Kapitel 10

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"Also das war so...Ich bin nicht deine Grandma und deine Eltern sind nicht deine Eltern. Ich bin deine Mutter." "Ha! Granny der war gut! Puh... Ich krieg mich nicht mehr ein!" lachte ich laut los. "Layla, glaub mir. Das ist kein Scherz. Sieh mich an. Ich bin 75 Jahre alt, sehe aber aus wie Anfang dreißig. Deine Mutter ist in Wahrheit deine ältere Schwester. Einmal haben wir einen Ausflug in die Menschenwelt gemacht. Dort traf sie deinen "Vater" und verliebte sich in ihn. Immer wieder reiste sie in die Menschenwelt um ihn zu sehen. Als sie dann von ihm schwanger wurde, wusste ich sie würde dort bleiben. Und ich wusste auch dass sie meine Unterstützung brauchen würde. Also sind ich und dein Opa, oder halt Vater, mit ihr gegangen. Dein Opa war sooft nicht da, weil er mindestens einmal am Tag in unser Königreich musste um Sachen zu regeln. Manchmal auch ich. Da ich in der Menschenwelt meinem Alter entsprechend aussah, konnte ich schlecht sagen ich wäre deine Mutter. So kam uns die Idee, dass deine Schwester sich als deine Mutter und ich als deine Oma ausgeben könnte. Du warst damals noch so jung, das du die Elfenwelt bald vergessen hattest. Solche Angriffe wie heute kamen immer öfter vor, darum konnte ich nicht ständig abwesend sein. Ich musste "sterben". Auch dein Opa wird bald kommen. Ich denke das erklärt dir auch warum du eine Prinzessin bist. Alles in Ordnung? Du bist ganz blass!"
Angespannt hatte ich ihr zugehört und jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Selten habe ich mich bei meiner Mutter ausgeweint. Ich war immer bei Granny. Wenn ich traurig war, wenn ich Hilfe brauchte oder einfach jemanden zum Reden. Während ich so nachdachte, hatte ich gar nicht gemerkt das ich angefangen hatte zu weinen. Meine Mutter- man war das komisch sie so zu nennen- nahm mich in den Arm und beruhigte mich.

Langsam ließen die Tränen nach und ich bereute es geweint zu haben, denn mein ganzer Körper schmerzte plötzlich so sehr, dass ich einen Schmerzenschrei unterdrücken musste. "Bist du böse? Geht's dir gut?" "Ich bin nicht sauer. Ich weiß nicht mal genau wie ich das beschreiben soll. Irgendwie bin ich glücklich, aber auch verwirrt. " stotterte ich. "Ich versteh dich Mäuschen. Ruh dich aus. Ich bringe dir ein paar Bücher, denn wie ich dich kenne würdest du am Liebsten alles erkunden. Da dir das ja immoment verwährt bleibt, kannst du dich ja auf anderem Wege über unser Land informieren." sagte sie. Ich nickte und ließ mich in mein Kissen sinken. Irgendwie musste ich das erstmal verdauen. Ist das verständlich? Ja oder?

Nachdem meine Mutter aus dem Zimmer gegangen war und ich so alleine mit meinen Gedanken war, kamen die Schmerzen mit voller Wucht zurück, so dass ich aufschrie. Sekunden später kam Adrien in das Zimmer gerannt und murmelte etwas vor sich hin. Ich hörte jedoch alles nur wie durch Watte. Da waren nur ich und der Schmerz und ich wollte das es aufhörte. Ich weinte und schrie so sehr, dass ich wahrscheinlich das ganze Schloss erschütterte. Ich rang nach Luft, denn ich hatte das Gefühl meine Lunge würde zerspringen. Nach einem kurzen Piekser in meinem Arm, ebbten die Schmerzen ab und langsam aber sicher glitt ich in das Reich der Träume.

Ich war nicht allein. ER war bei mir und hielt meine eiskalte Hand. Meine wunderschönen Flügel waren mit Eisblumen benetzt, so dass sie noch mehr funkelten. Der Raum in dem wir uns befanden war voller Eis. "Ich hab mich nicht unter Kontrolle Jack. Ich hab Angst." flüsterte ich kaum hörbar. Mein Gewand schimmerte im Mondlicht mit meinen Flügeln um die Wette. "Mein Augenstern, ich bin da. Ich beschütze dich, immer. Ich liebe dich." sagt der Junge namens Jack neben mir. Er strich mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn.


Ein heißer Lappen auf meiner Stirn war das Erste was ich wahrnahm. Dann spürte ich die vielen Decken in die ich eingepackt war. "Sie kommt zu sich. Holt die Königin" rief Adrien aus. "Was ist los? Nehm diesen Lappen von mir runter! Und die Decken! Ich verbrenne ja!" regte ich mich auf. "Wie kann dir heiß sein? Dein Körper ist eiskalt! Bei deiner Körpertemperatur müsstest du erfroren sein und nicht quicklebendig!" "Was soll das denn jetzt heißen?" ich war vollkommen verwirrt... Da kam meine Mutter in mein Zimmer gerannt. Irgendwie konnte ich ihren Ausdruck nicht deuten. Zum einen war sie verwirrt, aber auch Aufregung und Besorgnis erkannte ich in ihren Augen. "Es ist wahr! Sie ist es! Nach 1000 Jahren erfüllt sich die Prophezeiung! Das Mädchen mit den Kräften aus Eis, wird kommen aus einer anderen Welt. Geschickt mit Pfeil und sicher mit der Kraft in ihr, wird sie die Völker vereinen! Den Krieg wird sie beenden und das Schicksal des Landes zum Guten oder Bösen wenden. Auf welcher Seite sie steht, ist nicht ganz klar. Einer von der anderen Seite wird sich mit ihr verbünden und gemeinsam werden Feuer und Eis dem Königreich neues Leben schenken." las sie laut aus einem alten, großen Buch vor. "Ja und was hat das jetzt mit mir zu tun?" "Du Layla, bist das Mädchen aus der Prophezeiung! Du bist plötzlich so kalt geworden, weil deine Kräfte erweckt wurden. Herzlichen Glückwunsch Mäuschen. Du bist die Eiselfe die uns retten wird."

Wie versprochen ein neues Kapitel *-*

Naja ich würde mich wie immer über konstruktive Kritik und Anregungen freuen und natürlich auch über Votes :)

Bis denne

Candy


Fairy of IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt