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Hey Minho,

Wie geht es dir so? Ich hätte niemals gedacht, dass wir jemals Freunde werden, denn du hast mir so viel Leid angetan. Sowohl in der Freundschaft als auch in unserer kurzen Beziehung. Wieso ich dir verziehen habe, obwohl du mich wie Dreck behandelt hast? Weil ich gemerkt habe, dass du dich verändert hast. Ins Positive. Nichts desto trotz werde ich niemals vergessen, was in den drei Jahren alles so passiert ist.

Zu der Zeit, wo ich Wooyoung und Felix kennengelernt habe, waren wir bereits Freunde. Unsere Freundschaft wurde immer enger und ich wurde zu deinem besten Freund. Sogar deine alleinerziehende Mutter hat mich als ihr zweites Kind gesehen. Wir sind durch dick und dünn gegangen. Erst nachdem ich mit dir Kontakt abgebrochen habe, habe ich realisiert, wie problematisch du warst als guter Freund, aber vor allem als fester Freund.

Zwar hast du dich gerne um mich gekümmert, allerdings hast du mir auch ziemlich viel psychischen Schaden zugefügt. Du wolltest immer recht haben und hast einen nicht ausreden lassen, wenn diese Person nicht deiner Meinung war. Wenn ich eine Meinung hatte, musstest du diese sofort runterziehen, doch wenn du deine Meinung hattest, hattest du immer damit gedroht, dass ich diese nicht widerlegen soll. Bei dir konnte man einfach nur noch Falsches sagen. Es hat mich nur gewundert, dass du mich nicht schon früher gecancelt hast, denn ich war derjenige, der den Schlussstrich gezogen hat. Ich glaube, weil ich dir so wichtig bin, oder?

Dies hat sich später gezeigt, doch darauf gehe ich später ein.

Ich habe sehr viel Zeit damit verbracht, bei dir zu sein. Deinetwegen habe ich auch zum ersten Mal bunte Haare ausprobiert. Ich habe vieles deinetwegen ausprobiert und das war interessant. Ich erinnere mich noch an meinen 15. Geburtstag, denn an diesem habe ich zum ersten Mal einen Jungen geküsst... dich. Das war wirklich eine ganz interessante Erfahrung. Ich hatte auch wirklich meine schöne Momente mit dir. Es handelt sich hierbei auch um mehr schönere Momente als schlimmere Momente.

Nichts desto trotz haben sich die Schlimmeren besser in meinem Kopf verankert.

Du hast mir deine Gefühle für mich gestanden und zu dieser Zeit habe ich ebenso etwas für dich empfunden. Wir sind dann zusammen gekommen und soweit ich weiß, bin ich zwei Tage später bei dir gewesen. Es war wirklich schön mit dir, doch es hat sich gar nicht so angefühlt, als wären wir ein Paar, sondern eher als wären wir Freunde. Im Grunde genommen hat sich nicht viel geändert. Ich habe dich nur als festen Freund bezeichnet und das wars. Von dieser Beziehung konnte ich nichts Schönes mitnehmen. Nur schlimme Dinge.

Wir hatten einen heftigen Streit. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, weswegen wir uns gestritten haben, doch unser Streit war so stark, dass du deine Freunde auf mich gehetzt hast, die mich sowieso nicht ausstehen konnten. Ich hatte eine App namens Tellonym und auf dieser konnten dir Leute komplett anonym Nachrichten hinterlassen. Dies haben deine Freunde ausgenutzt und haben mir alles Mögliche geschrieben. Von Bodyshaming bis Morddrohungen. An diesem Tag war ich komplett am Ende. Es waren über 50 Nachrichten, welche ich von ihnen erhalten habe und jede einzelne war wie ein kurzer, aber tiefer Stich ins Herz. Ich hätte niemals gedacht, dass mein bester Freund zu so etwas in der Lage gewesen wäre. Ein wichtiges Detail muss ich noch in meinem nächsten Brief nennen.

Kennst du noch Yeonjun? Der Typ, welcher mich in Schutz genommen hat? Ich habe dir verziehen, doch nachdem du mir eingeredet hast, dass ich von ihm trennen sollte, habe ich endgültig mit dir Kontakt abgebrochen. Ein Jahr später hast du mir geschrieben und stress angefangen. Wahrscheinlich bist du betrunken gewesen, denn dies hat man aus deinen Sprachnachrichten entnehmen können. Nun denn, ich habe dich schnell blockiert, damit du mich endgültig in Ruhe lässt.

Noch ein Jahr ist vergangen und du hast dich bei mir entschuldigt – für alles, was du mir angetan hast. Du hast mir klargemacht, dass du dich verändert hat. Zusätzlich hast du mir erzählt, dass du mich so stark vermisst hast und du mehrmals meinetwegen down warst, weil wir keine Freunde mehr waren. Ich muss ehrlich sein – mich hat es nicht wirklich gejuckt, weil du es dir eingebrocht hast. Trotzdem habe ich dir verziehen, weil ich sehen will, ob du dich wirklich so stark verändert hast.

Seitdem lief auch ziemlich gut zwischen uns. Trotzdem stehen zwei Sachen fest: Wenn du einmal wieder etwas auslösen solltest, dann breche ich mit dir sofort Kontakt ab. Und auch, wenn wir wieder Freunde sind, werde ich niemals vergessen, was du mir angetan hast!

ʟᴇᴀʀɴ ᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ ˢᵉᵘᶰᵍᵇᶤᶰ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt