit der letzten drei war ich genauso verwundert wie erfreut. Nämlich gar nicht. Meine Tante war schon lange scharf auf das zweite Haus meiner Großeltern, genauer gesagt meiner Großmutter. Nicht weil es ihnen gefiel sondern weil sie die wunderschöne Villa am Waldrand an einem malerischen See verkaufen wollten. Ich betete im Stillen das sie leer ausgehen würden. Endlich war es soweit. "Wie sie sehen können ist der Umschlag mit dem Testament verschlossen. Ich werde ihn nun öffnen.
Meine liebe Familie,
Wenn ihr das hört weile ich leider nicht mehr unter euch. So hört meinen letzten Willen: Josef mein geliebter Mann, dir vermache ich alle unsere Erinnerungen. Du weißt wo du sie findest. Natürlich sollst du auch unser Haus behalten können. Vergess nie, dass egal wo ich jetzt bin, dich immer lieben werde!
Meine liebste Tochter Maria. Dir vermache ich meine Schmucksammlung. Ich weiß dass du sie schon als kleines Kind immer geliebt und bewundert hast.
An meine zweite Tochter: Dir und deiner ganzen Familie vererbe ich nichts. Du hast dich nie für uns oder den Rest der Familie interessiert.
An meine kleinste Enkelin: Dir vererbe ich Luki und Knapsi unser Kaninchen. Ich weiß du wirst dich gut um sie kümmern.
Liebste Layla: bitte weine nicht um mich!
Denn dir vererbe ich unser Haus am Wald, mein Tagebuch, mein geliebtes Pferd und alles was sich auf unserem Dachboden befindet. Das klingt vielleicht seltsam, doch all das wirst du brauchen.
Ich liebe dich mein Schatz.
Bis bald."

"Nun hier ist das Tagebuch und der Schlüssel zum Haus. Mein Beileid. " sagte die Verleserin zu mir, doch das bekam ich kaum noch mit. Ich sollte all das bekommen haben? Ich konnte es nicht glauben, aber ich begann zu lächeln. Ich konnte nicht anders. Meine Granny hatte mich mehr geliebt als alles andere. Das war ein schönes Gefühl. "Das kann doch nicht wahr sein!" kreischte meine Tante. "O doch und Mutter hatte ja wohl auch recht mit dem was sie sagte" antwortete meine Mutter. "Gehen wir jetzt zu unserem neuen Haus?" fragte meine Schwester leise. "Ja, wenn Layla möchte das wir zusammen dort wohnen." sagte mein Vater liebevoll. "Das wäre schön" sagte ich darauf und wir machten uns auf den Weg.

So nach langer Zeit wieder ein Update :)
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Ich freue mich falls ihr votet und/oder kommentiert. :**
Bye ♡

Fairy of IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt